Drahtwurm: Ein Erdäpfelschädling auf dem Vormarsch
Schäden an verschiedenen Kulturen, die durch Drahtwürmer verursacht werden, haben in den letzten Jahren sowohl im konventionellen als auch im biologischen Anbau zugenommen.
Interessante Eiablageflächen für die Schnellkäferweibchen
Die besten Voraussetzungen für die Eiablage bieten dichte, feuchte und ungestörte Bestände. Diese sind meist auf Wiesen, aber auch auf Ackerflächen anzutreffen, die einen hohen Unkrautbesatz aufweisen. Wechselwiesen sind daher klassische Drahtwurmflächen und aus der Fruchtfolge auszuschließen! Die Schnellkäferweibchen legen ihre Eier von Mitte April bis Mitte Juni oberflächlich in den Boden ab. Sie bevorzugen hierbei dichte, feuchte und ungestörte Bestände. Der Zyklus kann durch Bodenbearbeitung erheblich gestört werden, da die Eier und die anfangs noch sehr unbeweglichen Junglarven stark austrocknungsgefährdet sind. Die fraßaktiven Phasen der Larven liegen zwischen Anfang April und Mitte Mai, zwischen Ende Juni und Mitte Juli und zwischen Mitte August und Anfang Oktober. Die Entwicklung vom Ei zum Käfer erfolgt frühestens nach drei, spätestens nach fünf Jahren. Die Larven sind meist erst ab Ende des zweiten Lebensjahres sehr gefräßig und schädigen dann verschiedene Feldkulturen stark.
Auch die jüngsten Larven können, wenn sie zahlenmäßig stark auftreten, bereits größte Kulturschäden verursachen. Ausgeprägte Schäden nehmen wir meist dann erst wahr, wenn mehrere Generationen von Larven im Boden nebeneinander leben. Insofern ist kein „Hauptfraßjahr“ wie bei den Maikäfern definierbar. Auffällig ist jedoch, dass die Fraßschäden ab Mitte August sehr stark zunehmen und klassische Frühkartoffel kaum betroffen sind.
Möglichkeiten der Drahtwurmregulierung
Verschiedene pflanzenbauliche Maßnahmen können zum erhofften Erfolg führen. Oftmals ist nicht die Einzelmaßnahme ausschlaggebend, sondern eine Kombination mehrerer Handlungsweisen. Die Bodenbearbeitung bietet Möglichkeiten, die Käferweibchen an der Eiablage zu hindern und verschiedene Entwicklungsstadien der Schnellkäfer zu stören oder abzutöten. Die Eier und die anfänglich noch sehr unbeweglichen Junglarven sind stark austrocknungsgefährdet, was man sich hier zu Nutze macht. Wichtig ist dabei der Zeitpunkt: Nur wenn sich die Larven in den oberen 20 cm des Bodens aufhalten, können sie durch verschiedene Geräte beeinträchtigt werden. Dies können beispielsweise Pflug, Grubber, Kreiselegge, Hacke, Striegel, Mulcher oder Fräse sein.
Eine noch bessere Wirkung ergibt sich aus einer Kombination von den angeführten mechanischen mit chemischen Maßnahmen. Aktuell stehen Mocap 15G, Force Evo, Belem und das biologische Präparat Attracap zur Verfügung. Force Evo 0,5 GR hat seit 23.4.2019 die reguläre Zulassung bis zum Jahr 2025, alle anderen Präparate eine zeitlich befristete Zulassung im Jahr 2019.
Eine noch bessere Wirkung ergibt sich aus einer Kombination von den angeführten mechanischen mit chemischen Maßnahmen. Aktuell stehen Mocap 15G, Force Evo, Belem und das biologische Präparat Attracap zur Verfügung. Force Evo 0,5 GR hat seit 23.4.2019 die reguläre Zulassung bis zum Jahr 2025, alle anderen Präparate eine zeitlich befristete Zulassung im Jahr 2019.
Erntetermin bei Erdäpfel
Langjährige Versuche zeigen: Je länger die schalenfesten Knollen im Boden liegen, desto größer ist ihr Drahtwurmfraßschaden. Daher müssen Erdäpfel umgehend gerodet werden, sobald sie schalenfest sind. Der Erntetermin kann vorverlegt werden, indem die Abreife des Bestandes beschleunigt wird, sei es durch Vorkeimen oder der Krautregulierung. Spätreife Sorten sind tendenziell einem größeren Drahtwurmrisiko ausgesetzt.