Lebensmittel direkt vom Bauern weiterhin sehr beliebt
Verstärkte Nachfrage nach Lebensmitteln direkt beim Bauern.
Immer mehr Steirerinnen und Steirer entscheiden sich bewusst, Lebensmittel direkt bei den Bauern sowie bei kleineren Produzenten einzukaufen. „Die Nachfrage nach regionalen und saisonalen Lebensmitteln bei den heimischen Direktvermarktern steigt spürbar“, sagt Marianne Reinegger, Direktvermarktungsexpertin bei der Landwirtschaftskammer. Das bestätigt auch eine repräsentative Umfrage vom Anfang April 2020 von marketagent im Auftrag der Agrarmarkt Austria: 44 Prozent der österreichischen Bevölkerung hat auch nach der Corona-Akutphase vor, heimische Lebensmittel einzukaufen, 30 Prozent der Bevölkerung will vermehrt Produkte direkt beim Bauern einkaufen.
Kontaktloses Einkaufen bei den Direktvermarktern hat besonderen Schub bekommen.
Die etwa 4.000 heimischen Direktvermarkter bieten ihre Lebensmittel vorwiegend auf den 100 steirischen Bauernmärkten, in den 200 Hof- und Genussläden oder direkt ab Hof an. „Während in der Zeit vor Corona der Verkauf durch Automaten und Selbstbedienungsläden eher ein Randthema war, haben diese Vertriebsformen nach der Corona-Akutphase ihren Durchbruch geschafft und erleben einen regelrechten Hype“, betont Reinegger. Und weiter: „Oft müssen Automaten sogar mehrmals täglich wiederbefüllt werden.“
Bäuerliche Lebensmittel-Automaten verdreifacht, Selbstbedienungsläden verdoppelt.
Die Zahlen sprechen für sich: Nach der Corona-Akutphase hat sich steiermarkweit die Zahl der bäuerlichen Lebensmittel-Automaten von damals 50 auf derzeit etwa 150 verdreifacht. Die Selbstbedienungsläden, in denen es Lebensmittel direkt vom Bauern gibt und bei denen auf Vertrauensbasis – vereinzelt auch mit Bankomatkarte – bezahlt wird, haben sich von 40 vor der Corona-Akutphase auf derzeit 80 verdoppelt.
Beratungen der Landwirtschaftskammer deutlich zugenommen.
Bei den Direktvermarktungsexpertinnen der Landwirtschaftskammer herrscht rege Nachfrage nach Beratungen für kontaktloses Einkaufen durch Automaten und Selbstbedienungsläden. Reinegger: „Unser Team verzeichnet wöchentlich sogar zehn und mehr gezielte Beratungsanfragen, während wir zuvor nur sehr vereinzelt diesbezügliche Beratungen durchgeführt haben.“ Hauptsächlich geht es dabei um rechtliche und steuerliche Fragen sowie um Fragen der richtigen Kennzeichnung der bäuerlichen Lebensmittel und um Hygienethemen.