Jetzt ist Zeit zum Aufforsten: Waldfonds unterstützt
Das Einbringen von Mischbaumarten und die "Aktion Mutterbaum“ mit seltenen Baumarten samt Einzelschutz werden ebenfalls gefördert. Wichtig ist, dass sich die Aufforstung mit mehr als 75% der Pflanzzahl an der natürlichen Waldgesellschaft (Grafik) orientiert und die künftige Klimaveränderung berücksichtigt wird. Gastbaumarten wie Douglasie und Roteiche sind bis zu einem Anteil von 25% förderbar.
Fördersätze
Die Fördersätze liegen bei 60% der Standardkosten im Wirtschafts- und 80% im Schutzwald. Zum Schutz vor Wildeinfluss werden nun auch Zäune, bei Eichenaufforstungen vorab das Mulchen sowie die Bodenbearbeitung gefördert. Kontaktieren Sie unbedingt vor der Pflanzenbestellung Ihren Forstberater, um ein Aufforstungskonzept für Ihren Standort zu erstellen, das den Förderrichtlinien entspricht und stellen Sie erst danach den Antrag!
Baumartenwahl
Die gepflanzten Baumarten sollen in den nächsten 80 bis 100 Jahren Ertrag abwerfen und sich gleichzeitig bestmöglich an Klimaveränderungen anpassen - ein großer Spagat. Man sollte daher nicht alles auf eine Karte setzen, dadurch lässt sich das künftige Risiko besser streuen. Patentrezepte für die Baumartenwahl gibt es kaum, zu unterschiedlich sind die Standorte und deren Wuchsbedingungen für einzelne Baumarten. Voraussetzung für eine erfolgreiche Aufforstung ist hochwertiges Pflanzmaterial aus dem richtigen Wuchsgebiet und der passenden Höhenlage.
Standraumbedarf
Auch die Arbeitsqualität bei der Pflanzung sowie die begleitenden Pflege- und Wildschutzmaßnahmen entscheiden über Erfolg oder Misserfolg einer Aufforstung. Der gewählte Pflanzverband ist sowohl zur Minimierung der Pflanz- und Pflegekosten, als auch für die Stabilität und die Wertentwicklung des künftigen Bestandes besonders wichtig. Naturverjüngung sollte unbedingt in die Aufforstungsplanung mit einbezogen werden. Da sich eine Aufforstung stets am Standraumbedarf der jeweiligen Baumart im Endbestand richtet, sollten Mischbaumarten Flächen zur Verfügung stehen, die zumindest dem Standraum eines Baumes im Endbestand entspricht. Für Lärche kann man daher von 30 bis 40 Quadratmetern ausgehen, bei Laubhölzern sind es hingegen 100 bis 130 m2. Buntmischungen erreichen dagegen selten das gewünschte Mischungsziel, da immer eine Baumart die andere auskonkurriert. Das bewirkt meist Grobastigkeit und schlechte Stammformen.
Pflanzverband
Nadelholzarten werden im Weitverband 2 x 3 m bis 2 x 2 m mit 1.700 bis 2.500 Stück/ha gepflanzt. Laubhölzer pflanzt man üblicherweise mit der Teilflächenaufforstung. Eine Variante sind Zellen oder Nester zu fünf bis 20 Stück je Zelle im Abstand von einem bis eineinhalb Meter. Die Zellen haben den gewünschten Endabstand von zehn bis zwölf Metern. Alternativ können drei eng gesetzte Reihen der Zielbaumart (2 x 1 m) im Abstand von zehn bis zwölf Metern zu den nächsten Reihen gepflanzt werden. Das ermöglicht auf befahrbaren Standorten eine maschinelle Pflege und eine gute qualitative Auslesemöglichkeit. Zur Qualitätserziehung der Zielbaumarten sollten Füllhölzer wie Hainbuche umrandend gepflanzt oder geschont werden.
Aufforstungstipps
- Baumartenwahl: Wuchsgebiet, Höhenstufe, Klimaveränderung.
- Pflanzverbände: Weitverbände für Nadelholz, Teilflächenaufforstungen für Laubholz.
- Pflanzung: Schonender Transport, Lochpflanzung, keine Wurzeldeformation.
- Keine Buntmischungen: Mischbaumarten mosaikartig einbringen.
- Verbissschutz: Abhängig von Verbissdruck und Baumarten.
- Pflege: So viel wie nötig, so wenig wie möglich.