Kuhkomfort-Serie Teil 1: Was wollen Kühe wirklich?
Damit Ihre Kühe ihr volles Potenzial ausschöpfen können und gesunde Milch produzieren, ist es wichtig, ihnen ein optimales Umfeld zu bieten. Natürlich wünscht sich jeder Milchviehbetrieb motivierte, gesunde, langlebige und leistungsstarke vierbeinige Mitarbeiterinnen.
Was bringt ein hoher Kuhkomfort dem Landwirt?
- höhere Produktqualität
- weniger Abgänge und Bestandesergänzungskosten
- weniger Tierbehandlungskosten
- weniger Arbeit
- mehr Freude an der Arbeit
Erfolgreiche Zusammenarbeit durch optimales Umfeld
Damit die Zusammenarbeit zwischen Tier und Mensch gelingt, muss man den Kühen aber ein optimales Umfeld bieten. Je mehr die "Führungskraft Landwirt“ über die Bedürfnisse und Anforderungen seiner "Mitarbeiterin Kuh“ weiß, desto besser und erfolgreicher läuft ihre Zusammenarbeit.
Wie sieht der Arbeitstag einer Kuh aus?
Wie für uns Menschen hat auch der Tag einer Kuh nur 24 Stunden. Im Laufstall sieht der Arbeitstag der Kuh folgendermaßen aus:
- zwölf bis 14 Stunden Liegen
- drei bis sechs Stunden Fressen und Trinken
- zwei bis acht Stunden Stehen, Bewegung und Sozialkontakte
- zwei bis drei Stunden Melken
Zeitbudget der Kuh beachten
Deutliche Verschiebungen dieser Zeitbudgets nach oben oder unten wirken sich negativ auf das Wohlbefinden der Kühe aus. Dauert beispielsweise das Melken aufgrund eines zu klein dimensionierten Melkstands viel zu lang, warten die Kühe zusätzliche Stunden vor dem Melkstand sowie nach dem Melken im Fressgitter und verlieren Liegezeit. Ein weiteres Beispiel sind zu wenig Fressplätze. Rangniedrige Kühe stehen dann sehr lange hinter dem voll belegten Futtertisch und warten, bis sie einen Platz finden. Dies wirkt sich negativ auf Fress- und Liegedauer aus.
Faktoren, die den Kuhkomfort beeinflussen
Die oben genannten Beispiele zeigen sehr deutlich, wie komplex die Zusammenhänge im Kuhstall sein können. Kommt der Arbeitstag der Kuh aufgrund von suboptimalen Haltungsbedingungen durcheinander, bedeutet dies für das Tier Stress pur. Ob die Kuh ihren Arbeitstag stressfrei absolvieren kann, entscheiden die sechs Faktoren Ruhe, Raum, Futter, Wasser, Licht und Luft. Sie beeinflussen den Kuhkomfort wesentlich.
Alter und Form des Stalles untergeordnet
Dabei spielen das Alter des Stalls und die Stallform nur eine untergeordnete Rolle. In jedem Stall gibt es einfache Maßnahmen, um den Kuhkomfort nachhaltig zu verbessern.
Berater der Landwirtschaftskammern stehen gerne mit Rat und Tat zur Seite
Sie wollen gemeinsam mit den unabhängigen Beratern der Landwirtschaftskammer Stallklima und Kuhkomfort in Ihrem Stall verbessern?
Hier die Ansprechpartner in den Bundesländern:
Hier die Ansprechpartner in den Bundesländern:
- Kärnten: Referat Tierzucht, Tel.-Nr.: 0463/5850 1500
- Niederösterreich: Dr. Marco Horn, BEd., Tel.-Nr.: 05 0259 23304
- Oberösterreich: Beratungsstelle Rinderhaltung, Tel.-Nr.: 050 6902-1650
- Salzburg: Abteilung Tierzucht, Tel.-Nr.: 0662 870571-252
- Steiermark: Arbeitskreise Milchproduktion, Tel.-Nr.: 0664 602596 5530
- Vorarlberg: Hofberatung, Tel.-Nr.: 05574 400 332
- Tirol: Fachbereich Tiere, Feld und Bio, Tel.-Nr.: 05 92 92 – 1800