Kein Essen verdient den Mülleimer
Das Brot ist hart, die Karotte
weich, gestern zu viel Reis gekocht,
das Joghurt abgelaufen.
Auch wenn der meiste Lebensmittelmüll
nicht im Privathaushalt
anfällt,
kommt es auch in der eigenen
Küche vor, dass Essen im Eimer
landet. Das muss aber nicht
sein, wissen die Seminarbäuerinnen.
In Kochkursen und in
einer Broschüre geben
sie Tipps, wie man mit guter
Planung, gezieltem Einkauf,
richtiger Lagerung und kreativen
Rezeptideen wertvolle Lebensmittel
retten kann.
Gemüsesuppe
In der Gemüsesuppe steckt viel
Potenzial, wie Seminarbäuerin
Barbara Zenz erklärt: „Abschnitte,
Karottenschalen, Petersilienstängel,
Paradeiserstrunk
oder verholzter Teil von
Kohlrabi – all das kann man
als Suppe ansetzen. Zwiebelschalen
sind auch ganz toll,
diese geben eine schöne Farbe.“
Solange die Gemüseteile
nicht verdorben sind, können
sie im Topf landen. Nur von
Kraut- und Kohlstrunken rät
sie ab, da diese einen sehr intensiven
Geschmack abgeben.
Den abgeseihten Fonds kann
man in Gläser abfüllen und ein
paar Tage im Kühlschrank aufbewahren.
Eingekocht ist der
Fonds über Monate haltbar.
Brot
Ein weiteres Paradebeispiel ist
altbackenes Gebäck. Die traditionelle
Küche kennt hunderte
Rezepte mit altem Brot:
Brotsuppe, Scheiterhaufen
und alles mit Semmelbrösel
(schon einmal selbst Brösel gerieben?).
Knusprige Brotwürfel
sind eine tolle Suppeneinlage.
Dafür wird altbackenes Brot in
Würfel geschnitten und in einer
Pfanne mit Butter geröstet.
Je nach Geschmack mit Kräutersalz
oder Knoblauch würzen.
Wer im Vorhinein weiß,
das der Brotlaib zu groß gekauft
wurde, kann einen Teil
davon einfrieren. Tipp: Gleich
in Scheiben frosten, dann
kann Schnitte für Schnitte im
Toaster blitzschnell aufgetaut
werden.
Richtig lagern
Schon vor dem Einkaufen kann
man mit der Müllvermeidung
beginnen. Ein durchdachter
Wochenmenüplan und eine
entsprechende Einkaufsliste
an die man sich dann auch
hält sind die ersten Schritte.
Zuhause angekommen wird
der Kühlschrank eingeräumt.
Oben kommen Käse, Geräuchertes
und zubereitete Lebensmittel.
Ins mittlere Fach
Milchprodukte. Auf der Glasplatte,
der kältesten Zone im
Kühlschrank, wird leicht Verderbliches
wie Fleisch und angebrochene
Packungen gelagert.
In der Tür finden Eier,
Butter, Milch, Tuben, Gläser
und Getränke Platz. Ins Gemüsefach
kommt Gemüse.
Aber nicht jede Frucht verträgt
Kälte. Süd- und Zitrusfrüchte
sowie Melonen wollen
nicht in den Kühlschrank.
Zum kälteempfindlichen Gemüse
gehören Melanzani, Gurken,
grüne Bohnen, Erdäpfel,
Kürbisse, Paprika, Paradeiser
und Zucchini.