Kauf regionaler Lebensmittel bringt 6.400 neue Jobs!
„Würden wir um 20 Prozent
mehr regionale Lebensmittel
kaufen, wäre das eine enorme
Stärkung für unsere Wirtschaft.
Und zwar nicht nur für
die Landwirtschaft, sondern
für alle Sektoren,“ betont Kurt
Weinberger, Vorstandsvorsitzender
der Österreichischen
Hagelversicherung. Er nimmt
damit Bezug auf eine Studie
der Johannes Kepler Universität
Linz und der Gesellschaft
für Angewandte Wirtschaftsforschung
(GAW). Unter dem
Motto „Setz ein Signal, kauf regional“
wurde das heimische
Kauf- und Konsumverhalten
bei Lebensmitteln und landwirtschaftlichen
Produkten
beleuchtet. Daraus geht unter
anderem hervor, dass Österreich
jährlich Lebensmittel
und landwirtschaftliche Produkte
um 15 Milliarden Euro
importiert. Und, dass jeder
heimische Haushalt 600 Euro
pro Monat für Lebensmittel
ausgibt – Gastronomie eingeschlossen.
Allein was den Arbeitsmarkt
angeht, erläutert
Stefan Jenewein (GAW), würden
20 Prozent mehr heimische
Lebensmittel zusätzliche
46.000 Arbeitsplätze in Österreich
bedeuten. Das hieße für
die Steiermark umgerechnet
etwa 6.400 neue Jobs.
Laut Universitätsprofessor
Friedrich Schneider eine große
Chance, die Wirtschaft nach
der Coronakrise wieder anzukurbeln:
„Wir können da mit
dem Kauf heimischer Lebensmittel
ganz konkret etwas tun.
Nicht zu vergessen die ökologischen
Vorteile, wie geringere
Transportkosten.“
Acker statt Beton
Gefordert sieht man hier
vor allem auch die öffentliche
Hand. So müsste etwa die Produkt-
Herkunft noch klarer und
deutlicher ausgewiesen und
verstärkt Bewusstseinsbildung
betrieben werden.
All das, so die Experten, mache
aber nur Sinn, wenn entsprechend
Ackerland zur Verfügung
steht. Hier muss der
Versiegelung dringend ein
Riegel vorgeschoben werden.
Weinberger: „Von Beton können
wir nichts abbeißen!“
Die Kraft der Regionalität
- 15 Milliarden macht der Wert der Lebensmittel und landwirtschaftlichen Produkte aus, die Österreich pro Jahr importiert
- Würden 20 Prozent mehr heimische Lebensmittel gekauft, würde das zusätzliche 46.000 Arbeitsplätze im Land bedeuten.
- Mehr als 6.400 davon allein in der Steiermark.
- 4,6 Milliarden würde das zusätzliche Bruttoinlandsprodukt und 2 Milliarden eine zusätzliche Lohnsumme ausmachen.
- 1,4 Milliarden brächte der fiskalische Effekt (Steuern etc.) ein