Lehnen Mercosur-Deal klar ab
„Gentechnik, Glyphosat und Wachstumsförderer sind in Mercosur-Staaten die Regel. Wir lehnen den ausverhandelten Mercosur-Deal klar ab.“
Franz Titschenbacher, Präsident Landwirtschaftskammer Steiermark
Franz Titschenbacher, Präsident Landwirtschaftskammer Steiermark
Zustimmung verweigern
Titschenbacher appellierte an die Parlamentarier in Wien und in Brüssel diesem Abkommen die Zustimmung zu verweigern. Ein entsprechendes Schreiben hat die Landwirtschaftskammer Österreich bereits an Brüssel gerichtet, eine einstimmig angenommene Resolution hat die Vollversammlung der steirischen Landwirtschaftskammer bereits im Juni 2018 an den damaligen Bundeskanzler Sebastian Kurz gerichtet. In einer aktuellen Stellungnahme mahnte Kurz zur Vorsicht: „Nicht nur die Qualität unserer Lebensmittel ist in Gefahr.“
Südamerikaner haben niedrigere Standards als Europa
Inakzeptabel sind die hohen Importmengen von Rind- und Geflügelfleisch, von Zucker und Äthanol. Titschenbacher: „Verlierer sind Bauern, Konsumenten und die Umwelt. Die Tier- und Pflanzenschutzstandards sind in der großflächigen Agrarindustrie Südamerikas deutlich niedriger als in Europa.“ Außerdem ist dort der Einsatz von Gentechnik, Glyphosat und Wachstumsförderern gang und gäbe. Die Landwirtschaftskammer fordert daher eine Herabsetzung der vereinbarten Importquoten, eine vorsichtige Marktöffnung sowie die Einhaltung der europäischen Produktionsnormen. Außerdem muss das Vorsorgeprinzip abgesichert und die Eintragung weiterer EU-geschützter Ursprungsbezeichnungen möglich sein.