Immer mehr Preisdrücker-Eigenmarken bei Butter und Käse
Im Februar dieses Jahres haben
die Store-Checker der
Landwirtschaftskammer – die
Milchwirtschaftsexperten Gertrude
Freudenberger und Peter
Stückler – den Einkaufstest bei
Butter und Käse im Lebensmittelhandel
durchgeführt. Untersucht
wurden die korrekte Herkunftskennzeichnung
und deren
Nachvollziehbarkeit, die
Preisfairness sowie der Österreich-
Anteil von Butter und
Käse in den Vitrinen. Die Ergebnisse
sind ernüchternd:
Der Anteil der Eigenmarken im
Handel liegt bei Käse zwischen
30 und 40 Prozent. Im Einzelfall
sogar bei mehr als 60 Prozent.
Der Anteil der Eigenmarken
bei Butter liegt zwischen
15 und 20 Prozent. Die Eigenmarken
haben im Regal meist
die Preisführerschaft, es handelt
sich häufig um
Preisdrücker-
Angebote.
Viele Eigenmarken
sind
nicht korrekt
gekennzeichnet.
Die Herkunft
ist nicht
auf den ersten
Blick, sondern nur mit Spezialwissen
eruierbar.
Forderungen der Kammer
Regionale Lebensmittel haben
nicht zuletzt durch die
Corona-Krise an Wertschätzung
und Bedeutung gewonnen.
Eine brandaktuelle
Studie der Österreichischen
Hagelversicherung bestätigt
die enorme Bedeutung des
regionalen Einkaufs zur
Schaffung von Arbeitsplätzen
und für die
Wirtschaftsleistung des
gesamten Landes (Seite 4
und oben). In Zusammenhang
mit dem Store-Check
„Butter und Käse“ fordert
die Landwirtschaftskammer:
- Kennzeichnungspflicht. Eine verpflichtende Kennzeichnung der Rohstoffherkunft bei Butter und Käse sowie bei Milchprodukten.
- Auf den ersten Blick erkennbar. Die Rohstoffherkunft muss auf einen Blick für die Konsumenten erkennbar sein. Das soll auch für Eigenmarken gelten.
- Klares Bekenntnis des Handels zur regionalen Produkten im Sinne der Stärkung der regionalen Märkte und des Klima- sowie Umweltschutzes.
- Irreführende Kennzeichnungen wie „abgepackt in Österreich“, die die heimische Herkunft suggerieren, sollte es seit 1. April nicht mehr geben. Daher wird die Landwirtschaftskammer in den nächsten Wochen genau darauf schauen, ob derartige irreführend gekennzeichneten Produkte in den Regalen auftauchen.