Wir suchen zuverlässige Lieferbetriebe
Ende vergangenen Jahres wurde die Genossenschaft „Bäuerliches Versorgungsnetzwerk“ (bvn) gegründet. Welche Ziele verfolgen Sie?
MARKUS HILLEBRAND: Wir wollen den landwirtschaftlichen Betrieben neue Perspektiven und Hoffnung durch neue Absatzmöglichkeiten geben. Seitens der Großküchen und der Gastronomie ist eine verstärkte Nachfrage nach regionalen Produkten spürbar. Diesen größer werdenden Absatzmarkt wollen wir in die Hand nehmen und den Abnehmern ein gebündeltes Angebot bereitstellen.
MARKUS WEYER: Uns geht es darum, die Wertschöpfung für die Produzenten zu erhöhen. So verlangen Großküchen küchenfertige Lebensmittel, wie beispielsweise geschnittene Karotten oder geschnittene Zwiebel. Dazu sind ganz spezielle Weiterverarbeitungsschritte notwendig. Kleinere Betriebe haben vielfach die dazu notwendigen Maschinen nicht. Hier setzen wir an und ermöglichen Lieferungen durch eine dezentrale Verarbeitung. Ein anderes Beispiel: Kantinen benötigen beispielsweise Kohlrabi. Dieser wird aber bisher in zu geringen Mengen kultiviert. Daraus ergeben sich dann neue Chancen für die Produzenten.
MARKUS WEYER: Uns geht es darum, die Wertschöpfung für die Produzenten zu erhöhen. So verlangen Großküchen küchenfertige Lebensmittel, wie beispielsweise geschnittene Karotten oder geschnittene Zwiebel. Dazu sind ganz spezielle Weiterverarbeitungsschritte notwendig. Kleinere Betriebe haben vielfach die dazu notwendigen Maschinen nicht. Hier setzen wir an und ermöglichen Lieferungen durch eine dezentrale Verarbeitung. Ein anderes Beispiel: Kantinen benötigen beispielsweise Kohlrabi. Dieser wird aber bisher in zu geringen Mengen kultiviert. Daraus ergeben sich dann neue Chancen für die Produzenten.
Welche Erkenntnisse haben Sie aus den bereits erfolgten Probelieferungen gezogen?
HILLEBRAND: Wir haben für das Uniklinikum Graz, das Landeskrankenhaus Hartberg und die Küche Graz bereits im Vorjahr erste Probelieferungen, vor allem mit Gemüse, gemacht. Das hat sehr gut funktioniert: Qualität, Lieferzuverlässigkeit und die Abwicklung haben überzeugt. Wir haben ein Warenwirtschaftssystem auf die Beine gestellt, die Bestellung kann digital erfolgen, auch E-Rechnungen sind Standard. Wir haben uns einfach Schritt für Schritt das Vertrauen der Einkaufsleiter der Krankenanstaltsgesellschaft (Kages) und der Küche Graz erarbeitet.
WEYER: Wir suchen aktuell Lieferbetriebe. Die Einstiegskriterien sind die AMA-Zertifizierung oder der EU-Herkunftsschutz oder eine anerkannte Bioproduktion wie beispielsweise mit den Qualitätszeichen AMA-Biosiegel oder „Ernte für das Leben“. Gleichzeitig akquirieren wir auch Abnehmer – derzeit bevorzugt Firmen, die Großküchen betreiben. Alle Details dazu sind auf unserer Homepage www.bvn.st angeführt.
WEYER: Wir suchen aktuell Lieferbetriebe. Die Einstiegskriterien sind die AMA-Zertifizierung oder der EU-Herkunftsschutz oder eine anerkannte Bioproduktion wie beispielsweise mit den Qualitätszeichen AMA-Biosiegel oder „Ernte für das Leben“. Gleichzeitig akquirieren wir auch Abnehmer – derzeit bevorzugt Firmen, die Großküchen betreiben. Alle Details dazu sind auf unserer Homepage www.bvn.st angeführt.
Auch bisher haben Direktvermarkter teils schon diesen Absatzmarkt bedient.
HILLEBRAND: Ihnen wollen wir keineswegs in die Quere kommen, sondern bestehende Kundenbeziehungen einfach weiter stärken. Die Genossenschaft ist Drehscheibe für ein gebündeltes Angebot eines größer werdenden Marktes, um bäuerliche Produkte aus der Region auch in größeren Mengen anzubieten. Eine wichtige Rolle spielen dabei auch die Verbände wie der Landesverband der steirischen Gemüsebauern, der Erwerbsobstbauverband, die Styriabrid oder Bio-Ernte Steiermark, die tatkräftige Unterstützung geben. Unsere Stärke ist somit auch die Produktvielfalt.
WEYER: Wir wollen keinen Bauern verdrängen, der bisher schon Lieferant für Großküchen oder für die Gastronomie ist. Im Gegenteil: Wir wollen neue Absatzmöglichkeiten schaffen und vor allem den Anteil ausländischer Lebensmittel in den Großküchen zugunsten von heimischen Produkten verringern. So ist es uns kürzlich gelungen, eine kontinuierliche Abnahme größerer Mengen Rapsöl für einen Direktvermarkter sicherzustellen.
WEYER: Wir wollen keinen Bauern verdrängen, der bisher schon Lieferant für Großküchen oder für die Gastronomie ist. Im Gegenteil: Wir wollen neue Absatzmöglichkeiten schaffen und vor allem den Anteil ausländischer Lebensmittel in den Großküchen zugunsten von heimischen Produkten verringern. So ist es uns kürzlich gelungen, eine kontinuierliche Abnahme größerer Mengen Rapsöl für einen Direktvermarkter sicherzustellen.
Sie setzen auch gezielt auf Innovationen. In welche Richtung soll es gehen?
HILLEBRAND: Als österreichweit erstes spartenübergreifendes bäuerliches Versorgungsnetzwerk werden wir natürlich von den anderen Bundesländern sehr genau beobachtet. Daher wollen wir bei den Innovationen auch neue Maßstäbe setzen. Dabei holen wir auch Unterstützung und Expertise von der Fachhochschule Joanneum, die für uns schon bisher ein offenes Ohr hatte.
WEYER: Konkret werden wir eine innovative Produktpalette entwickeln. Ingwer aus der Steiermark ist nur ein Beispiel dafür. Auch Halbfertigprodukte wie beispielsweise Erdäpfelsalat oder Käferbohnensalat für unsere Abnehmer, insbesondere für die Caterer, sehen wir als wirklich vielversprechende Absatzchance.
WEYER: Konkret werden wir eine innovative Produktpalette entwickeln. Ingwer aus der Steiermark ist nur ein Beispiel dafür. Auch Halbfertigprodukte wie beispielsweise Erdäpfelsalat oder Käferbohnensalat für unsere Abnehmer, insbesondere für die Caterer, sehen wir als wirklich vielversprechende Absatzchance.
Die von der Bauernvertretung geforderte Herkunftskennzeichnung sowie das schon vom Nationalrat beschlossene Bestbieterprinzip sind wichtige Wegbereiter für das wirtschaftliche Wirken.
HILLEBRAND: Ja, wir sehen uns als Umsetzer für die Vorhaben der Agrarpolitik und wir haben starken Rückenwind von der Landwirtschaftskammer und vom Land Steiermark.
WEYER: In drei Jahren wollen wir wirtschaftlich vollkommen selbstständig sein. Der Business-Plan gibt uns dies auch vor. Uns ist aber auch klar, dass bezüglich Bestpreis und Billigstpreis in der wirtschaftlichen Realität ein enormes Spannungsfeld liegt. Wir sehen aber auch, dass sich Großküchen, die Gastronomie oder Caterer mit regionalen Produkten von kleineren landwirtschaftlichen Betrieben sehr gut profilieren können, wenn sie die Herkunft der Zutaten bezogen auf den Betrieb tatsächlich gut ersichtlich ausloben.
WEYER: In drei Jahren wollen wir wirtschaftlich vollkommen selbstständig sein. Der Business-Plan gibt uns dies auch vor. Uns ist aber auch klar, dass bezüglich Bestpreis und Billigstpreis in der wirtschaftlichen Realität ein enormes Spannungsfeld liegt. Wir sehen aber auch, dass sich Großküchen, die Gastronomie oder Caterer mit regionalen Produkten von kleineren landwirtschaftlichen Betrieben sehr gut profilieren können, wenn sie die Herkunft der Zutaten bezogen auf den Betrieb tatsächlich gut ersichtlich ausloben.
Wohin wollen Sie das bäuerliche Versorgungsnetzwerk in den nächsten fünf Jahren entwickeln?
WEYER: Wir wollen, dass die Betriebe eine höhere Wertschöpfung haben und optimistisch in die Zukunft blicken. Wichtig sind uns langfristige Kundenbeziehungen sowie zuverlässige und nachhaltige Lieferantenbeziehungen. Entscheidend ist für uns auch, dass wir schon zuvor die wirtschaftliche Eigenständigkeit erreicht haben.