Mit Umstellung auf Tierwohl zum Vollerwerb
Doris und Johannes Erbler bewirtschaften
gemeinsam das
Stögergut in Weisskirchen an
der Traun. 2012 übernahm
Johannes den elterlichen Betrieb,
der auf Ferkelproduktion
spezialisiert ist, und
führte ihn mit Hilfe seiner
Eltern im gleichen Umfang
weiter. Zu diesem Zeitpunkt
ging der gelernte Schlosser
noch einer Vollzeitbeschäftigung
als Landmaschinenmechaniker
nach. Seine Frau Doris
arbeitete nach dem Studium
Vollzeit außerlandwirtschaftlich.
Nach der Karenz stellte
sich die Frage, wie es beruflich
weitergehen sollte. Den beiden
Betriebsleitern ging es darum,
einen gemeinsamen Arbeitsplatz
mit Erfüllung am Hof zu
schaffen.
Auf Initiative von Doris informierte
sich die Familie über
Tierwohlschweineställe und
besuchte verschiedene Betriebe
und Stallbaufirmen. Johannes
und Doris entschieden sich
für eine Partnerschaft mit der
Firma Hütthaler und das Programm
„Hofkultur“. 2017 begannen
sie mit der Planung. Im
Vierkanter sollten die Abferkelbuchten
erneuert werden. Außerdem
wurde ein neuer Deckund
Wartebereich und ein freistehender
Maststall geplant.
2018 war eine intensive Bauphase.
Bereits Ende des Jahres
2018 konnten die ersten
Schweine dann den neu erbauten
Tierwohlstall beziehen.
Auf 360 Mastplätzen werden
die Schweine nach den Kriterien
der Hütthaler Hofkultur gemästet.
Folgende Punkte werden
darin umgesetzt: kein Kupieren
der Schwänze, Kastration
unter Vollnarkose, gentechnikfreie
Fütterung und Auslauf.
Alle genannten Punkte
werden finanziell abgegolten.
Im Wartebereich verfügt der
freistehende Stall über einen
Auslauf mit Stroh. Die Eltern
von Johannes, Brigitte und
Johann Erbler, helfen immer
noch tatkräftig am Betrieb mit.
Die hofeigenen Futtermischungen
werden mit der
Mahl- und Mischgenossenschaft
Sattledt hergestellt.
Auf rund 37 Hektar werden
Raps, Triticale, Mais und Raps
angebaut. Die Bearbeitung der
Felder erfolgt mit eigenen Maschinen.
Die Rundballenpresse
wird zusätzlich überbetrieblich
eingesetzt.
Johannes absolvierte die
landwirtschaftliche Fachschule
in Lambach und legte
die Meisterprüfung ab. Im Arbeitskreis
Ackerbau tauscht er
sich gerne über pflanzenbauliche
Themen aus. Doris Erbler
besuchte den Betriebsleiter
Plus in Lambach, und absolvierte
die „Schule am Bauernhof“-
Ausbildung des LFI OÖ.
Das Betriebsleiterehepaar
ist sich einig: „Wir sehen es
als unseren Auftrag, den Kindern
wieder ein realistisches
Bild von der Landwirtschaft zu
vermitteln.“ Daher ist ihr Motto:
„Moderne Landwirtschaft
hautnah erleben.“
Betriebsspiegel
- 360 Mastplätze mit Auslauf
- 120 Zuchtschweine
- 37 Hektar Acker (Eigengrund)
- 1,5 Hektar Wald