Nachdenkpause für Green Deal
Weltweite Versorgungslage wird sich zuspitzen
Forderung 1: Ernährungssicherheit garantieren und Landwirtschaft mit Green Deal stärken statt schwächen!
Der Green Deal verfolgt mit der „Farm to Fork“- und Biodiversitätsstrategie teils sehr vernünftige Ziele, wie die Reduktion von Nährstoffverlusten, er schwächt jedoch die heimische und europäische Produktion insgesamt. Denn die Produktion von Getreide, Ölsaaten oder Rindfleisch würde stark zurückgehen sowie Fleisch, Milch, Obst und Gemüse erheblich teurer werden, bestätigen Studien. In diesem Lichte verlangen Titschenbacher und Schmiedtbauer die vorgesehene Halbierung der Pflanzenschutzmittel-Verwendung differenzierter zu beurteilen und die pauschale Verminderung der Düngemittel-Verwendung um 20 Prozent neu zu bewerten. Die Landwirtschaftsvertreter: „Hohe Sorgsamkeit beim Einsatz von Pflanzenschutz- und Düngemitteln durch die Landwirtschaft ist eine Selbstverständlichkeit und die hohen Zulassungsstandards in Europa geben zudem Sicherheit.“ Schmiedtbauer ergänzt: „Durch Putins Aggression haben sich mit 24. Februar 2022 sämtliche Rahmenbedingungen der EU völlig verändert. Jetzt müssen Ernährungssicherheit und Energieunabhängigkeit das oberste Ziel sein und produktionsbehindernde Politiken pausiert oder angepasst werden. Außerdem müssen im Namen des Umweltschutzes stillgelegte Anbauflächen vorübergehend wieder für die Lebensmittelproduktion genutzt werden. Alleine in Österreich könnte so eine Fläche von rund 7.800 Hektar zusätzlich mobilisiert werden, deren Bewirtschaftung einen wichtigen Beitrag zur Ernährungssicherheit leisten kann.“
Forderung 2: Nachhaltige und integrative Waldwirtschaft in Österreich nicht abdrehen!
Forderung 3: Mit Bioenergie aus der Gaskrise!
Die dramatische Abhängigkeit von russischem Gas und die explodierenden Preise von fossiler Energie gefährden die Energieversorgung in Österreich dramatisch. „Mit Holzenergie können innerhalb weniger Monate entstandene Erdgaslücken in wichtigen Teilbereichen gefüllt werden“, betont Präsident Franz Titschenbacher. Denn in den österreichischen Wäldern schlummern ausreichend Nutzungsrückstände, um neben einem massiven Holzbauprogramm auch den Bedarf von Raum- und Fernwärme sowie Strom für die kommenden Jahre zu decken. Schon jetzt liefern österreichische Holzenergie-Anlagen Wärme und Strom von 28 Gigawatt, das entspricht der Leistung von 39 Atomkraftwerken der Größenordnung von Zwentendorf.