Energie, Klima und Bioressourcen
Aktuelle Herausforderungen im Energiebereich:
- Hohes Preisniveau auf den Energiemärkten
- Eigenversorgung der Betriebe mit Strom und Wärme
- Implementierung von Energiemanagementsystemen auf landw. Betrieben
- Forcierung Begleitung der Biogasanlagen beim Umstieg auf grünes Gas
- Diversifizierung der energetischen Verwertungsschiene von Energieholz
- Optimierungspotentiale bei Biomasseheizwerken und Biogasanlagen aufzeigen
- Durchdachte Projekte im Bereich Agrar-Photovoltaik und PV-Doppelnutzung initiieren
- Klimabilanzierung auf landwirtschaftlichen Betrieben implementieren
Nationaler Kick-Off für Horizon Europe Projekt „Climate Farm Demo“
Am 30. Jänner fand der nationale Kick-Off für das Projekt „Climate Farm Demo“ statt, an dem Landwirt:innen und Referent:innen teilnahmen. Der erste Meilenstein des Projektes war ein Netzwerk mit mindestens 25 teilnehmenden Betrieben aufzubauen, die auf dem Betrieb eine Klimabilanzierung durchführen möchten – dieses Ziel wurde mit 28 teilnehmenden Betrieben übertroffen. Die nächsten Schritte sind die Auditierung der einzelnen Betriebe mit anschließender Erstellung eines Plans für Klimaschutz und Klimawandelanpassung durch die Betreuer:innen. Anschließend sollen Maßnahmen zum Klimaschutz und Klimawandelanpassung im Austausch mit den Landwirt:innen an den Betrieben gesetzt werden. Nach der Erstellung der Maßnahmen soll an den Betrieben ein Demo-Event stattfinden, wo die Ergebnisse im Rahmen eines öffentlichen Events präsentiert werden.
2. ENERGIEABEND DER BK LEIBNITZ „POWER FÜR UNSERE HÖFE“
Am 15. Februar hat der zweite Energieabend der BK Leibnitz mit rund 100 Besuchern stattgefunden. Kammerobmann Zirngast durfte über 100 Interessierte in der FS Silberberg willkommen heißen. Neben den Referenten des Energie-Referates referierte auch Lorenz Strimitzer von der österreichischen Energieagentur über die aktuellen Entwicklungen auf den nationalen und internationalen Energiemärkten. Weitere Inhalte waren das Förderprogramm Versorgungssicherheit im ländlichen Raum und das Projekt Energiespeicher in der Landwirtschaft.
Workshop Klimabilanzierung
Am 4. März fand im Rahmen des EU-Projektes „Climate Farm Demo“ ein Workshop mit zwei Expert: innen der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen zur Einschulung für das Klimabilanzierungstool „Tekla“ in der LK Steiermark statt. Am Beispiel „Milchviehbetrieb“ wurden zuerst die theoretischen Rahmenbedingungen und Kennzahlen besprochen, die im Anschluss beim Betrieb von Franz-Josef Wallner auch gleich praktisch mit dem Tool erprobt wurden. Anhand dieses Tools werden in den nächsten Monaten auf den im Projekt teilnehmenden Betrieben Klimabilanzierungen durchgeführt und in weiterer Folge Optimierungsvorschläge zur Verbesserung der CO2-Bilanz erarbeitet.
Projektpräsentation „Stromspeichertechnologien in der Land- und Forstwirtschaft“
Die Landwirtschaftskammer Steiermark hat in Kooperation mit der Energie Steiermark sowie universitärer Begleitung der TU-Graz im Jahr 2020 das Forschungsprojekt „Stromspeichertechnologien in der Land- und Forstwirtschaft“ gestartet. Im Projekt wurden über einen Zeitraum von vier Jahren auf zehn landwirtschaftlichen Betrieben verschiedene Energiespeichertechnologien hinsichtlich ihrer praktischen Anwendbarkeit zur Erhöhung der Stromautarkie getestet. Am 24. April fand im Hause der Energie Steiermark die Abschlusspräsentation des Speicherprojektes statt. Die Ergebnisse sind für die Landwirtschaft sehr aufschlussreich und können in aller Kürze wie folgend zusammengefasst werden: Mit einem Batteriespeicher ist es möglich die Stromautarkie, unter Berücksichtigung wirtschaftlicher Aspekte, auf bis zu 60 % zu erhöhen. Eine vollständige Stromautarkie ist technisch (Netzkapazität) und wirtschaftlich (Speicherpreis) nicht realisierbar. Die Projektergebnisse werden zeitnah veröffentlicht.
Projekt INNO Energie abgeschlossen
Das Energiereferat hat gemeinsam mit der Abteilung Innovation und Energie des SBB in den letzten 4 Jahren das Projekt „INNO Energie“ durchgeführt. Ziel war es, praxistaugliche Lösungen, Konzepte, Maßnahmen und Informationsmaterialien zur Steigerung der Energieeffizienz auf landwirtschaftlichen Betrieben auszuarbeiten und umzusetzen. Hier finden sie den LINK zu den Endergebnissen https://www.sbb.it/de/service/energie-suedtirol/innoenergie Durch das gemeinsame Projekt konnten wir Know How im Bereich Energieeffizienz aufbauen sowie einen nicht unwesentlichen Teil unserer Kosten an Dritte weiterverrechnen. Von Seite der LK Steiermark waren Thomas Loibnegger und Tanja Solar für das Projekt verantwortlich.
Förderprogramm Energieautarker Bauernhof
Das Förderprogramm „Versorgungssicherheit im ländlichen Raum – Energieautarke Bauernhöfe“ erfreut sich weiterhin großer Beliebtheit. Nach knapp mehr als einem Jahr sind österreichweit 5.600 Anträge abgegeben worden. Für 4.400 Anträge wurden die Fördergelder von 32,34 Mio. € bereits reserviert. 11,2 Mio. € konnten mittlerweile ausbezahlt werden. Die Verteilung der Anträge beläuft sich Großteils auf die PV-Anlagen mit Stromspeicher und Notstromfunktion, was in etwa zwei Drittel der Anträge entspricht. Das Förderprogramm mit einem Fördervolumen von 100 Mio. € läuft bis November 2025.
Klimaszenarien.AT Workshop in der Landwirtschaftskammer Steiermark
Die Initiative https://klimaszenarien.at/ vereint die österreichische Klimaforschung, um die neue Generation der österreichischen Klimaszenarien wissenschaftlich robust sowie praxisorientiert zu entwickeln und zielgruppengerecht zu kommunizieren. Operativ werden die Klimaszenarien vom Netzwerk des Climate Change Center Austria kurz CCCA erarbeitet. Im Rahmen des Ausschusses Energie-Klima-Bioressourcen wurde ein Workshop mit den führenden Klimatologen Österreichs organisiert. Der Fokus des Workshops lag ganz klar auf den Bedürfnissen der Land- und Forstwirtschaft in Bezug auf zukünftige Prognosen und Karten im Klimabereich. Auf welcher Ebene müssen welche Information aufbereitet sein, damit sie von der jeweiligen Branche auch verwendet werden? Unabhängig von diesem Workshop, gibt es mit dem CCCA in manchen Themenfeldern aber auch unterschiedliche Zugänge. Gerade deshalb war es wichtig, dass wir unsere Positionen klar dargelegt haben und die Möglichkeit zum Austausch auf Augenhöhe wahrgenommen haben.