EU-weit geringere Apfelernte erwartet
Von 7. bis 9. August
tagte die Prognosfruit
in Belgien. Vertreter
aller 28 EU-Staaten präsentierten
dort ihre Einschätzung der
diesjährigen Erntemenge bei
Tafeläpfeln und Tafelbirnen.
Um 20 Prozent weniger
Die Zusammenschau dieser
Daten ergibt, dass man gegenüber
der letztjährigen Rekordmenge
eine um 20 Prozent geringere
Ernte erwartet. Diese
derzeit geschätzten 10,6 Millionen
Tonnen Tafeläpfel liegen
auch einige Prozentpunkte unter
dem Zehn-Jahres-Schnitt,
lassen jedoch eine ausreichende
Versorgung der Märkte erwarten.
Österreich liegt mit den
geschätzten minus 22 Prozent
gegenüber 2018 annähernd im
europäischen Schnitt.
Osteuropa weniger
Tendenziell haben die osteuropäischen
Länder eine stärkere
Ernteminderung als die
westeuropäischen. Die großen
westeuropäischen Apfelproduzenten
wie Italien, Frankreich,
Deutschland und Spanien erwarten
eine durchschnittliche
bis sogar leicht überdurchschnittliche
Ernte. Eine enorme
Mengenreduktion erwartet Polen
mit minus 44 Prozent gegenüber
2018. Die tatsächliche
Menge wird noch vom Fruchtwachstum
in den nächsten Wochen
bestimmt. Abhängig vom
weiteren Temperatur- und Niederschlagsverlauf
ist eine Veränderung
der Mengenprognose
von bis zu fünf Prozent nach
unten beziehungsweise nach
oben noch möglich.
Ausgewogen
Grundsätzlich kann man bei
dieser geschätzten Erntemenge
von einem ausgeglichenen
Verhältnis zwischen Angebot
und Nachfrage ausgehen. Das
heißt: Es können die Märkte
gut bedient werden, es muss
jedoch keine Preisschlacht auf
dem Rücken der Produzenten
ausgetragen werden.
Extensiver Obstbau
Was ebenfalls zu einer Belebung
des Marktes beitragen
sollte, ist die europaweit geringe
Ernteerwartung im extensiven
Obstbau und im Siedlerobstbau.
Durch eine geringe
Eigenversorgung von Gartenbesitzern
kann man bereits
ab Saisonstart mit einer guten
Nachfrage rechnen.
Risikofaktoren für die Apfelproduzenten
sind die Importmengen
aus Übersee und zu
hohe Regalpreise für Äpfel, die
Kunden auf andere Obstarten
ausweichen lassen.
Der bisherige Saisonverlauf
lässt jedenfalls eine gute Qualität
der Früchte erwarten.