Das Ländliche Fortbildungsinstitut in Kooperation mit dem Arbeitsmarktservice und der Wirtschaft - Regionalentwicklungsprojekte 2022

Das LFI Steiermark hat sich im Geschäftsfeld „Wirtschaft und Arbeitsmarkt“ als zuverlässiger Partner für Betriebe und Arbeitssuchende etabliert.
Ausbildungsangebote orientieren sich an den Erwartungen der Auftraggeber:innen und Kund:innen und sind optimal auf die Bedürfnisse des Arbeitsmarktes und der Wirtschaft abgestimmt. Viele Angebote sind einzigartig auf dem Bildungs- und Projektmarkt. Schulungs- Ausbildungsmaßnahmen im Auftrag des AMS Steiermark:

 

Perspektivenwerkstatt - Maßnahme zur Berufsorientierung
Die Perspektivenwerkstatt ist eine 10wöchige Gruppenmaßnahme für Teilnehmer:innen im Alter von 15 bis 25 Jahren. Es finden Einzelberatung für Teilnehmer:innen und Erziehungsberechtige statt. 2021/2022 wurden vom LFI 102 Teilnehmerinnen und Teilnehmer betreut mit einem Maßnahmenerfolg von 96,8%.

Überbetriebliche Lehrausbildung2 (ÜBA2) - kürzer als die gesamte Lehrzeit
Bei einer überbetriebliche Lehrausbildung können die Ausbildungsteilnehmer:innen in ca. 80 Lehrberufen (ÜBA2) eine praktische Ausbildung (mind. 60 %) in facheinschlägigen Firmen mit Lehrberechtigung und die entsprechende Berufsschule absolvieren. Im Ausbildungsjahr 2021/2022 wurden 48 ÜBA2 Ausbildungsteilnehmer:innen in unterschiedlichen Lehrberufen, mit einem Maßnahmenerfolg von 56,25 %, ausgebildet. 21 Ausbildungsteilnehmer:innen sind in das nächste Ausbildungsjahr 2022/2023 übergetreten.

Das Angebot der Bildungsmaßnahme richtete sich insbesondere an Personen mit multiplen Vermittlungshemmnissen bzw. welche vor allem von Langzeitbeschäftigungslosigkeit betroffen sind.
Primäres Ziel der Maßnahme war die Begleitung und Unterstützung der Teilnehmer:innen beim Erwerb der erforderlichen beruflichen Handlungskompetenz, damit sie sich in den Arbeitsmarkt (re-)integrieren können.
Im Fokus war die Abklärung der beruflichen und persönlichen Ausgangssituation, der Abbau von möglichen Vermittlungshemmnissen, die ganzheitliche Aktivierung in Form von Bewegung, Steigerung der Motivation und Selbstwirksamkeit sowie Schaffung von Tages-strukturen. Die Teilnehmer:innen profitierten darüber hinaus von einer Perspektivenentwicklung und Berufsorientierung anhand einer intensiven Bewerbungsunterstützung. Es wurde auf eine weiterführende Qualifizierung, Arbeitsstiftung, Schule, Lehre oder Arbeitsplatz abgezielt.

Das Angebot „Digitale Anschlussfähigkeit“ wurde erstmals in Beschäftigungsprojekten in der Steiermark durchgeführt, mit dem Ziel Transitarbeitskräfte digitale Basisbildung zu vermitteln. Weiters wurden für die Schlüsselarbeitskräfte in den Betrieben Multiplikator:innenschulungen durchgeführt, sodass diese die Transitarbeitskräfte beim Erwerb digitaler Basiskompetenezen auch selbst schulen, fördern und begleiten können. Die Inhalte umfassten folgende Module:
 
•           Einstieg in die digitale Welt
•           Das Internet und E-mails
•           Digitale Inhalte und Anwendungen
•           eAMS-Konto & Jobs digital finden

Die Qualifizierungsmaßnahmen im Reinigungsbereich richten sich an Personen ab 18 Jahren mit Interesse für den Berufsbereich und Deutschkenntnissen auf Niveau A1 bzw. A2. Insgesamt haben 30 Personen an einer dieser Maßnahmen teilgenommen. Ziel der Reinigungsmaßnahme ist einerseits die Basisqualifizierung für Reinigungstätigkeiten entsprechend der ÖNORM D2040 sowie die Verbesserung der Deutschkompetenzen, um im Arbeitskontext handlungsfähiger zu sein und um am Arbeitsmarkt in diesem Bereich Fuß fassen zu können.

Die Bildungsmaßnahme hatte Personen mit Migrationshintergrund und Pflichtschulabschluss ab 18 Jahren als Zielgruppe, welche sich für den Berufsbereich Service interessierten oder Vorkenntnisse im Berufsbereich Service hatten. Ziel war es, den Teilnehmer:innen laut der Kompetenzmatrix nach „Kompetenz mit System 1“ eine fundierte fachliche Basis für den Berufsbereich Service zu vermitteln oder entsprechend der Vorkenntnisse eine Vertiefung der Servicekenntnisse laut der Kompetenzmatrix nach „Kompetenz mit System 2“ zu ermöglichen. Das kombinierte Modell ermöglichte den Teilnehmer:innen einerseits einen Ersteinstieg in den Berufsbereich Service oder andererseits bei Absolvierung der KmS Stufen 1 & 2 auch in weiterer Folge eine Ausbildung mit Lehrabschluss.

Die Bildungsmaßnahmen hatten Personen mit Migrationshintergrund und Pflichtschulabschluss ab 18 Jahren als Zielgruppe, welche Interesse für Tätigkeiten in der Gastronomie hatten, speziell in der Küche oder im Service. Insgesamt war das Ziel das Erreichen eines Sprachniveaus der deutschen Sprache, um am Arbeitsmarkt Fuß fassen zu können und der Erwerb von Grundkompetenzen im Fachbereich Küche oder Service für einen Ersteinstieg in diese Branchen. Bei entsprechender Eignung hatten die Teilnehmer:innen die Möglichkeit eine weiterführende Qualifizierungsmaßnahme im Rahmen des „Schritt für Schritt GastroFIT“-Programms zu absolvieren und konnten und ein Zertifikat für KmS1 Küche oder KmS1 Restaurantfachkraft erwerben.

Technische Leitbetriebe (Binder Lernwerk GmbH, Gänsweider Metalltechnik GmbH, HOLZ-HER Maschinenbau GmbH, Keller Grundbau Ges.mbH, Krenhof GmbH A member of the Pankl Group, PAYER International Technologies GmbH, REMUS Innovation GmbH, STOELZLE OBERGLAS GmbH, Technoglas Produktions-Gesellschaft m.b.H., Karl Wagner Elektromaschinenbau GmbH) und das LFI Stmk. arbeiten seit 2006 im Verein „Ausbildungsverbund – ABV mein Job“ zusammen. Voneinander zu lernen und gemeinsam betriebliche und regionale Entwicklungsprozesse als innovative und verantwortungsvolle Arbeitgeber der Region voranzutreiben, sind wesentliche Ziele im Verbund.
 

Die Kooperation zwischen den Mittelschulen und den Unternehmen des „ABV mein Job“ in der Lipizzanerheimat ermöglicht allen Schüler:innen der 3. Klassen, deren Eltern und Lehrer:innen Informationen und Erfahrungen im Metall-Elektrobereich zu sammeln. Anschauen, Ausprobieren und Erleben mit allen Sinnen sind das Hauptziel dieses Gemeinschaftsprojektes im Rahmen der Bildungs- und Berufsorientierung. Je nach Interessen und Talenten können neue Zukunftschancen entdeckt werden.
 

Der Wirtschaftsraum Lipizzanerheimat zeichnet sich besonders durch das technische Know-how in den international tätigen Leitbetrieben und durch die vielfältigen (Aus)Bildungsschwerpunkte in den verschiedenen Schultypen aus.
Um den Bedarf an bestens qualifizierten Fachkräften, speziell im technischen Bereich, für die Technologieregion Lipizzanerheimat bzw. den gesamten Wirtschaftsraum sicherzustellen, ist eine Allianz zur Weiterentwicklung des regionalen Fachkräftepotenzials von besonderer Bedeutung. Ein branchenspezifisches Unternehmensnetzwerk und sektorübergreifende Kooperationen im Sinne regionaler Ausbildungs- und Beschäftigungspolitik, vor allem zwischen Schulen und Betrieben, werden im Rahmen des Projekts gefestigt und erweitert.

Im Rahmen des Projektes wird seitens des LFI Stmk. eine regionale Prozessbegleitung für die Vorbereitung und Umsetzung einer „Teilregionalen BBO-Messe im Bezirk Voitsberg“ unter Berücksichtigung der steirischen Qualitätsstandards für regionale Bildungs- und Berufsorientierungs-Messen angeboten. Andererseits stellen Vernetzungsworkshops mit regionalen Stakeholdern sicher, dass die Fachkräfteentwicklung im Bezirk Voitsberg weiterhin vorangetrieben wird.

Automatisierung und Digitalisierung in technischen Unternehmen erfordern neue Lehr- und Lernmethoden. Die Hauptaufgabe und das Hauptziel dieses Projektvorhabens sind die Integration bzw. die Implementierung von neuen Lehr- und Lernmethoden in die Zusatzausbildungen des regionalen Ausbildungsverbundes. Projektpartner sind das Binder Lernwerk, die FH CAMPUS 02 und Know-Center GmbH.
 

In diesem Kooperationsprojekt mit der Know-Center GmbH wird der Chatbot „Rebo at Work“ entwickelt und umgesetzt. Der Chatbot unterstützt Lehrlinge beim Lernen und Reflektieren über ihre Arbeit in Bezug auf ihre Ausbildungsziele. Dadurch üben Lehrlinge eine Schlüsselqualifikation, die sie zu lebenslangem Lernen befähigt und den Grundstein für einen erfolgreichen beruflichen Werdegang bildet. Die teilnehmenden Unternehmen (Andritz AG, Betriebe des Ausbildungsverbundes „ABV mein Job“, SSI Schäfer GmbH) stellen damit selbstverantwortliches Lernen als Kultur in der Arbeitswelt in den Blickpunkt und unterstützen Ausbilder:innen und Lehrlinge auf diesem Weg.