März-Bilanz Corona: Steirische Landwirtschaft verliert 40 Millionen Euro Umsatz
Die Auswirkung der Corona-Pandemie trifft auch die heimische Landwirtschaft hart
In der Forstwirtschaft und im Gartenbau sind die Märkte weggebrochen, Marktverwerfungen bestimmen den Rinder- und Schweinemarkt, die Belieferung der Gastronomie und vieler Großküchen ist zum Erliegen gekommen. Die Buschenschänker habenTotalverluste, der Verkauf von Wein, Säften, Mosten und Edelbränden ist dramatisch eingebrochen, ebenso die Buchungen für Urlaub am Bauernhof. Viele land- und forstwirtschaftliche Betriebe sind schwer betroffen. Die Experten der Landwirtschaftskammer haben in ihrer März-Bilanz einen Umsatzverlust von 40 Millionen Euro errechnet – viele land- und forstwirtschaftliche Betriebe sehen sehr besorgt in die Zukunft.
Zur Sicherung der Existenzen fordert Präsident Franz Titschenbacher:
- Den bisher für Notfälle vorgesehenen Härtefallfonds für Nebenerwerbsbauern und Mehrfachversicherte zu öffnen.
- Die Hilfen aus dem geplanten kommenden Krisenbewältigungsfonds ausreichend für die Land- und Forstwirtschaft zu dotieren.
- Von der EU ein rasches Aufspannen sämtlicher Sicherheitsnetze, um den Preisverfall bei Agrarprodukten einzudämmen.
- Die Steirerinnen und Steirer ersucht der Präsident, bewusst heimische Lebensmittel zu bevorzugen.
Corona legt den Holzmarkt lahm
Besonders hart trifft die Corona-Krise die heimischen Waldbesitzer. Die gesamte Wertschöpfungskette vom Wald bis zur verarbeitenden Industrie ist weitestgehend zum Erliegen gekommen und der Export ins Hauptabnehmerland Italien steht still. Teils wird geerntetes Holz nicht mehr abgeholt. Zusätzlich belasten die ungebremsten Schadholzimporte aus Tschechien und Deutschland den Markt.
Rinder- und Schweinemarkt
Auch auf dem Rinder- und Schweinemarkt ist es zu Marktverwerfungen und zu Preisrückgängen gekommen. So ist die Belieferung der heimischen Gastronomie und vieler Großküchen zur Gänze weggebrochen. Das trifft die gesamte Wertschöpfungskette vom Bauern über die Vermarktungsorganisationen bis hin zu den Schlachthöfen. Erfreulicherweise greift die Bevölkerung beim Kochen zu Hause zu heimischem Frischfleisch, allerdings kann der weggebrochene Gastronomie- und Großküchenmarkt die Verluste leider nicht kompensieren.
Totalausfall bei Buschenschänken, dramatische Rückgänge bei Verkauf von Wein, Edelbränden, Säften und Mosten. Auch „Urlaub am Bauernhof“ völlig eingebrochen
Dramatisch ist die Situation auch für die steirischen Buschenschänker und Weinbaubetriebe. Die Buschenschänker verzeichnen seit zwei Wochen einen Totalausfall, der Weinverkauf ist um 85 Prozent eingebrochen. Dramatische Einbußen verzeichnen auch die steirischen Obstbauern, die Säfte, Moste und Edelbrände anbieten. Auch die Buchungen bei „Urlaub am Bauernhof“ bleiben aus, hohe Verluste haben auch die Biobauern, die bisher Gastrobetriebe und Großküchen beliefert haben. Auch die Schulmilchbetriebe, die steirische Schulen mit Milch- und Milchgetränken versorgen, sind mit 100-prozentigen Umsatzeinbußen konfrontiert.
Großer Schaden bei Gartenbaubetrieben
Mit enormen Umsatzverlusten kämpfen auch die steirischen Gartenbaubetriebe als Österreichs größte Blumenproduzenten. Topfpflanzen mit Frühjahrsblühern wie Primeln, Stiefmütterchen, Vergissmeinnicht und Ruckerln wurden leider nicht mehr gepflanzt. Sie sind in den Töpfen überblüht und mussten deshalb leider kompostiert werden. Die Gärtner hoffen, dass die öffentliche Hand und private Haushalte im April Frühlingsblüher auspflanzen, damit Blumen auch in schwierigen Zeiten Freude bereiten können.