Mehr für Mutterkuhhalter!
Die 3.800 steirischen Mutterkuhhalter sind für das Berggebiet und für viele Hügelregionen von größter Bedeutung. Ihre 35.000 Mutterkühe werden sehr natürlich gehalten. Das Saugen der Kälber und Einsteller, die Weidehaltung über den gesamten Sommer, meist auch eine Alpung – natürlicher geht es nicht mehr. Viele Mutterkuhhalter sind Biobetriebe beziehungsweise sie nehmen an einer Vielzahl von Öpul-Maßnahmen teil. Ihre erzeugten Einsteller sind die Grundlage für eine hochwertige Qualitätsrindfleischproduktion. Die Leistungen für die Landschaftspflege auf oft steilen Heimflächen und den Almen sind wichtige Zusatzleistungen für die heimische Bevölkerung und den Tourismus.
Sorgenkind Einkommen
Der gravierende Nachteil in dieser natürlichsten Produktionsform liegt im sehr geringen Umsatz. Meist wird ein Einsteller je Hektar erzeugt. Steigen die Agrarpreise, so können Mutterkuhhalter von dieser Situation nur mäßig profitieren. Andererseits haben auch Mutterkuhhalter hohe Kosten. Mutterkühe werden oft im extremen Berggebiet gehalten. Die Kosten für die Grundfutterernte und die Stallhaltung im Winter sind beachtlich. Dieser Mix aus geringen Einnahmen und relativ hohen Kosten führt dazu, dass viele Mutterkuhhalter trotz Erzeugung von qualitativ hochwertigen Einstellern nur geringste Einkommen erwirtschaften und dies seit Jahren. Stundenlöhne von lediglich drei bis fünf Euro reichen nicht. Die Branche ist gefährdet. Die massive Abnahme der Mutterkühe in den vergangenen zehn Jahren verdeutlicht dies. „Viel Mühe und wenig Einkommen“, das ist keine Zukunftsperspektive für junge Bauern. Wir brauchen daher eine positive Trendumkehr.
Blick nach vorne
Es ist absolut notwendig, auch in der Mutterkuhhaltung mehr Einkommen zu erwirtschaften. Sei es über die Optimierung der Produktion, neue Wege in der Vermarktung oder einer optimierten Nutzung der öffentlichen Gelder. Insgesamt muss die Wertschöpfung durch ein Bündel an Maßnahmen erhöht werden.
Offensive startet
Die steirische Kammer startet daher ein Projekt zur Attraktivierung der Mutterkuhhaltung. Mehr Einkommen auf die Mutterkuhbetriebe bringen, das ist das oberste Ziel. In enger Zusammenarbeit unserer Fachleute wollen wir die Mutterkuhhalter besonders begleiten. Es ist uns ein großes Anliegen, Möglichkeiten aufzuzeigen, wie das Einkommen erhöht und langfristig eine Absicherung der Mutterkuhhaltung auf den Höfen gelingen kann.
Drei Schwerpunkte
Der erste Schwerpunkt widmet sich der Optimierung aller Ausgleichszahlungen für Mutterkuhhalter. Die vielfältigen Maßnahmen im Umweltprogramm Öpul, die sehr guten Prämien bei der Alpung von Mutterkühen und das Qualitätsprogramm QPlus Rind bieten zahlreiche Ansatzpunkte. Im zweiten Schwerpunkt geht es um die Optimierung in der Produktion. Gleichzeitig ist auch die Entscheidung zu treffen, ob weiterhin Einsteller verkauft oder Qualitätsprogramme umgesetzt werden. Mutterkuhhalter mit guter Futtergrundlage und passenden Stallkapazitäten werden sich auch eine Endmast ihrer Einsteller am Betrieb überlegen. Aus dem „anonymen“ Einsteller wird dann ein Qualitätsprodukt mit entsprechenden Preiszuschlägen. Der dritte Schwerpunkt beschäftigt sich mit den Möglichkeiten der Direktvermarktung von Styria Beef sowie von Rindfleisch. Die neuen Möglichkeiten von der Online-Vermarktung bis hin zum Versand in Kühlboxen sollen genutzt werden. Mehr Einkommen und mehr Wertschätzung, das sind die Ziele durch die Direktvermarktung. In den nächsten Wochen und Monaten starten wir eine Informations- und Beratungsoffensive (unten).
Beratungsoffensive
Webinare, Beratungen direkt am Hof, Fachartikel
Zusätzlich zur im Jänner startenden, mehrteiligen Artikel-Serie über die Mutterkuhhaltung in den Landwirtschaftlichen Mitteilungen mit vertiefenden Informationen, veranstaltet die Kammer auch eine Webinar-Reihe. Das erste dieser Webinare, bei dem wir das Projekt genauer vorstellen und auf Optimierungen im Bereich der Produktion und bei den Ausgleichszahlungen eingehen werden, findet am 25. Jänner 2024 um 19 Uhr statt.
Link zum Webinar
Durch den Link ist das Webinar für alle Interessierte zugänglich. Für Einzelberatungen direkt am Hof steht Mutterkuhexperte Andreas Rinnhofer gerne zur Verfügung. Rinnhofer führt selbst einen Bergbauernhof im Nebenerwerb und hat jahrelange Erfahrung mit der Mutterkuhhaltung.
Zusätzlich zur im Jänner startenden, mehrteiligen Artikel-Serie über die Mutterkuhhaltung in den Landwirtschaftlichen Mitteilungen mit vertiefenden Informationen, veranstaltet die Kammer auch eine Webinar-Reihe. Das erste dieser Webinare, bei dem wir das Projekt genauer vorstellen und auf Optimierungen im Bereich der Produktion und bei den Ausgleichszahlungen eingehen werden, findet am 25. Jänner 2024 um 19 Uhr statt.
Link zum Webinar
Durch den Link ist das Webinar für alle Interessierte zugänglich. Für Einzelberatungen direkt am Hof steht Mutterkuhexperte Andreas Rinnhofer gerne zur Verfügung. Rinnhofer führt selbst einen Bergbauernhof im Nebenerwerb und hat jahrelange Erfahrung mit der Mutterkuhhaltung.
- Link zum Webinar: Webinar Mutterkuhhaltung in der Landwirtschaft
- Kenncode: 186559
Qualitätsprogramme
Murbodner:
Über dieses Qualitätsprogramm werden Ochsen und Kalbinnen von Zuchtbetrieben als Einsteller vermarktet und von Mastbetrieben der Rind Steiermark GmbH gemästet. Das Fleisch wird ganzjährig in Selbstbedienung und an Verkaufsschwerpunkten in der Fleischvitrine von Spar verkauft. Murbodner-Ochsen notieren mit 5,40 Euro und Murbodner-Kalbinnen mit 5,30 Euro netto pro Kilo Schlachtgewicht.
Almo:
Almo-Almochsen stehen für höchstes Qualitätsstreben, artgerechte Tierhaltung, Ehrlichkeit und Bodenständigkeit. Durch die Zuschläge erhöht sich der Umsatz bei diesem Qualitätsprogramm. Die Preise notieren für Almo R3 (335/460) bis 36 Monate mit 5,37 Euro netto je Kilo Schlachtgewicht. Die Almo-Kalbin R3 (300/420) bis 30 Monate liegt bei 5,22 Euro netto.
Bio-Weiderind:
In Zusammenarbeit mit Ja! Natürlich setzt die Rind Steiermark GmbH seit Jahren sehr erfolgreich das Ja! Natürlich Bio-Weidejungrind Projekt um. Planbare Mengen für Vermarkter und Abnehmer, Abnahmesicherheit sowie fixierte Jahrespreise geben Planungssicherheit.
Styria Beef:
Ist die Premium- Rindfleischmarke der steirischen Bio-Bauern. Alle Tiere stammen aus Mutterkuhhaltung. Das heißt: Die Kälber leben direkt im Familienverband und erhalten die Milch von den Muttertieren. Das Futter stammt grundsätzlich aus der eigenen Landwirtschaft. Styria Beef wird über den Schlachthof Marcher oder über die Direktvermarktung angeboten. Styria Beef, JN-Projektiere R2/3 notieren ab 200 Kilo kalt bei 5,57 Euro netto.
Über dieses Qualitätsprogramm werden Ochsen und Kalbinnen von Zuchtbetrieben als Einsteller vermarktet und von Mastbetrieben der Rind Steiermark GmbH gemästet. Das Fleisch wird ganzjährig in Selbstbedienung und an Verkaufsschwerpunkten in der Fleischvitrine von Spar verkauft. Murbodner-Ochsen notieren mit 5,40 Euro und Murbodner-Kalbinnen mit 5,30 Euro netto pro Kilo Schlachtgewicht.
Almo:
Almo-Almochsen stehen für höchstes Qualitätsstreben, artgerechte Tierhaltung, Ehrlichkeit und Bodenständigkeit. Durch die Zuschläge erhöht sich der Umsatz bei diesem Qualitätsprogramm. Die Preise notieren für Almo R3 (335/460) bis 36 Monate mit 5,37 Euro netto je Kilo Schlachtgewicht. Die Almo-Kalbin R3 (300/420) bis 30 Monate liegt bei 5,22 Euro netto.
Bio-Weiderind:
In Zusammenarbeit mit Ja! Natürlich setzt die Rind Steiermark GmbH seit Jahren sehr erfolgreich das Ja! Natürlich Bio-Weidejungrind Projekt um. Planbare Mengen für Vermarkter und Abnehmer, Abnahmesicherheit sowie fixierte Jahrespreise geben Planungssicherheit.
Styria Beef:
Ist die Premium- Rindfleischmarke der steirischen Bio-Bauern. Alle Tiere stammen aus Mutterkuhhaltung. Das heißt: Die Kälber leben direkt im Familienverband und erhalten die Milch von den Muttertieren. Das Futter stammt grundsätzlich aus der eigenen Landwirtschaft. Styria Beef wird über den Schlachthof Marcher oder über die Direktvermarktung angeboten. Styria Beef, JN-Projektiere R2/3 notieren ab 200 Kilo kalt bei 5,57 Euro netto.
Wie entferntere Höfe erfolgreich vermarkten
Zustelldienste oder Versand sind gute Möglichkeit
Regionalität, Transparenz und der direkte Kundenkontakt sind für eine erfolgreiche Vermarktung sehr wichtig. Mit der Direktvermarktung von Frischfleisch und deren Fleischerzeugnissen kann ein zusätzliches wirtschaftliches Standbein für den Betrieb eröffnet werden. Qualitativ hochwertiges Rindfleisch steht in einem engen Zusammenhang mit der Rasse, Haltung, Fütterung, Schlachtung und Kühlung. Eine fachgerechte, stressfreie Schlachtung und eine sorgfältige Verarbeitung zeichnet besonders erstklassiges Fleisch aus. Mit einem teilmobilen Schlachtanhänger ist es möglich, das Rind in seiner gewohnten Umgebung ohne jeglichen Stress am Hof zu schlachten. Durch das Qualitätsprogramm der biologischen Premium-Rindfleischmarke „Styria Beef“ verbessern sich die Vermarktungschancen.
Vermarktungswege
Direktvermarktungseinsteiger sollten sich zunächst Gedanken über die Vertriebswege machen sowie, in welcher Form das Fleisch angeboten werden soll. Zustelldienste, ein Verkauf am Bauernmarkt bis hin zum Kühlversand – diese Vermarktungswege können auch für abgelegenere Höfe interessant sein. Ob als Frischfleisch oder veredelte Koch- und Rohpökelwaren – solche Spezialitäten sind gefragt. Rechtliche Rahmenbedienungen rund um die Produktion, Hygiene,- Melde-, Aufzeichnungs-, und Dokumentationspflichten sind beim Direktvermarkten wichtig. Werden diese wichtigen Rahmenbedingungen und Voraussetzungen beachtet, dann steht einem erfolgreichen Einstieg in die Direktvermarktung sowie einer Optimierung dieser nichts mehr im Wege.
Regionalität, Transparenz und der direkte Kundenkontakt sind für eine erfolgreiche Vermarktung sehr wichtig. Mit der Direktvermarktung von Frischfleisch und deren Fleischerzeugnissen kann ein zusätzliches wirtschaftliches Standbein für den Betrieb eröffnet werden. Qualitativ hochwertiges Rindfleisch steht in einem engen Zusammenhang mit der Rasse, Haltung, Fütterung, Schlachtung und Kühlung. Eine fachgerechte, stressfreie Schlachtung und eine sorgfältige Verarbeitung zeichnet besonders erstklassiges Fleisch aus. Mit einem teilmobilen Schlachtanhänger ist es möglich, das Rind in seiner gewohnten Umgebung ohne jeglichen Stress am Hof zu schlachten. Durch das Qualitätsprogramm der biologischen Premium-Rindfleischmarke „Styria Beef“ verbessern sich die Vermarktungschancen.
Vermarktungswege
Direktvermarktungseinsteiger sollten sich zunächst Gedanken über die Vertriebswege machen sowie, in welcher Form das Fleisch angeboten werden soll. Zustelldienste, ein Verkauf am Bauernmarkt bis hin zum Kühlversand – diese Vermarktungswege können auch für abgelegenere Höfe interessant sein. Ob als Frischfleisch oder veredelte Koch- und Rohpökelwaren – solche Spezialitäten sind gefragt. Rechtliche Rahmenbedienungen rund um die Produktion, Hygiene,- Melde-, Aufzeichnungs-, und Dokumentationspflichten sind beim Direktvermarkten wichtig. Werden diese wichtigen Rahmenbedingungen und Voraussetzungen beachtet, dann steht einem erfolgreichen Einstieg in die Direktvermarktung sowie einer Optimierung dieser nichts mehr im Wege.
„Haben auf Vollerwerb hingearbeitet“
Alois Kiegerl ist Pionier für die stressfreie Schlachtung und begeisterter Mutterkuhhalter. Rinderexpertin Theresa Kaltenbrunner sprach mit ihm:
- Sie sind vor 25 Jahren von Milchvieh auf Mutterkuhhaltung umgestiegen. Warum?
ALOIS KIEGERL: Meine Eltern waren damals schon relativ alt und ich teilweise noch in Ausbildung. Wir hatten nur ein sehr kleines Milchkontingent und konnten dieses sehr gut verkaufen. Meine Versuche in der Käseproduktion, die ich in Salzburg erlernte, waren nicht erfolgreich. Auf Anhieb klappte es hingegen bei der Direktvermarktung von Fleisch. Deshalb sind wir in die Fleischrinderproduktion und -zucht eingestiegen. Zudem zeigte sich immer mehr, dass unsere Flächen für die Milchproduktion nicht geeignet sind, da sie zu verstreut und zu extensiv sind. Auch die Umstellung auf die Murbodner erwies sich als positiv, weil sie gut für diese Futtergrundlage passen. - Haben Sie die Möglichkeit, die Tiere zu alpen?
KIEGERL: Mit einem Teil unserer Tiere können wir eine große Gemeinschaftsalm bestoßen. Das ist zwar einiges an Arbeit, aber für drei Monate haben wir fast keine Tiere am Hof und können doch einiges an Direkt- sowie Ausgleichszahlungen lukrieren. Erst heuer haben wir wieder gesehen, wie viel das eigentlich ausmacht. - Sie haben Ihre außerlandwirtschaftliche Tätigkeit aufgegeben und führen Ihren Betrieb jetzt im Vollerwerb. Bereuen Sie diesen Schritt?
KIEGERL: Wir haben schon viele Jahre darauf hingearbeitet, den Betrieb in den Vollerwerb zurückzuführen. Wir sind davon überzeugt, dass unsere Arbeitskraft am eigenen Betrieb für uns optimaler eingesetzt werden kann. Außerdem ging durch die zweiberufliche Tätigkeit jegliche Lebensqualität verloren. - Sie sind gemeinsam mit anderen Bäuerinnen und Bauern ein Verfechter der stressfreien Schlachtung. Was bedeutete diese für den Betrieb?
KIEGERL: Meiner Meinung nach kann man in der Direktvermarktung nur dann erfolgreich sein, wenn man alle Faktoren bestmöglich „im Griff“ hat. Dazu gehören neben der Fütterung, Genetik und der Haltung auch die Schlachtung und Reifung. Es war ein riesiger Erfolg, dass wir – gemeinsam mit der Landwirtschaftskammer – die sogenannte „teilmobile Schlachtung“ am Herkunftsbetrieb durchsetzen konnten, da diese wesentlich für die Fleischqualität und das Tierwohl ist. Unsere Kunden verlangen danach und sind auch bereit, dafür zu bezahlen! - Welche Qualitätsprogramme nutzen Sie neben der Direktvermarktung?
KIEGERL: Wir sind Mitglied bei Styria Beef, beim Verein der Murbodnerzüchter, Qplus Rind und haben eine Zertifizierung für „Ja! Natürlich“ und „Zurück zum Ursprung“. Diese brauchen wir hauptsächlich für unsere Altkühe und Altstiere. - Welche Wünsche haben Sie für die Zukunft der Mutterkuhbetriebe?
KIEGERL: Dass die Gesellschaft den Wert der Mutterkuhhaltung mehr anerkennt. Die Mutterkuhhaltung ist die nachhaltigste, tierfreundlichste, krisensicherste und ressourcenschonendste Art der Lebensmittelproduktion. Wir hielten es für einen schweren gesellschaftspolitischen Fehler, die Produktion von hochqualitativem Fleisch aus – für den Menschen unverwertbarem – Gras untergehen zu lassen. Das darf nicht sein!
Prämien und Ausgleichszahlungen für Höfe mit Mutterkühen
1) Flächenzahlung Heimbetrieb
Diese setzt sich aus der Basiszahlung und der Umverteilungsprämie zusammen. Für die ersten 20 Hektar werden 252 Euro berechnet. Bei einem Almauftrieb werden anteilige Almflächen berechnet und rund 40 Euro je Hektar anteiliger Almfläche für den Almauftreiber berücksichtigt. Die gekoppelte Almauftriebsprämie für den Almauftrieb beträgt für Mutterkühe etwa 100 Euro. Für Kälber sowie Kalbinnen und Ochsen werden 50 Euro je Großvieheinheit (GVE) berechnet.
2) Umweltprogramm Öpul
Es wird eine Vielzahl an Öpul-Maßnahmen angeboten und für Mutterkuhbetriebe sind dabei viele interessante Maßnahmen wählbar. Wichtige Öpul-Maßnahmen für Mutterkuhbetriebe sind die „Umweltgerechte und biodiversitätsfördernde Bewirtschaftung“ (UBB), die „Einschränkung ertragssteigernder Betriebsmittel“ sowie die „Biologische Wirtschaftsweise“. Für manche Betriebe kommen auch die Maßnahmen „Heuwirtschaft“, „Humuserhalt und Bodenschutz auf umbruchsfähigem Grünland“ oder die „Naturschutzmaßnahme“ in Frage. Durch die Tierhaltung mit überwiegendem Weidebetrieb ist die Teilnahme an „Tierwohl-Weide“ und aufgrund der meist vorhandenen Laufstallhaltung die Maßnahme „Tierwohl – Stallhaltung Rinder“ überaus interessant. Die „Erhaltung gefährdeter Nutztierrassen“ wird ebenfalls von vielen Betrieben genutzt.
3) Ausgleichszulage (AZ)
Ist für benachteiligte Gebiete möglich. Durch die betriebsindividuelle Berechnung der Erschwernis für jeden einzelnen Betrieb wird vor allem die Hangneigung der bewirtschafteten Flächen und die Ertragsfähigkeit der Böden berücksichtigt. Bei einem Almauftrieb werden je RGVE anteilige Almflächen mit den Erschwernispunkten des auftreibenden Heimbetriebes berücksichtigt.
4) Alpung ist interessant
Wird eine Mutterkuh mit Kalb für mindestens 60 Tage gealpt (entspricht 1,4 GVE), werden für den Bereich der Direktzahlungen anteilige Almflächen dem Heimbetrieb zugerechnet. Dies entspricht einer Flächenzahlung von rund 56 Euro. Die gekoppelte Almauftriebsprämie beträgt in Summe 120 Euro. Die anteiligen Almflächen werden im Bereich der Ausgleichszulage mit den Erschwernispunkten des Heimbetriebes berechnet. Bei Annahme von 200 Erschwernispunkten ergibt dies für Mutterkuh mit Kalb eine AZ von 242 Euro. In Summe werden also 418 Euro für die Mutterkuh mit Kalb an Prämien für den Auftreiber gewährt.
5) Qplus Rind
Qplus Rind ist ein freiwilliges Programm zur Qualitätsverbesserung und zur Verbesserung der Tiergesundheit in der Mutterkuhhaltung, der Rinder- und Kälbermast. Teilnehmen können Betriebe mit einem AMA-Gütesiegelvertrag und mit der AMA-Zusatzvereinbarung Modul Qplus Rind. Zusätzlich ist ein Vertrag mit einer Abwicklungsstelle notwendig. Je nach Anzahl der Tiere kann eine Förderung zwischen 1.000 und 2.400 Euro erhalten werden. Ein Betrieb mit acht Mutterkühen hat somit je Mutterkuh einen jährlichen Vorteil von 125 Euro.
Diese setzt sich aus der Basiszahlung und der Umverteilungsprämie zusammen. Für die ersten 20 Hektar werden 252 Euro berechnet. Bei einem Almauftrieb werden anteilige Almflächen berechnet und rund 40 Euro je Hektar anteiliger Almfläche für den Almauftreiber berücksichtigt. Die gekoppelte Almauftriebsprämie für den Almauftrieb beträgt für Mutterkühe etwa 100 Euro. Für Kälber sowie Kalbinnen und Ochsen werden 50 Euro je Großvieheinheit (GVE) berechnet.
2) Umweltprogramm Öpul
Es wird eine Vielzahl an Öpul-Maßnahmen angeboten und für Mutterkuhbetriebe sind dabei viele interessante Maßnahmen wählbar. Wichtige Öpul-Maßnahmen für Mutterkuhbetriebe sind die „Umweltgerechte und biodiversitätsfördernde Bewirtschaftung“ (UBB), die „Einschränkung ertragssteigernder Betriebsmittel“ sowie die „Biologische Wirtschaftsweise“. Für manche Betriebe kommen auch die Maßnahmen „Heuwirtschaft“, „Humuserhalt und Bodenschutz auf umbruchsfähigem Grünland“ oder die „Naturschutzmaßnahme“ in Frage. Durch die Tierhaltung mit überwiegendem Weidebetrieb ist die Teilnahme an „Tierwohl-Weide“ und aufgrund der meist vorhandenen Laufstallhaltung die Maßnahme „Tierwohl – Stallhaltung Rinder“ überaus interessant. Die „Erhaltung gefährdeter Nutztierrassen“ wird ebenfalls von vielen Betrieben genutzt.
3) Ausgleichszulage (AZ)
Ist für benachteiligte Gebiete möglich. Durch die betriebsindividuelle Berechnung der Erschwernis für jeden einzelnen Betrieb wird vor allem die Hangneigung der bewirtschafteten Flächen und die Ertragsfähigkeit der Böden berücksichtigt. Bei einem Almauftrieb werden je RGVE anteilige Almflächen mit den Erschwernispunkten des auftreibenden Heimbetriebes berücksichtigt.
4) Alpung ist interessant
Wird eine Mutterkuh mit Kalb für mindestens 60 Tage gealpt (entspricht 1,4 GVE), werden für den Bereich der Direktzahlungen anteilige Almflächen dem Heimbetrieb zugerechnet. Dies entspricht einer Flächenzahlung von rund 56 Euro. Die gekoppelte Almauftriebsprämie beträgt in Summe 120 Euro. Die anteiligen Almflächen werden im Bereich der Ausgleichszulage mit den Erschwernispunkten des Heimbetriebes berechnet. Bei Annahme von 200 Erschwernispunkten ergibt dies für Mutterkuh mit Kalb eine AZ von 242 Euro. In Summe werden also 418 Euro für die Mutterkuh mit Kalb an Prämien für den Auftreiber gewährt.
5) Qplus Rind
Qplus Rind ist ein freiwilliges Programm zur Qualitätsverbesserung und zur Verbesserung der Tiergesundheit in der Mutterkuhhaltung, der Rinder- und Kälbermast. Teilnehmen können Betriebe mit einem AMA-Gütesiegelvertrag und mit der AMA-Zusatzvereinbarung Modul Qplus Rind. Zusätzlich ist ein Vertrag mit einer Abwicklungsstelle notwendig. Je nach Anzahl der Tiere kann eine Förderung zwischen 1.000 und 2.400 Euro erhalten werden. Ein Betrieb mit acht Mutterkühen hat somit je Mutterkuh einen jährlichen Vorteil von 125 Euro.
Kritische Ecke
Trendumkehr ist notwendig!
Die Einkommenssituation in der Mutterkuhhaltung ist schon seit längerer Zeit äußerst schwierig. Vom grundsätzlich recht guten Agrarjahr 2022 konnten die Mutterkuhhalter nur geringfügig profitieren. Ihre Stundenlöhne lagen laut Grünem Bericht 2023 bei sehr bescheidenen 3,50 Euro nach Abzug der Sozialversicherungsbeiträge. Es ist absolut verständlich, dass sich ein Teil der Mutterkuhhalter wegen dieser kritischen Einkommenssituation die Frage stellt, wie und ob es überhaupt weitergehen kann.
Die Landwirtschaftskammer Steiermark hat sich auf Bundesebene bei den GAP-Verhandlungen für die Periode 2022+ intensiv für die Einführung einer Qualitätsabsetzerprämie eingebracht. Dieser Vorschlag war leider nicht mehrheitsfähig. Der Bund war aber bereit, das Qualitätsprogramm Qplus Rind auch für Mutterkuhbetriebe zu öffnen. Dieser Beschluss ist grundsätzlich als positiv zu sehen. Eine aktuelle Analyse zeigt jedoch, dass nur 23 Prozent der österreichischen Mutterkühe eine Qualitätsprämie über Qplus Rind erhalten, der Anteil der Steiermark liegt bei 25 Prozent. Die Teilnahme an diesem Qualitätsprogramm ist für viele Mutterkuhhalter nicht möglich oder wird von einem großen Teil als zu komplex empfunden. Es ist daher ein Gebot der Stunde, die Zugangsbedingungen für Mutterkuhhalter zu erleichtern, um zumindest über diese Förderschiene zusätzliche Prämien auf die Mutterkuhbetriebe zu bringen. Die Landwirtschaftskammer Steiermark hat entsprechende Vereinfachungsvorschläge eingebracht. Die Entwicklung der Mutterkuhbestände in den vergangenen knapp zehn Jahren ist dramatisch. Beinahe jede dritte Mutterkuh ging verloren. Das darf so nicht weitergehen! Die Mutterkuhhalter erzeugen hochwertige Qualität in sehr natürlicher Haltung, pflegen Weiden und Almen und sind jene Bauern, die gerade für die Gesellschaft und den Tourismus höchste Umweltleistungen erbringen. Mit unserem Projekt zur Einkommenssteigerung in der Mutterkuhhaltung wollen wir bewusst zu einer positiven Trendumkehr beitragen.
Fritz Stocker, Leiter Abteilung Betrieb und Unternehmen
Die Einkommenssituation in der Mutterkuhhaltung ist schon seit längerer Zeit äußerst schwierig. Vom grundsätzlich recht guten Agrarjahr 2022 konnten die Mutterkuhhalter nur geringfügig profitieren. Ihre Stundenlöhne lagen laut Grünem Bericht 2023 bei sehr bescheidenen 3,50 Euro nach Abzug der Sozialversicherungsbeiträge. Es ist absolut verständlich, dass sich ein Teil der Mutterkuhhalter wegen dieser kritischen Einkommenssituation die Frage stellt, wie und ob es überhaupt weitergehen kann.
Die Landwirtschaftskammer Steiermark hat sich auf Bundesebene bei den GAP-Verhandlungen für die Periode 2022+ intensiv für die Einführung einer Qualitätsabsetzerprämie eingebracht. Dieser Vorschlag war leider nicht mehrheitsfähig. Der Bund war aber bereit, das Qualitätsprogramm Qplus Rind auch für Mutterkuhbetriebe zu öffnen. Dieser Beschluss ist grundsätzlich als positiv zu sehen. Eine aktuelle Analyse zeigt jedoch, dass nur 23 Prozent der österreichischen Mutterkühe eine Qualitätsprämie über Qplus Rind erhalten, der Anteil der Steiermark liegt bei 25 Prozent. Die Teilnahme an diesem Qualitätsprogramm ist für viele Mutterkuhhalter nicht möglich oder wird von einem großen Teil als zu komplex empfunden. Es ist daher ein Gebot der Stunde, die Zugangsbedingungen für Mutterkuhhalter zu erleichtern, um zumindest über diese Förderschiene zusätzliche Prämien auf die Mutterkuhbetriebe zu bringen. Die Landwirtschaftskammer Steiermark hat entsprechende Vereinfachungsvorschläge eingebracht. Die Entwicklung der Mutterkuhbestände in den vergangenen knapp zehn Jahren ist dramatisch. Beinahe jede dritte Mutterkuh ging verloren. Das darf so nicht weitergehen! Die Mutterkuhhalter erzeugen hochwertige Qualität in sehr natürlicher Haltung, pflegen Weiden und Almen und sind jene Bauern, die gerade für die Gesellschaft und den Tourismus höchste Umweltleistungen erbringen. Mit unserem Projekt zur Einkommenssteigerung in der Mutterkuhhaltung wollen wir bewusst zu einer positiven Trendumkehr beitragen.
Fritz Stocker, Leiter Abteilung Betrieb und Unternehmen