Größte Klimasünder: Öl, Gas, Kohle
Wir sprachen mit dem Energieexperten Christian Metschina von der Landwirtschaftskammer Steiermark über die Verantwortlichkeiten beim Treibhausgas-Ausstoß.
- Der Heizkostenvergleich liegt auf dem Tisch. Ihr Fazit?
Christian Metschina: Moderne Biomasseheizungen sind auch bei Einfamilienhäusern mit einem geringeren Energiebedarf absolut konkurrenzfähig. Dabei berücksichtigen wir bei unseren Berechnungen nicht einmal die umweltschädlichen Auswirkungen der fossilen Brennstoffe.
- Was heißt das konkret?
Metschina: Ein durchschnittlicher Haushalt, der mit Öl heizt, bläst etwa 9.000 Kilo fossiles CO2 pro Jahr in die Atmosphäre. Das muss in Zukunft etwas kosten. Wer die Umwelt und das Klima negativ beeinflusst, muss dafür geradestehen.
- Auch die Landwirtschaft produziert Emissionen ...
Metschina: Selbstverständlich. Dabei ist mir aber wichtig, dass wir die Relationen im Auge behalten. Die Landwirtschaft steht für 10% der Treibhausgasemissionen in Österreich. Gleichzeitig garantiert sie dabei aber die Versorgung der heimischen Bevölkerung mit hochwertigen Lebensmitteln und nachwachsenden Rohstoffen.
Als einzigen produzierenden Sektor ist es den Landwirten gelungen, die Emissionen gegenüber 1990 um rund 15% zu reduzieren.
- Warum werden diese Leistungen nicht stärker honoriert?
Metschina: Ein wesentlicher Teil der Einsparungen, zum Beispiel durch den Einsatz biogener Energieträger, wird derzeit anderen Sektoren wie Raumwärme, Verkehr, Industrie und Energiewirtschaft zugerechnet. Eine adäquate Anrechnung der sektor- übergreifenden Leistungen der Land- und Forstwirtschaft für den Klimaschutz muss bei den Klima- und Energiezielen in Zukunft vorgenommen werden.
Es kann nicht sein, dass unser Wald zum Kohlenstoffmuseum degradiert wird, damit andere Sektoren, wie beispielsweise die fossile Energiewirtschaft weiter hemmungslos die Atmosphäre verpesten.
Nicht mit uns!
- Zurück zur Biomasse. Wie sauber und CO2-neutral ist diese Form des Heizens wirklich?
Metschina: Rein zufällig tauchen jedes Jahr zu Beginn der Heizsaison bewusst verbreitete Falschmeldungen auf. Kennt man die Auftraggeber, dann verwundert der Inhalt wenig. Faktum ist, dass moderne Biomasseanlagen und richtig bediente Kachelöfen und Herde beim Feinstaub de facto unbedenklich sind.
Das Problem sind die uralten Allesbrenner. Diese sind in den nächsten Jahren zu ersetzen.
- Wie steht es um die CO2-Neutralität von Holz?
Metschina: Von der Römerzeit bis ins 19. Jahrhundert hat die Menschheit im biogenen Zeitalter gelebt. Es gab nachweislich keine Erhöhung der CO2-Konzentration in der Atmosphäre. Die jahrhundertelange Konstanz des atmosphärischen CO2-Gehalts bei gleichzeitiger Bioenergienutzung ist so erklärbar.
Die Probleme kamen erst mit der zügellosen Nutzung der fossilen Energieträger Öl, Gas und Kohle. Sie sind für 90% der Treibhausgasemissionen verantwortlich. Hier müssen wir ansetzen.
Treibhausgase: Zahlen und Fakten
Auf globaler Ebene werden jährlich ca. 10 Mrd. Tonnen fossiler Kohlenstoff durch die Ausbeutung der unterirdischen Lagerstätten an die Erdoberfläche gebracht, deren Verbrennung jährlich ca. 36 Mrd. Tonnen CO2 in die Erdatmosphäre freisetzt.
Um 15 Prozent konnte die Landwirtschaft als einziger produzierender Sektor ihre Treibhausgasemissionen senken.
135.000 Hauptwohnsitze werden in der Steiermark mit Holz-Zentralheizungen und Einzelöfen beheizt.
500.000 Tonnen klimaschädliches Kohlendioxid sparen die heimischen Heizwerke jährlich durch den Einsatz von Biomasse.
Um 90 Prozent können die Feinstaub-Emissionen beim Umstieg auf moderne
Biomasseanlagen bis zum Jahr 2050 sinken.
220.000 steirische Haushalte verwenden Biomasse. Damit ist die Steiermark österreichweiter Spitzenreiter.
Um 15 Prozent konnte die Landwirtschaft als einziger produzierender Sektor ihre Treibhausgasemissionen senken.
135.000 Hauptwohnsitze werden in der Steiermark mit Holz-Zentralheizungen und Einzelöfen beheizt.
500.000 Tonnen klimaschädliches Kohlendioxid sparen die heimischen Heizwerke jährlich durch den Einsatz von Biomasse.
Um 90 Prozent können die Feinstaub-Emissionen beim Umstieg auf moderne
Biomasseanlagen bis zum Jahr 2050 sinken.
220.000 steirische Haushalte verwenden Biomasse. Damit ist die Steiermark österreichweiter Spitzenreiter.