Kälte, Frost und der Grünlandbestand

Irgendwie war er ja zu erwarten, der Kälteeinbruch dieser Tage. Kälte, nächtlicher Frost und in höheren Lagen etwas Schnee. Manche machen sich jetzt Sorgen, ob das dem Grünland schaden wird.

Kurz gesagt, im Grünlandbestand sind kaum Schäden zu erwarten. Die meisten Bestände befinden sich derzeit erst in der Anfangsentwicklung, in höheren Lagen ruhen sie überhaupt noch weitgehend. Lediglich bei sehr weit entwickeltem Feldfutter, wie zum Beispiel Italienisches Raygras oder Einjähriges Raygras, kann an den Blattspitzen leichte Erfrierungen davontragen. Diese werden später abtrocknen und mit ihrer grauen Farbe im Bestand auffallen. Das schaut zwar nicht schön aus, ist aber auch für Silierung und Futterqualität unbedeutend.

Nach längeren Kältephasen und bei leichteren Nachtfrösten (Reif) färben sich die oberen Blätter rötlich ein. Meist ist das zu sehen an Raygräsern, Wiesenfuchsschwanz und manchmal auch an Knaulgras. Die Pflanze reagiert auf die Kälte mit der Bildung von roten Farbstoffen (Anthocyane). Anthocyane sind licht- und temperaturempfindliche, wasserlösliche Pflanzenfarbstoffe, die reine rote bis violette Färbung der obersten Blattschicht verursachen können. Sie können auch auf eine temperaturbedingte Störung des Phosphorstoffwechsels hinweisen.

Bei Normalisierung der Witterung wird die Verfärbung meist wieder überwachsen und verschwindet wieder, ohne größere Schäden zu hinterlassen.