Milchviehrationen rechnen
Dass die Nährstoffgehalte an die jeweilige Leistung angepasst werden sollen, ist jedem Milchviehhalter bzw. jeder Milchviehalterin klar. Im Laufe der Laktation ändern sich diese doch sehr stark. In der Trockensteherphase sind sie gänzlich anders.
Um sich an diese sich ständig ändernden Ansprüche bestens anpassen zu können, müssen Rationen immer wieder neu berechnet werden. Idealerweise werden nach jeder Milchleistungsprüfung die Kraftfuttergaben an der Station neu eingestellt. Dazu steht allen Milchviehhalter:innen in Österreich kostenlos ein sehr übersichtliches Rationsprogramm online zur Verfügung. Es berechnet als einziges Programm europaweit die Grund- und Gesamtfutteraufnahme der Kühe anhand der Tierdaten und der Grundfutterqualität. Mit diesem Tool ist es möglich, die Ration für Laktierende aber auch für Trockensteher nach neuestem fachlichen Wissenstand zu überprüfen. Nutzen Sie diese Möglichkeit unbedingt! Kurse zum Erlernen der Anwendung werden im LFI immer wieder angeboten.
Um sich an diese sich ständig ändernden Ansprüche bestens anpassen zu können, müssen Rationen immer wieder neu berechnet werden. Idealerweise werden nach jeder Milchleistungsprüfung die Kraftfuttergaben an der Station neu eingestellt. Dazu steht allen Milchviehhalter:innen in Österreich kostenlos ein sehr übersichtliches Rationsprogramm online zur Verfügung. Es berechnet als einziges Programm europaweit die Grund- und Gesamtfutteraufnahme der Kühe anhand der Tierdaten und der Grundfutterqualität. Mit diesem Tool ist es möglich, die Ration für Laktierende aber auch für Trockensteher nach neuestem fachlichen Wissenstand zu überprüfen. Nutzen Sie diese Möglichkeit unbedingt! Kurse zum Erlernen der Anwendung werden im LFI immer wieder angeboten.
Futteranalyse ist die Basis
Eine Berechnung der Milchviehration ist ohne Kenntnis der Inhaltsstoffe der Grundfuttermittel nicht zielführend. Jedes konservierte Grundfutter sollte fachmännisch beprobt und im Futtermittellabor Rosenau untersucht werden. Bei der Probenziehung ist darauf zu achten, dass wirklich eine repräsentative Probe des jeweiligen Schnittes gezogen wird. Am besten mittels eines Probenbohrers, der alle Schichten des Silos erfasst. Der LfL OÖ hat gut ausgestattete Probenzieher im Einsatz, die diese Arbeit zuverlässig erledigen. Die vakuumierte Probe wird durch einen Paketdienst ins Labor gebracht. Die Probenziehung kann über die Fütterungsberater:innen der LK bzw. über den Kontrollassistenten veranlasst werden.
Große Unterschiede
Die Auswertung von 246 Proben oberösterreichische Grassilagen des ersten Schnittes 2023 zeigt wiederum, wie unterschiedlich die Bestände in ihrer Zusammensetzung sind.
Abb 1. Rohprotein
Durchschnittlich enthielten die Silagen 145 Gramm Rohprotein (XP) je kg Trockenmasse. In der Grafik ist aber sichtbar, dass die Streuung sehr hoch ist. Einzelne Silagen liegen unter 100 g, manche erreichen fast 200 g XP. Diese große Streuung zeigt deutlich, wie unterschiedlich auf den Betrieben gefüttert werden muss. Dementsprechend muss auch die Ergänzungsfütterung unterschiedlich erfolgen. Auch die Trockenmasse des 1. Schnittes ist höchst unterschiedlich. Im Durchschnitt wurden nur 246 g TM erreicht, was deutlich zu feucht ist. Dies zeigt auch die Auswertung der Gärqualität, auf die hier nicht eingegangen werden soll.
Abb 2: Energiegehalt
Noch deutlicher zeigen sich die Unterschiede beim Energiegehalt. In der Graphik wird er in Beziehung zum Fasergehalt (NDF, Neutraldetergenzienfaser) gestellt. Mit steigendem Faseranteil sinkt der Energiegehalt. Dieser war 2023 im Durchschnitt mit 6,21 MJ NEL sehr hoch. Einzelne Silagen lagen aber auch weit darunter, manche aber auch bei 6,8 MJ NEL in einem extrem hohen Bereich. Von energiereichen Silagen wird aber deutlich mehr gefressen, die Kraftfutterergänzung gestaltet sich völlig anders als bei energiearmen Futtersorten. Diesen Effekt kann das moderne Rationsprogramm berechnen und die Kraftfuttermenge entsprechend senken.
Mineralstoffe
Um Kosten zu sparen, wird bei der Analyse oft auf die Mineralstoffe verzichtet. Dies kann bei Maissilagen toleriert werden, nicht aber bei Grassilagen. Wie die Auswertung von Kalzium und Phosphor zeigt, ist auch hier die Bandbreite enorm. Mit durchschnittlich 5,7 g Kalzium und 3,6 g Phosphor je kg TM liegen die Durchschnittswerte über einem üblichen Niveau. Betrachtet man aber die Streuung, so gehen die Kalziumgehalte von etwa 3,5 - 8,0 g und die Phosphorgehalte von 1,75 - 4,5 g je TM.
Abb. 3: Kalzium und Phosphor
Diese Werte zeigen wiederum, wie unterschiedlich die beiden wichtigsten Mengenelemente im Futter vorkommen. Die richtige Mineralfutterergänzung kann daher nur in Kenntnis dieser Werte erfolgen, alles andere ist Blindflug. Die Kosten der Mineralfutteranalyse stehen in keinem Verhältnis zum Erkenntnisgewinn bei Umsetzung dieser Werte in die Rationsberechnung.
Das Gleiche gilt für die restlichen Mengenelemente und besonders natürlich für die Spurenelemente. Verlassen Sie sich nicht auf Pauschalempfehlungen oder auf die Angaben auf Sackanhängern der Mineralfuttersäcke. Eine starke Unterversorgung schadet der Gesundheit der Kühe und drückt die Leistung. Aber auch eine Überversorgung ist nachteilig, bringt keine Leistungssteigerung und kostet nur unnötig Geld.
Das Gleiche gilt für die restlichen Mengenelemente und besonders natürlich für die Spurenelemente. Verlassen Sie sich nicht auf Pauschalempfehlungen oder auf die Angaben auf Sackanhängern der Mineralfuttersäcke. Eine starke Unterversorgung schadet der Gesundheit der Kühe und drückt die Leistung. Aber auch eine Überversorgung ist nachteilig, bringt keine Leistungssteigerung und kostet nur unnötig Geld.
Nützen Sie das Beratungsangebot der Fütterungsberater der Landwirtschaftskammer, es lohnt sich allemal.