Wolf gesehen? Sofort der Behörde melden!

Frühstart auch auf den heimischen Almen. Auf den Nieder- und Mittelalmen wird bereits aufgetrieben und bald ist es auch auf den Hochalmen soweit. Erstmals gilt für die kommende Alm- und Weidesaison die neue steirische Wolfsverordnung. „Sie kann uns Bäuerinnen und Bauern aber nur helfen, wenn wir sie auch nutzen! Risse und Sichtungen sollten daher umgehend bei der zuständigen Behörde gemeldet werden. Nur so können wir effektiv gegen Problemwölfe vorgehen und Entnahmen tatsächlich ermöglichen“, erklärt Landesrätin Simone Schmiedtbauer. (Siehe dazu unten)

Sie setzt sich weiterhin für noch strengere Regeln ein, um gegen die zunehmende Ausbreitung von Wölfen vorzugehen. „Aktuell sind uns aber durch die strengen europarechtlichen Vorgaben die Hände gebunden. Die EU-Kommission hat kürzlich endlich meine langjährige Forderung aufgenommen und eine Senkung des strengen Schutzes vorgeschlagen. Bis es aber soweit ist, müssen wir im Rahmen der bestehenden Regeln so effektiv wie möglich gegen Problemwölfe vorgehen“, sagt Schmiedtbauer. Sie appelliert daher an alle Bäuerinnen und Bauern, ihren Teil beizutragen und damit eventuell Risse zu verhindern und Entnahmen von Problemwölfen zu ermöglichen.

Auf über 200 steirischen Almen sind auch heuer wieder die informativen Transparente und Plakate „Kommt der Wolf – geht die Alm“ zu sehen. Sie sollen alle Almgeher und Erholungssuchenden daran erinnern, dass die Almbäuerinnen und Almbauern mit ihren Nutztieren die Bewirtschaftung und damit die Erhaltung der Almen sichern sowie vor Verwaldung schützen.

Die Wolfsverordnung des Landes wird heuer schlagend. Um ihr Ziel zu erreichen, sollen Beobachtungen von Wölfen dokumentieren und den zuständigen Behörden gemeldet werden.

• 1) Wolfsichtungen innerhalb eines Umkreises von 100 Metern zu einem Siedlungsgebiet sind zu dokumentieren und dem amtlichen Rissbegutachter (unten) zu melden. Eine rasche Meldung ist durch ein Formular, welches auf www.agrar.steiermark.at abgerufen werden kann, möglich.
• 2) Sämtliche Verscheuchungsmaßnahmen (optische und akustische Signale, Bewerfen mit stumpfen Gegenständen) sind von der jeweiligen Person nachfolgend zu dokumentieren und dem amtlichen Rissbegutachter zu melden.
• 3) Sämtliche Vergrämungsmaßnahmen (wiederholt gesetzte, gezielte Schreck- und Schmerzreize, wie beispielsweise Warn- und Schreckschüsse sowie Schüsse mit Gummigeschoßen) durch Jägerinnen und Jäger sind zu dokumentieren und dem amtlichen Rissbegutachter zu melden.
• 4) Bei Verdacht auf Nutztierrisse durch große Beutegreifer sind die amtlichen Rissbegutachter zu verständigen. Fällt bei Wildtierrissen der Verdacht ebenfalls auf Wölfe, sind zunächst die jeweiligen Jagdausübungsberechtigten zu verständigen. Durch sie können dann gegebenenfalls die amtlichen Rissbegutachter und/oder in der Rissbegutachtung ausgebildete Berufsjäger hinzugerufen werden.
• 5) Die Erlegung eines Schad- oder Risikowolfes durch Jägerinnen und Jäger ist dem amtlichen Rissbegutachter unverzüglich zu melden.