„Regierungsprogramm setzt notwendige Akzente“
Die neue Regierung ist angelobt
und Elisabeth Köstinger
ist Ministerin für Landwirtschaft,
Regionen und Tourismus.
Der Breitbandausbau sowie
Post und Telekom sind neu
zum Agrarressort hinzugekommen,
die Umwelt wandert jedoch
ins Klimaschutzministerium.
Das vorgelegte neue
Regierungsprogramm (links)
beurteilt Präsident Franz Titschenbacher
für die Bauern als
„tauglich mit neuen, notwendigen
Akzenten für den Klimaschutz“.
Zügig umsetzen
Ausdrücklich begrüßt er die
bereits von der Vorgängerregierung
anvisierten weiteren Entlastungsschritte
im Steuer- und
Sozialversicherungsbereich,
den Erhalt des Einheitswertsystems,
die Anhebung der Umsatzgrenze
für Buchführungspflicht
auf 700.000 Euro (bei
Streichung der Einheitswertgrenze
von 150.000 Euro zur
Buchführungspflicht) sowie
die Senkung der Einkommensteuersätze.
Titschenbacher
verlangt eine zügige Umsetzung
dieser Vorhaben.
Mit der Sicherstellung der
Budgetmittel für die Gemeinsame
EU-Agrarpolitik ab 2020+
sowie für die Übergangszeit auf
dem bisherigen Niveau (auch
während einer Übergangszeit),
wertet der Kammerpräsident
als Bekenntnis der Regierung
zur Land- und Forstwirtschaft.
Sollten nämlich alle
Stricke reißen und es entgegen
aller politischen Bemühungen
zu einer Kürzung der EU-Agrarmittel
kommen, wird dies national
ausgeglichen. Durchgerungen
haben sich die Regierungsparteien
auch zu einer realistischen,
marktkonformen
Weiterentwicklung beim Tierwohl,
der gentechnikfreien
Landwirtschaft und beim Biolandbau.
Durchbruch
„Mit der Ökologisierung des
Steuersystems durch eine CO2-
Bepreisung ab 2022 sowie mit
dem von der Kammer langjährig
geforderten Ausstieg aus
Öl, Gas und Kohle beim Heizen
ist ein wichtiger Durchbruch
gelungen“, ist Titschenbacher
über die angestrebte
Klimaneutralität bis 2040 erfreut.
Das klare Nein der Bundesregierung
zum bestehenden
Mercosur-Freihandelsabkommen
und deren Eintreten
für EU-weite CO2-Zölle schützt
die heimische Landwirtschaft
mit ihren hohen Standards
vor unfairen Wettbewerbsverzerrungen.
Landwirtschaftsministerin
Elisabeth Köstinger:
„Agrarpolitik mit Hausverstand
und klaren Zukunftsvisionen
waren unsere Leitlinien
bei den Verhandlungen.“
Kennzeichnung
Fortschritte wird es auch bei
der Herkunftskennzeichnung
geben: Die von der Kammer
lange geforderte Herkunftskennzeichnung
von Milch,
Fleisch und Eiern in der privaten
und öffentlichen Gemeinschaftsverpflegung
sowie von
verarbeiteten Lebensmitteln
kommt im Jahr 2021.
Die Regierungsparteien
konnten sich auch auf einen
modernen Pflanzenschutz einigen.
Das bedeutet: Man orientiert
sich an wissenschaftlichen
Grundlagen und man
wird in diesem Bereich keine
Alleingänge in der EU unternehmen,
wie es zuletzt bei Glyphosat
geschah.