Auslaufstall ist mögliche Lösung für Berg-Milchviehbetriebe
Vor drei Jahren haben sich Fachleute unterschiedlicher Disziplinen an die Arbeit gemacht, kleinere Milchviehbetriebe bei ihren Stallbaumaßnahmen zu begleiten, sie zu beraten, mit ihnen zu planen und ihre Beweggründe genauer unter die Lupe zu nehmen. Die Ergebnisse dieses EIP Agrar-Projektes wurden vor kurzem vorgestellt.
Tierwohl bei Platznot
Ausgangssituation waren die steigenden Ansprüche seitens der Handelspartner an das Haltungssystem und die Vorstellungen der Konsumenten. Diese teilweise recht strengen Verschärfungen hätten eine Vielzahl an Betrieben an den Rand ihrer wirtschaftlichen Möglichkeiten gebracht und zum Ausstieg aus der Milchwirtschaft getrieben.
Nach drei Jahren gibt es jetzt recht vielversprechende Ergebnisse. Der Zeitpunkt könnte nicht besser sein, wird doch gerade wieder intensiv, ausgehend von Deutschland, über eine Haltungskennzeichnung für das Milchvieh diskutiert.
Nach drei Jahren gibt es jetzt recht vielversprechende Ergebnisse. Der Zeitpunkt könnte nicht besser sein, wird doch gerade wieder intensiv, ausgehend von Deutschland, über eine Haltungskennzeichnung für das Milchvieh diskutiert.
Individuelle Lösungen
Es gibt keine Standardbaulösungen, wie sie sonst bei größeren Stallungen vielfach zu sehen sind. Bei den 32 untersuchten Bauvorhaben in ganz Österreich gab es 32 unterschiedliche Varianten. Und das Spezielle darin ist auch, dass es eine Fülle von interessanten Details gibt, die für den eigenen Betrieb adaptiert zu neuen Ideen führen können. Es konnten zusätzlich regional unterschiedliche Ansätze beim Lösen ähnlicher Probleme festgestellt werden.
Auslaufstall
Den Kühen werden in einem möblierten Auslauf alle Elemente die einen Laufstall ausmachen, angeboten. Nur das Melken erfolgt noch im bestehenden Anbindestall. Das Neue daran ist aber, dass dieses Angebot den Kühen über das ganze Jahr hinweg bis auf ganz wenige Ausnahmetage zur Verfügung steht. Diese Ausnahmen beziehen sich ausschließlich auf Extremwettersituationen.
Der Vorteil dieser Art der Aufstallung besteht auch darin, Schritt für Schritt in einzelne Elemente des Laufstalles investieren zu können, ohne eine große Summe für ein Laufstallprojekt in die Hand nehmen zu müssen. Es geht jetzt darum, die Kriterien des Auslaufstalls exakt zu definieren, um sie auch in eine mögliche zukünftige Kennzeichnung einordnen zu können.
Der Vorteil dieser Art der Aufstallung besteht auch darin, Schritt für Schritt in einzelne Elemente des Laufstalles investieren zu können, ohne eine große Summe für ein Laufstallprojekt in die Hand nehmen zu müssen. Es geht jetzt darum, die Kriterien des Auslaufstalls exakt zu definieren, um sie auch in eine mögliche zukünftige Kennzeichnung einordnen zu können.
Wirtschaftlichkeit im Blick behalten
Die Milchwirtschaft im Berggebiet wird seit Jahrhunderten nachhaltig betrieben und weiterentwickelt. Neben vielen Möglichkeiten, im Berggebiet zu wirtschaften, ergeben sich auch Herausforderungen. Zum Teil sehr eingeschränkte alternative Entwicklungsmöglichkeiten und die Umsetzung baulicher Investitionen sind beispielhaft. Die Betriebe bauten zum Teil für den gleichen Kuhbestand wie vor der Investition, andere stockten deutlich auf.
Kuhplatzkosten
Im Durchschnitt der Betriebe wuchs die Herde bei den konventionellen Betrieben um sieben Kühe, im Bereich Bio um vier Kühe. Die Ausgestaltungen der einzelnen Projekte variieren stark, die örtlichen und technischen Voraussetzungen ebenso. Dazu kommen noch unterschiedlich eingebrachte Eigenleistungen, unterschiedliche Mitnutzung und Umbauten bereits bestehender Substanz, die eine Vergleichbarkeit der Projekte in Bezug auf die Kuhplatzkosten erschweren.
Dennoch konnte für zehn, im Bauumfang und -volumen ähnliche Projekte gezeigt werden, dass die Kuhplatzkosten zum damaligen Investitionszeitpunkt doch merklich (rund 1.300 bis 1.500 Euro) über den Kosten vergleichbarer Projekte in Gunstlagen zu liegen kamen. Dies lässt sich durch die Erschwernisse in steilen Hoflagen und die Mitnutzung und den Umbau bestehender Gebäude zum neuen Projekt erklären.
Arbeitszeit eingespart
Im Durchschnitt aller Betriebe konnte jedenfalls eine Verbesserung der eingesetzten Arbeitszeit festgestellt werden. Dies wurde je Milchkuh und Jahr, mit und ohne Nachzucht, erhoben, genauso wie die tägliche Stall- und Melkzeit. Durch die Projekte konnte jeder dieser Parameter gesenkt und damit verbessert werden. Eine der Kernaussagen ist somit, dass die tägliche Stall- und Melkzeit, trotz Steigerung der Anzahl der Kühe je Betrieb, im Durchschnitt von 4,41 auf 4,01 Stunden sank.
Beweggründe
Kuhplatzkosten
Im Durchschnitt der Betriebe wuchs die Herde bei den konventionellen Betrieben um sieben Kühe, im Bereich Bio um vier Kühe. Die Ausgestaltungen der einzelnen Projekte variieren stark, die örtlichen und technischen Voraussetzungen ebenso. Dazu kommen noch unterschiedlich eingebrachte Eigenleistungen, unterschiedliche Mitnutzung und Umbauten bereits bestehender Substanz, die eine Vergleichbarkeit der Projekte in Bezug auf die Kuhplatzkosten erschweren.
Dennoch konnte für zehn, im Bauumfang und -volumen ähnliche Projekte gezeigt werden, dass die Kuhplatzkosten zum damaligen Investitionszeitpunkt doch merklich (rund 1.300 bis 1.500 Euro) über den Kosten vergleichbarer Projekte in Gunstlagen zu liegen kamen. Dies lässt sich durch die Erschwernisse in steilen Hoflagen und die Mitnutzung und den Umbau bestehender Gebäude zum neuen Projekt erklären.
Arbeitszeit eingespart
Im Durchschnitt aller Betriebe konnte jedenfalls eine Verbesserung der eingesetzten Arbeitszeit festgestellt werden. Dies wurde je Milchkuh und Jahr, mit und ohne Nachzucht, erhoben, genauso wie die tägliche Stall- und Melkzeit. Durch die Projekte konnte jeder dieser Parameter gesenkt und damit verbessert werden. Eine der Kernaussagen ist somit, dass die tägliche Stall- und Melkzeit, trotz Steigerung der Anzahl der Kühe je Betrieb, im Durchschnitt von 4,41 auf 4,01 Stunden sank.
Beweggründe
- Analyse: Ziel des EIP-Projektes war es, eine betriebswirtschaftliche Betrachtung einfließen zu lassen. Mittels Fragebogen wurden die Investitionen analysiert.
- Beweggründe: Die wesentlichen Gründe, ein derartiges Investitionsprojekt umzusetzen, liegen in Verbesserungen des Tierwohls, der Produktionstechnik und der Leistung im Stall, der Erhalt der Milchviehhaltung und damit weiterhin die Nutzung der Flächen.
- Arbeitszeit: Die Verbesserung der Arbeitswirtschaft und eine Reduktion der Arbeitszeit war zentrale Anforderung an die Investitionen.