Bio-Sommerraps (Brassica napus)
Standort
Optimal sind kalk- und nährstoffreiche, mittelschwere Böden. Der pH-Wert sollte zwischen 6,5 und 7,0 liegen. Auch die Wasserversorgung ist wichtig, so benötigt Raps vor allem beim Schossen und zur Blüte ausreichend Feuchtigkeit. Gegenüber Bodenverdichtungen und Staunässe ist Raps aufgrund der Pfahlwurzel sehr empfindlich. Sollte der pH-Wert nicht im erforderlichen Bereich liegen, darf auf eine Kalkung nicht vergessen werden. Günstig wäre eine Kalkung fünf bis sechs Tage nach dem Anbau.
Sorten
Für den Anbau in der biologischen Landwirtschaft stehen die Sorten Mirakel (DSV) und die Sorte Cleopatra (Saatbau) konventionell ungebeizt zur Verfügung. Der Sommerraps steht derzeit noch auf der Liste der allgemeinen Ausnahmegenehmigung der AGES, ein Ansuchen bei der Bio Kontrollstelle ist daher aktuell nicht erforderlich.
Aussaat
Sommerraps wird möglichst früh angebaut, ein Anbau bis Mitte März ist empfehlenswert, bis Mitte April ist er möglich. Sommerraps reagiert auf Fröste unter -4°C empfindlich, wird der Vegetationskegel nicht beschädigt, können sich die Pflanzen jedoch erholen. Die Keimung von Sommerraps erfolgt bei 2 - 3°C, es sollen 100 - 120 keimfähige Körner/m² angebaut werden. Die Saattiefe beträgt 1 - 2 cm.
Fruchtfolge
Aufgrund von Kohlhernie und anderen Fruchtfolgekrankheiten ist Raps nicht selbstverträglich, eine Anbaupause von vier bis fünf Jahren muss eingehalten werden. Diese Anbaupause gilt auch zu Kreuzblütlern in den Zwischenfrüchten! Aufgrund des hohen Stickstoffbedarfes empfiehlt sich ein Anbau nach Leguminosen. Wird Raps nach Getreide angebaut, muss eine ausreichende Stickstoffdüngung durch Wirtschaftsdünger gewährleistet sein.
Düngung
Sommerraps benötigt ca. 80 - 120 kg N/ha, auch auf eine ausreichende Bor- (1 - 3 kg/ha) und Schwefelversorgung (20 - 30 kg/ha) muss geachtet werden.
Unkrautregulierung
Das Blindstriegeln nach dem Anbau ist, sofern es die Witterung zulässt, unbedingt empfehlenswert. Dann kann wieder ab dem 3 - 4-Blatt-Stadium ein- bis zweimal gehackt oder gestriegelt werden.
Krankheiten und Schädlinge
Nach dem Anbau muss sofort auf das Auftreten von Schnecken geachtet werden, da diese den Bestand stark schädigen können. Hier kann biotaugliches Schneckenkorn Abhilfe schaffen. Der Erdfloh kann mit Hilfe von Steinmehl bekämpft werden, auch der Rapsglanzkäfer stellt vor allem in Regionen, wo viel Raps angebaut wird, ein Problem dar. Es gibt Strategien, um den Befallsdruck zu reduzieren, z.B. Randstreifen mit Rübsen um ihn abzulenken, Steinmehl, Kümmeluntersaat; Das Risiko im Biolandbau ist groß, dass es beim Anbau von Sommerraps auch zu Totalausfällen kommen kann, vor allem wenn in der Umgebung viel konventioneller Raps angebaut wird.
Ernte
Sobald die Körner schwarz und die Schoten grau sind, ist der Raps erntereif. Um die Ausfallverluste so gering wie möglich zu halten sollte die Ernte bei 10% Wassergehalt erfolgen. Raps muss generell nachgetrocknet werden, da er erst ab 8% Feuchtigkeitsgehalt lagerfähig ist. Der Ertrag liegt bei ca. 1.500 - 2.000 kg/ha.
Besonderheiten
Sehr wichtig nach der Ernte von Sommerraps ist die Beseitigung der Ausfallsamen. Fällt er aus, so ist er in einer nachfolgenden Winterung kaum zu bekämpfen. Erschwerend kommt hinzu, dass Sommerraps während der Reife oft eine ausgeprägte primäre Keimruhe aufbaut und nur ein Teil der Ausfallsamen bereits direkt nach der Ernte keimbereit ist. Innerhalb von ca. 2 - 3 Wochen baut sich diese primäre Keimruhe wieder ab, hierfür ist eine erste Bearbeitung ohne Eingriff in den Boden förderlich, z.B. mit Striegel, Walze oder Grubber. Keinesfalls zu früh zu tief bearbeiten, das kann sich sonst in den nächsten Jahren rächen.
Vermarktung
Vermarktet werden kann Bio Raps nach erfolgtem Kontraktanbau über die EZG Biogetreide, oder aber auch in der eigenen Direktvermarktung nach erfolgter Pressung (Rapsöl).
Quellen:
Rapool.de
Biolandbau.de
Erfahrungen von Landwirtinnen und Landwirten
Rapool.de
Biolandbau.de
Erfahrungen von Landwirtinnen und Landwirten