Baumarkt-Brennholz: teuer, nass, importiert
Die Bedeutung von Brennholz
nimmt in Zeiten unsicherer
Energieversorgung wieder
zu. Doch beim Kauf gibt es einige
Aspekte zu beachten. Die
Landwirtschaftskammer hat im
Store-Check erneut den Brennholzmarkt
unter die Lupe genommen
und zehn verschiedene
Baumärkte mit 19 unterschiedlichen
Brennholzangeboten
untersucht. Fazit: Es besteht
weiterhin Handlungsbedarf!
Herkunft oft unklar
Eines der Hauptprobleme, das
die Store-Checker aufdeckten,
betrifft die Herkunft des verkauften
Brennholzes. In den meisten
Fällen wird Holz aus Osteuropa
und dem Balkan verkauft. Keiner
der getesteten Baumärkte
bot eine klare Herkunftskennzeichnung
an. Erst auf Nachfrage
bei den Mitarbeitern erhielt
man gelegentlich Informationen
zur Herkunft. Die genaue
Herkunft des Holzes ist häufig
gar nicht bekannt, da über Zwischenhändler
eingekauft wird.
Hohe Baumarkt-Preise
Der Preis für Baumarkt-Brennholz
ist im Vergleich zu hochwertigem
Holz von heimischen
Bauern erschreckend hoch. Trockenes
Brennholz ist im Vergleich
zum Angebot heimischer
Waldbauern im Schnitt um satte
50 Prozent teurer. Ein Raummeter
trockenes Holz schlägt im
Baumarkt mit rund 181 Euro zu
Buche, während halbtrockene Ware immer noch über 160 Euro kostet. Heimische Waldbauern
verlangen hingegen durchschnittlich
120 Euro für einen
Raummeter trockene Ware.
Achtung Preisfallen
Die Deklarierung der Brennholzkisten
ist für Laien oft verwirrend.
Bezeichnungen wie
„Brennholz Buche in Raummeterkiste
0,9“ suggerieren, dass ein Raummeter Holz erworben
wird, während tatsächlich nur
0,9 Raummeter geliefert werden.
Im Test entsprachen nur
zwei der aus dem Ausland stammenden
Brennholzkisten den
üblichen Verkaufsmaßen von
einem Raummeter. Der Großteil
enthielt zwischen 0,85 und 0,9
Raummeter. Das macht es für
Konsumenten schwieriger, die Preise zu vergleichen.
Mehrheitlich zu nass
Der Wassergehalt ist ein entscheidender
Faktor bei der Wahl
des richtigen Brennholzes. Der
Store-Check zeigte jedoch, dass
50 Prozent des im Baumarkt erhältlichen
Brennholzes zu nass
ist.
Mit irreführenden Bezeichnungen
wie „halbtrockene
Ware“ wird Holz mit einem Wassergehalt von bis zu 40 Prozent
verkauft. Dieses eignet sich
nur ungenügend zum Heizen;
es müsste noch mindestens ein
Jahr getrocknet werden. Vorzeitiges
Verbrennen kann zu Rußbildung
führen und auch den
Kamin schädigen.
Baumärkte scheinen Schwierigkeiten
zu haben, ausreichend
Material zu beschaffen. Oft waren
nur kleine Mengen verfügbar,
in zwei Baumärkten gab es
überhaupt kein Material. Brennholz
über Zwischenhändler aus
dem Ausland zu importieren, erweist
sich zunehmend als ineffizient und problematisch. Ein
Baumarkt verwies immerhin auf
regionale Bauern als bessere Alternative
zum Brennholzkauf.
Es geht auch anders
In einem einzigen Baumarkt
wird nur heimisches Brennholz
verkauft, das Verkaufsmaß beträgt
wie üblich ein Raummeter;
die Preise sind günstiger als im
Schnitt. Langfristig werden sich
wohl vermehrt Baumärkte um
Kooperationen mit heimischen
Brennholzerzeugern bemühen.
1. Brennholz ist im Baumarkt um rund 50 Prozent teurer.
Ein Raummeter trockenes Holz kostet
im Baumarkt im Schnitt 181 Euro.
Bei halbtrockener Ware liegt der Preis
durchschnittlich bei mehr als 160 Euro.
Im Vergleich dazu verlangen heimische
Waldbauern im Schnitt 120 Euro.
2. Mehr als die Hälfte der Baumarktware ist zu nass.
Mehr als 50 Prozent der gekauften
Ware war zu nass. Holz eignet sich damit
nur ungenügend zum Heizen und müsste
noch ein Jahr getrocknet werden. Zu früh
verbrannt, kommt es zu vermehrter Rußbildung
und möglichen Schäden am Kamin.
3. Baumarkt-Brennholz ist großteils Auslandsware.
Das Brennholz aus Baumärkten
stammt weitgehend aus dem Ausland;
allen voran aus Osteuropa und
dem Balkan. Häufig ist die genaue Herkunft
gar nicht bekannt, da über
Zwischenhändler eingekauft wird.
4. Schwer vergleichbare Maße werden zu Kostenfallen.
Mehr als 85 Prozent der Brennholzkisten
aus dem Ausland werden im Mengenmaß
zwischen 0,85 und 0,9 Raummeter
angeboten, statt im üblichen Vertriebsmaß
von einem Raummeter. Preise lassen sich
so schwerer vergleichen – eine Kostenfalle.
5. Baumärkte bieten nur sehr kleine Holzmengen an.
Baumärkte haben offensichtlich
Schwierigkeiten, an Material zu kommen.
Oft waren nur kleine Mengen verfügbar, 20
Prozent der Märkte hatten überhaupt kein
Brennholz. Über Zwischenhändler zu importieren,
ist ein Schuss ins eigene Knie.
6. Ein Markt zu hundert Prozent mit heimischer Ware bestückt
Ein Baumarkt zeigt, dass es auch
anders geht. Dort wird ausschließlich heimisches
Brennholz von regionalen Waldbauern
verkauft. Verkaufsmaß von einem
Raummeter sichert Transparenz, die Preise
sind zudem niedriger als im Schnitt.