Erneuerbaren-Ausbau: Licht und Schatten

Rund 1 Mrd. Euro pro Jahr will man künftig für den Ausbau der Ökostromproduktion in Österreich aufbringen. Der existierende Kraftwerksbestand auf Basis Biomasse soll für weitere zehn Jahre abgesichert werden. Für PV, Wind und Wasserkraft gibt es Rahmenbedingungen für einen nachhaltigen Ausbau.
So weit, so gut.

Bei aller Euphorie darf aber auf eines nicht vergessen werden. Ob sich das Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz (EAG) wirklich positiv auf die Branche auswirken wird, hängt maßgeblich von der Ausgestaltung der Details und den dazugehörigen Marktprämien ab.
Hierzu muss während der Begutachtung noch deutlich nachgebessert werden.

Einer der größten Wermutstropfen ist das Fehlen von Rahmenbedingungen für die Ausgestaltung des erneuerbaren Gasausbaues.
Die Biogasbranche gehört zu den Pionieren der Ökostromerzeugung. Sie hat in den letzten zwei Jahrzehnten viel Lehrgeld bezahlt und dennoch bewiesen, wie eine sichere Energieversorgung aussieht, über 8.000 Stunden im Jahr, auch dann, wenn andere Technologien nicht liefern können.

Will Österreich bis zum Jahr 2040 wirklich klimaneutral werden, ist der Umbau des fossilen Gasnetzes unumgänglich. Die Dimensionen dabei sind nicht zu unterschätzen, hat das Gasnetz doch die dreifache Übertragungsleistung des Stromnetzes.

Energiewende ist weit mehr als die Produktion von Ökostrom.
Viele Betreiber sind nun für den nächsten Schritt, die Biomethaneinspeisung, bereit. Diese würde, neben der Ökostromproduktion, eine langfristige Perspektive für den Betrieb ihrer Anlagen bieten.
Leider wurde dieser Bereich im vorliegenden Entwurf vollkommen ausgeklammert.

Steht die Regierung zu ihren Klimazielen, muss auch dieser Bereich im finalen Gesetzestext geregelt werden. 1 Mrd. Euro für den Ausbau von Ökostrom ist viel, wenn man aber bedenkt, dass Österreich die fossilen Energieträger noch immer mit knapp 5 Mrd. steuerlich bevorzugt, relativiert sich auch diese Dimension wieder.