Bio-Direktvermarktung hat noch immer Potenzial
Die Direktvermarktung ist für viele Biobäurinnen und Biobauern ein wichtiges Standbein für ein erfolgreiches Wirtschaften am Hof. Einige von ihnen leben ausschließlich von der Direktvermarktung. Dabei nützen die meisten Betriebe einen Verkauf direkt ab Hof. Aber auch Bauernmärkte, kleinere Regionalläden bis hin zu Gastronomie und Großküchen werden direkt beliefert. Dass so viele auf die Direktvermarktung in der Bio-Landwirtschaft setzen, hat seine Gründe. Die Betriebe sind flexibler in ihrer Preisgestaltung und das Produktsortiment kann variabler gestaltet werden. Zudem sind biologische Lebensmittel weiterhin im Trend, wie die steigenden Verkaufszahlen der letzten RollAma-Auswertung zeigen. Aufholbedarf gibt es jedoch bei Bio-Schweinefleisch und Bio-Gemüse. In diesen Bereichen gibt es in der Direktvermarktung in der biologischen Landwirtschaft noch Spielraum nach oben. Bio Ernte Steiermark bietet einige unterstützende Angebote, die den Dirketvermakterinnen und Direktvermarktern zugute kommen. So finden bei den Bio-Festen vorwiegend direkt vermarktende Betriebe einen Platz. Mit dem Bio-Einkaufsführer und der BioMap haben alle Mitglieder die Möglichkeit, sich zu präsentieren. Sollten fachliche Fragen zum Thema Direktvermarktung in der biologischen Landwirtschaft auftauchen, haben alle Landwirtinnen und Landwirte die Möglichkeit, sich direkt am Hof beraten zu lassen.
Wichtige Tipps für die Bio-Direktvermarktung
Bio-Kontrolle:
Wo Bio drauf steht, ist auch bio drinnen. Deshalb werden biologisch geführte Betriebe einmal jährlich kontrolliert. In der Direktvermarktung ist dabei wichtig, bei den Aufzeichnungen die Zukäufe, Rezepturen und den Mengenfluss gut zu erfassen.
Bio-Kennzeichnung:
Biologische Lebensmittel müssen gekennzeichnet werden. Daher den nötigen Platz auf den Etiketten berücksichtigen, beim Drucken den Farbcode beachten und aufgrund der Sichtfeldregelung die Platzierung gut einplanen.
Kontakt: bernhard.haller@ernte.at, 0676/842214-417
Wo Bio drauf steht, ist auch bio drinnen. Deshalb werden biologisch geführte Betriebe einmal jährlich kontrolliert. In der Direktvermarktung ist dabei wichtig, bei den Aufzeichnungen die Zukäufe, Rezepturen und den Mengenfluss gut zu erfassen.
Bio-Kennzeichnung:
Biologische Lebensmittel müssen gekennzeichnet werden. Daher den nötigen Platz auf den Etiketten berücksichtigen, beim Drucken den Farbcode beachten und aufgrund der Sichtfeldregelung die Platzierung gut einplanen.
Kontakt: bernhard.haller@ernte.at, 0676/842214-417
„Wertschöpfung muss am Hof bleiben!“
Monika Kappel vom Biohof Kappel ist überzeugte Direktvermarkterin
- Welche Produkte stellen Sie auf Ihrem Hof her und wie vermarkten Sie diese?
Wir haben Milchkühe, die uns mit Bio-Frischmilch versorgen. Neben Milch erzeugen wir auch noch Topfen und Joghurt. Zudem bauen wir Bio-Getreide an, das als ganzes Korn verkauft oder in unserem Brot und Gebäck veredelt wird. Weiters haben wir auch noch Eier von unseren Bio-Hühnern und Apfelsaft von unseren Bio-Streuobstbäumen. Unseren Hofladen öffnen wir jeden Donnerstag mit frisch gebackenem Brot. Milch, Joghurt, und Eier bieten wir zudem täglich in einer Selbstbedienungsbox direkt am Hof an. - Warum ist Ihnen die Direktvermarktung wichtig?
Wir sind ein kleinerer Betrieb – da ist es wichtig, dass eine Wertschöpfung entsteht, die es erlaubt, den Hof ordentlich zu bewirtschaften. Durch die Direktvermarktung ist das bei uns sehr gut möglich. Zudem wird der direkte Kontakt zu den Kundinnen und Kunden besser gepflegt und das Kauferlebnis am Hof ist für viele wichtig. Sie wollen sehen, wo ihre Produkte herkommen. - Seit wann vermarkten Sie Ihre Produkte direkt?
Schon seit 1977 – da hat meine Schwiegermutter mit dem Brotbacken begonnen. Ganz am Anfang wurde Brot für eine Grazer Bäckereikette gebacken, danach für Bioläden in Graz und für die Zustellung in der Region. Mit der Zeit kamen immer mehr Menschen auf den Hof und wollten dort direkt einkaufen. Da entschlossen wir uns, nur mehr am Hof zu vermarkten. - Aus welchen Gründen haben Sie sich für eine biologische Landwirtschaft entschieden?
Nachdem unser Hof schon seit 1969 eine biologische Betriebsweise verfolgt, war es für uns selbstverständlich, dass unser Betrieb auch in Zukunft biologisch weiter bewirtschaftet wird. Mittlerweile sind die Kreisläufe am Hof sehr gut organisiert und eine andere Betriebsweise ist nicht mehr vorstellbar.