Frostberegnung: Neue Erfahrungen bringen mehr Sicherheit
Die Herausforderungen der Saison 2020 haben gleichzeitig viele wichtige Erkenntnisse und Erfahrungen gebracht, die den Betrieben für künftige Frostsituationen größere Sicherheit bei der Beregnung geben. Diese Erfahrungen wurden in einer Umfrage gesammelt und in einem Workshop mit Sepp Mair, einem erfahrenen Praktiker aus Südtirol, diskutiert.
Problem: Windfrost
Insgesamt haben 32 Betriebe an der Umfrage teilgenommen, 25 aus der Steiermark und sieben aus Niederösterreich mit insgesamt 188 Hektar frostberegneter Fläche. Die Ergebnisse:
- Das Speichervolumen pro Hektar beträgt im Durchschnitt 1.779 Kubikmeter pro Hektar Anbaufläche. Die gesamte Wasserverfügbarkeit war 2020 nur wenig geringer als in Normaljahren, da die verfügbaren Speicherkapazitäten ausgeweitet wurden.
- 71 Prozent der Betriebe haben angegeben, dass zumindest Teile des Beregnungswassers zurück in den Speicherteich fließen.
- Die meistverwendete Regnertechnik sind Schlagregner mit 35 bis 40 Kubikmeter Wasserverbrauch pro Hektar und Stunde.
- Der Entscheidungsfindung dienen Wetterstationen mit Trocken- und Feuchtthermometer.
- Als zuverlässige Prognosen wurden das Hagelwetter und die Wetteranimation der Zentralanstalt für Meteorologie (Zamg) eingestuft, die diesbezügliche Bewertung war aber recht uneinheitlich.
- Neue Erfahrungen waren der Windfrost, die geringe Luftfeuchtigkeit und die tiefen Tagestemperaturen, die das Abtauen des Eises erschwerten.
- Insgesamt wurde die Frostberegnung in 90 Prozent der Fälle positiv beurteilt. Positive Erfahrungen zur Frostberegnung bei Steinobst hatte man vor allem in Niederösterreich, auch mit Unterkronenberegnung. Eine Temperaturerhöhung um etwa 1,5 Grad Celsius ist möglich. Frostschutz ist bis etwa minus vier Grad Celsius möglich.
Merkblatt Frostberegnung
Geballte Informationen zur Frostberegnung sind in diesem Merkblatt zusammengefasst. Erhältlich: kernteam@lk-stmk.at, 0316/8050-8063.