Fehlerquellen in der Ölmühle kennen
Das Steirische Kürbiskernöl
g.g.A. erfreut sich steigender
Beliebtheit: Daher ist es für
Produzenten umso wichtiger,
sich auf die laufende Qualitätssicherung
und Qualitätssteigerung
dieses Spitzenprodukts zu
fokussieren. Die richtige Pressung,
Abfüllung und Lagerung
spielt dabei eine große Rolle.
Kerne brauchen Ruhe
Nach der Ernte, Reinigung und
Trocknung sollte dem Kürbiskern
unbedingt eine Ruhephase
gewährt werden, damit sich
das Fett im Kern optimal anordnen
kann. Wird die benötigte
Ruhezeit nicht eingehalten,
kommt es zu qualitativen
und quantitativen Einbußen
bei der Ölgewinnung, da sich
die Verarbeitung der frisch getrockneten
Kürbiskerne in der
Ölmühle schwerer gestaltet.
Das Herzstück
Die Röstung ist das Herzstück
der traditionellen Herstellung,
denn hier entstehen jene Aromen
(auch „Maillard-Produkte“
genannt), die für die Einzigartigkeit
des Steirischen Kürbiskernöls
ausschlaggebend
sind. Hierbei ist das Fingerspitzengefühl
des Müllers gefragt,
wird das Röstgut zu heiß
oder zu lange geröstet, so wird
das Öl braun, schmeckt bitter,
riecht verbrannt und ist nicht
so lange haltbar.
Abhängig von Röstmenge,
Wasserzugabe und Aufbau
der Presse dauert der Röstvorgang
bei jeder Ölmühle unterschiedlich
lange.
Kernfeuchtigkeit
Doch nicht alles liegt in der
Hand des Pressmeisters, entspricht
die Kernrohware nicht
den Qualitätsvorgaben, kann
auch er kein Spitzenprodukt
daraus zaubern. Die Kernfeuchte
der Kürbiskerne sollte
zwischen sechs- bis acht Prozent
liegen, um ein optimales
Ergebnis beim Pressvorgang
zu erreichen. Weist der Kürbiskern
eine Feuchtigkeit unter
sechs Prozent auf, nimmt
dies direkt negativen Einfluss
auf Mahl,- Knet- und Pressvorgang.
Die Bearbeitung solcher
Kürbiskerne erweist sich generell
als schwieriger und kann
zu Fehlern im Öl führen.
Absetzphase
Bevor das Öl in die Verkaufsgebinde
abgefüllt wird, bedarf es
einer Absetzphase, in der das
Kürbiskernöl langsam abkühlt
und sich die Trubbestandteile
(Schwebe- und feste Bestandteile)
am Boden des Behälters
absetzen können. Dieser Vorgang
wird auch als „Droselbildung“
bezeichnet, ist eine natürliche
Sedimentation und
macht einen Filtervorgang
überflüssig.
In der Regel dauert die Absetzphase etwa zehn Tage, hier sollte die Raumtemperatur 15 Grad Celsius nicht unterschreiten und der Behälter nicht hermetisch verschlossen werden, da es ansonsten zu einem Unterdruck kommt und das Absetzen der Schwebeteile verhindert wird.
In der Regel dauert die Absetzphase etwa zehn Tage, hier sollte die Raumtemperatur 15 Grad Celsius nicht unterschreiten und der Behälter nicht hermetisch verschlossen werden, da es ansonsten zu einem Unterdruck kommt und das Absetzen der Schwebeteile verhindert wird.
Abfüllung
Die frisch befüllten Ölbehälter
sollten in dem Raum gelagert
werden, in dem auch die Abfüllung
stattfindet, um die entstandene
Drosel durch einen
Transport des Absetzbehälters
nicht wieder aufzuwirbeln.
Falls keine direkte Abfüllung
in Verkaufsgebinde erfolgt,
sollte zumindest eine Umfüllung
in einen anderen Lagerbehälter
durchgeführt werden.
Auch hier sollte besonders sorgsam vorgegangen werden,
um das Aufwirbeln der Drosel
zu vermeiden.
Lagerung
Im Gegensatz zum Absetzbehälter
sollte der Lagerbehälter
mit dem fertigen Kürbiskernöl
dicht verschlossen werden, um
jegliche Luftzufuhr zu verhindern.
Fette, Öle und fetthaltige
Lebensmittel sind nur begrenzt
haltbar. In erster Linie ist daher
darauf zu achten, dass die Ölflaschen
bei Raumtemperatur,
in einem sauberen Raum, ohne
direkte Sonneneinstrahlung
und ohne größere Temperaturschwankungen,
gelagert werden.
Kälte kann die optische
Qualität mindern (Kasten).
Kernöl gehört nicht in den Kühlschrank
- Kälteschaden. Von einer Lagerung bei Kühlschrankoder gar Minustemperaturen wird dringend abgeraten, da das Kürbiskernöl dabei einen Kälteschaden erleiden kann.
- Ausflocken. Bei kalten Temperaturen flocken die im Kernöl enthaltenen Resttrubbestandteile aus und es bildet sich ein sichtbarer Niederschlag, der zu einer optischen Qualitätsminderung führt. Kürbiskernöl g.g.A. mag es dunkel.