Bei der diesjährigen Meister:innenbriefverleihung, die am 25. Mai 2024 im Steiermarkhof über die Bühne ging, erhielten 40 frisch geprüfte Meister:innen in vier verschiedenen landwirtschaftlichen Ausbildungssparten ihren Meister:innenbrief. Die Freude über den erzielten höchsten Berufsabschluss und über den Erhalt der Meister:innenbriefe aus den Händen von Landtagspräsidentin Manuela Khom, Landwirtschaftskammer-Vizepräsidentin Maria Pein und Landarbeiterkammer-Präsident Eduard Zentner war groß, schließlich wurde mit dem Meister:innenbrief von den 40 Kandidat:innen die höchste praktische Berufsausbildung erfolgreich abgeschlossen.
500 Stunden Ausbildung wurden feierlich prämiert
Die feierliche Meister:innenbriefverleihung, die unter dem Motto „Landwirtschaftliche Firmung“ stand, bildete den krönenden Abschluss der rund 500-stündigen Ausbildung. Im Frühjahr 2024 absolvierten neun Frauen und 31 Männer in vier verschiedenen Sparten erfolgreich die Meister:innenprüfung. Neben den üblichen Abschlüssen in „Landwirtschaft“ und „Forstwirtschaft“ legten im heurigen Jahr auch Kandidat:innen die Meister:innenprüfung im „Gartenbau“ sowie eine Kandidatin im „Ländlichen Betriebs- und Haushaltsmanagement“ positiv ab. Rund 300 Familienmitglieder, Freunde und Ehrengäste feierten den erfolgreichen Meister:innenabschluss im Steiermarksaal des Steiermarkhofs. Landtagspräsidentin Manuela Khom unterstrich in ihrer Grußbotschaft die Verantwortung der Politik, für die Landwirtschaft und den ländlichen Raum zukunftsweisende rechtliche und finanzielle Rahmenbedingungen aufzustellen. Kammervizepräsidentin ÖR Maria Pein brach eine Lanze für die Sicherung des bäuerlichen Familienbetriebs, der auch in Krisenzeiten ein Erfolgsmodell und ein Garant für Stabilität und Versorgungssicherheit ist. Einen wichtigen Erfolgsfaktor sieht sie auch in der laufenden Aus- und Weiterbildung der Bäuerinnen und Bauern.
„Meister:innen-Schulschluss“ – eine Schulschluss-Bilanz
Die Meister:innen-Ausbildung ist die höchste Ausbildung für Praktiker:innen in der Land- und Forstwirtschaft. Die 99 neuen steirischen Meister:innen zeigten in ihrer Ausbildung besonderes Engagement. So schlossen 22% der Kandidat:innen die Ausbildung mit einem ausgezeichneten Erfolg ab (= Notenschnitt von 1,00 bis 1,50 und kein Genügend im Zeugnis). Weitere 37% erzielten einen guten Abschlusserfolg (= Notenschnitt zwischen 1,51 und 2,00). Eine Leistungsbilanz, die eindeutig ein „Sehr gut“ verdient.
Auch punkto Vorbildung und Durchlässigkeit ist das land- und forstwirtschaftliche Berufsausbildungssystem ein Erfolgsmodell. 65 der 99 Kandidat:innen absolvierten vor der Meister:innenausbildung eine dreijährige Fachschule für Land-, Forst- bzw. Ernährungswirtschaft. Insgesamt schlossen 42 Kandidat:innen sogar eine landwirtschaftliche Berufsausbildung im zweiten Bildungsweg (Facharbeiter:innenausbildung aufbauend auf mehrjährige Praxis, Intensiv-Vorbereitungslehrgang und Facharbeiter:innenprüfung) ab. Das unterstreicht, dass viele Meisterkandidat:innen bereits über mehrere landwirtschaftliche Facharbeiter:innen-Abschlüsse verfügen. Auch lebenslanges Lernen ist im landwirtschaftlichen Ausbildungssystem kein Fremdwort. Die/Der durchschnittliche Meister:in ist 30 Jahre und vier Monate alt. Das Alter der Kandidat:innen reicht dabei von 20 bis 77 Jahre. Lediglich bei der Geschlechterverteilung besteht ein gewisser Aufholbedarf. Nur 20 % der Absolvent:innen im Abschlussjahr 2023 waren Frauen.
Zwei Meister des Jahres gekürt
Zwei Kandidat:innen überzeugten durch besonders gute Leistungen und großes Engagement bei den diesjährigen Meister:innenlehrgängen. Sie wurden zu den „Meister:innen des Jahres“, die im November im Rahmen des Bundesmeister:innentags vom Landwirtschaftsministerium und der Landwirtschaftskammer gesondert geehrt werden, gekürt. Florian Pusterhofer überzeugte bei der Meister:innenausbildung Landwirtschaft. Der 29-jährige Niklasdorfer schaffte das seltene Kunststück eines Notenschnitts bei der Meisterprüfung von 1,0. Herausragend präsentierte sich ebenfalls Johannes Schaffler aus Dürntal bei Weiz. Der 30-jährige Oststeirer legte die Meisterprüfung Forstwirtschaft als Bester des 2024er Jahrgangs mit einem Notenschnitt von 1,14 ab.
Die Krönung der landwirtschaftlichen Berufsausbildung
Die Meister:innenausbildung, die sich auf drei Ausbildungswinter erstreckt, ist die höchste Ausbildung für Praktiker:innen in der Land- und Forstwirtschaft. Die Absolvent:innen eignen sich sowohl betriebswirtschaftliche, rechtliche als auch spezielle fachliche Kompetenzen in den jeweiligen Ausbildungsbereichen an. Darüber hinaus gilt es während der Ausbildung, eine 50-seitige Meister:innenarbeit zu erstellen sowie betriebliche Buchführungsaufzeichnungen zu führen.
Lehrlings- und Fachausbildungsstelle bei der Landwirtschaftskammer
Die Lehrlings- und Fachausbildungsstelle bei der Landwirtschaftskammer Steiermark (kurz LFA) ist zuständig für die gesetzliche land- und forstwirtschaftliche Berufsausbildung. Diese umfasst 16 verschiedene Ausbildungsgebiete, von denen Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Gartenbau, Weinbau, Obstbau, Bienenwirtschaft sowie Ländliches Betriebs- und Haushaltsmanagement zahlenmäßig am bedeutendsten sind. Die Organisation von Facharbeiter:innen- und Meister:innenausbildungen inkl. abschließender Prüfungen in den einzelnen Ausbildungsgebieten zählt zur Hauptaufgabe der LFA. Darüber hinaus wickelt die LFA das gesamte landwirtschaftliche Lehrlingswesen ab.
Jährlich erlangen in der Steiermark über 1.000 Personen die Facharbeiter:innen- und durchschnittlich rund 80 Interessent:innen die Meister:innenqualifikation in einem der 16 land- und forstwirtschaftlichen Ausbildungsgebiete. Rund 6.900 Steirer:innen haben bisher eine Meister:innenausbildung in der Land- und Forstwirtschaft abgeschlossen.
Für weitere Fragen steht gerne zur Verfügung:
Franz Heuberger
Geschäftsführer Lehrlings- & Fachausbildungsstelle in der Landwirtschaftskammer
M 0664 / 602596-1308
E lfa@lk-stmk.at