Wir lieben das Schaufeeling
Unglaubliche Faszination
Was den Reiz ausmacht, ein Jungzüchter zu sein? Diese Frage hat Michael Hirschbeck ganz schnell beantwortet: „Es ist einfach eine absolute Leidenschaft, die mich schon als Kind gepackt hat!“ Und das, obwohl der Jungzüchter aus St. Peter am Kammersberg nicht einmal von einem landwirtschaftlichen Betrieb stammt: „Mein Vater hat eine Tapeziererei. Da habe ich zwar auch mitgeholfen, aber noch viel lieber war ich bei den Rindern auf einem Bauernhof im Nachbarort.“ Diese Begeisterung hat den Burschen zunächst nach Raumberg und dann bereits mit 15 Jahren zu den Jungzüchtern geführt. „Beim Bauern im Nachbarort war ich dann bald Ganzjahrespraktikant“, lacht der 21-Jährige und erzählt, was er sich mit seinem ersten Praktikumsgeld geleistet hat – nein, kein Motorrad oder Handy: „Ich habe mir eine Kalbin gekauft. Die habe ich beim Bauern im Nachbarort eingestellt und mit der bin ich dann beim Jungzüchterwettbewerb in Greinbach angetreten.“ Nicht verwunderlich also, dass ihn seine berufliche Laufbahn nicht in die Tapeziererwerkstatt, sondern zur Rinderzucht Steiermark geführt hat. „Es ist eine absolute Faszination, stundenlang mit den Tieren zu arbeiten, das Beste aus ihnen herauszuholen. Da entsteht eine unglaubliche Mensch-Tier-Beziehung“, schwärmt Hirschbeck, der Leidenschaft und Know-how mittlerweile auch an andere weitergibt: „Ich bin Jungzüchter-Betreuer der Jungzüchter Steiermark. Da beobachte ich immer wieder mit großer Freude, wie schon die Bambinis begeistert an die Kälber herangehen.“ Was Hirschbeck noch motiviert: „Das große Interesse! Die Jungzüchter-Wettbewerbe sind super besucht.“
Wertschätzung für Tiere
Und gerade in diesem Schau- und Wettbewerbsfeeling liegt für viele der große Kick – auch für Jungzüchterin Karoline Strauß: „Das ist eine ganz spezielle Faszination und sicher ein Antrieb, als Jungzüchterin zu arbeiten. Außerdem mag ich ganz einfach schöne, gesunde Tiere. Und natürlich motiviert auch die Gaude. Ganz abgesehen davon, dass man bei einem Wettbewerb den Lohn für seine Arbeit bekommt. Man verbringt ja sehr viel Zeit mit der Vorbereitung, steht täglich im Stall, wäscht, pflegt, übt das richtige Gehen, baut eine enge Bindung zum Tier auf. Wenn diese Arbeit dann auch mit einem Preis und mit Wertschätzung belohnt wird, ist das natürlich super!“ Außerdem, so die ausgebildete Besamungstechnikerin, lernt man als Jungzüchterin Verantwortung zu übernehmen, es stärkt den Teamgeist und den Zusammenhalt.“ Für die 23-jährige Turnauerin alles auch wichtige Grundlagen für die spätere Arbeit im Zuchtgeschehen. Und sie verrät: „Für den Erfolg ist, wie bei Menschen, Wertschätzung ganz wichtig. Die Tiere spüren anerkennende Worte und Streicheleinheiten – und danken es mit Gesundheit und guten Leistungen.
Ihre Leidenschaft hat die Obfrau der steirischen Jungzüchter übrigens sprichwörtlich in die Wiege gelegt bekommen: „Schon mein Papa war ein sehr begeisterter Züchter. Ich war von klein auf mit dabei – da ist der Funke dann automatisch übergesprungen.“
Ihre Leidenschaft hat die Obfrau der steirischen Jungzüchter übrigens sprichwörtlich in die Wiege gelegt bekommen: „Schon mein Papa war ein sehr begeisterter Züchter. Ich war von klein auf mit dabei – da ist der Funke dann automatisch übergesprungen.“
Zucht: Gesundheit steht an erster Stelle
Milch wird in der Steiermark hauptsächlich mit den Rassen Fleckvieh, Brown Swiss und Holstein erzeugt. Die Zuchtprogramme dieser Rassen unterscheiden sich naturgemäß – von der Doppelnutzung bis zur spezialisierten Milchproduktion. Eines ist den Zuchtzielen dieser Rassen aber gemeinsam: die Gesundheit – sie steht in der Zucht an erster Stelle. Höchstleistungen allein stehen längst nicht mehr im Fokus der Zucht.
Tiergesundheit
In der Zucht bedeutet Fitness die genetische Veranlagung für eine lange Nutzungsdauer, eine möglichst gleichmäßige Verteilung der Milchmenge je Kuh und Tag über die Laktationsdauer hinweg sowie leichte Abkalbungen und geringe Ausfälle während der Aufzucht. Züchterisch von großer Bedeutung sind auch die weibliche Fruchtbarkeit sowie die Eutergesundheit, Mastitisresistenz und Stoffwechselstabilität. Auch das Exterieur – vor allem die Qualität des Euters und des Bewegungsapparates – hat großen Einfluss auf die Nutzungsdauer und wird züchterisch stark berücksichtigt. Die aktuelle Forschung und Weiterentwicklung zielt darauf, künftig auch die Klauengesundheit und die Stoffwechselstabilität direkt züchterisch verbessern zu können. Obwohl die Erblichkeit der Fitnessmerkmale niedriger ist als bei den Leistungsmerkmalen, lässt sich erfolgreich auf Gesundheit züchten.
Fitness verdoppelt
Die Einführung der Genomselektion ermöglicht in der Zucht noch mehr Gewicht auf Gesundheitsmerkmale zu legen. Zudem hat die Rinderzucht die wirtschaftlichen Gewichte der Fitness im Selektionsindex erhöht. Somit wird heute in den Fitnessmerkmalen fast doppelt so viel Zuchtfortschritt erzielt als vor zehn Jahren. 167 Kühe haben allein im Jahr 2022 die magische Lebensleistung von 100.000 Kilogramm Milch überschritten – eine Marke, die nur besonders fitte Kühe erreichen. Die Meinung, dass es Spitzenzüchter nur auf Leistung abgesehen haben, ist längst überholt.
Wer in der Hochzucht erfolgreich sein will, kommt an Spitzenleistungen in der Tiergesundheit und beim Exterieur nicht vorbei. Aktuelle Spitzenvererber mit Vererbungsschwerpunkt Fitness wie „Wintertraum“, „Zarino Pp“ oder „GS Dacapo“ sind Väter der nächsten Generation und tragen die Fitnessgene in die Breite. Hinsichtlich Tiergesundheit und Tierwohl ist aber nicht nur die Zucht von Bedeutung. Die Haltungsbedingungen sowie die Tierbeobachtung und Tierbetreuung sind entscheidende Faktoren für eine gesunde Herde.
Jungzüchterclubs
Die Rinderzucht Steiermark hat mit der Gründung des Jungzüchterclubs in den 1990er Jahren einen richtungsweisenden Schritt gesetzt, indem sich Kinder und Jugendliche in einem Verein organisieren konnten. Dabei beschäftigen sie sich schwerpunktmäßig mit dem richtigen Umgang, der Betreuung und der Präsentation der Kälber, Jungrinder und Kühe. Wettbewerbe wie der Jungzüchtercup, die Styrian Night Show und andere spornen die Mitglieder des Vereines an, sich mit ihren Tieren intensivst zu befassen. Die Arbeit der Jungzüchterclubs hat einen besonders hohen Wert, geht es doch darum, den wertschätzenden Umgang mit dem Nutztier Rind in den öffentlichen Fokus zu rücken. Ein wichtiger Aspekt dabei ist die Tatsache, dass die Medien für die auf das Tierwohl ausgerichtete Arbeit wesentlich empfänglicher sind, wenn sie von Kindern oder Jugendlichen in die Öffentlichkeit getragen werden.
Tiergesundheit
In der Zucht bedeutet Fitness die genetische Veranlagung für eine lange Nutzungsdauer, eine möglichst gleichmäßige Verteilung der Milchmenge je Kuh und Tag über die Laktationsdauer hinweg sowie leichte Abkalbungen und geringe Ausfälle während der Aufzucht. Züchterisch von großer Bedeutung sind auch die weibliche Fruchtbarkeit sowie die Eutergesundheit, Mastitisresistenz und Stoffwechselstabilität. Auch das Exterieur – vor allem die Qualität des Euters und des Bewegungsapparates – hat großen Einfluss auf die Nutzungsdauer und wird züchterisch stark berücksichtigt. Die aktuelle Forschung und Weiterentwicklung zielt darauf, künftig auch die Klauengesundheit und die Stoffwechselstabilität direkt züchterisch verbessern zu können. Obwohl die Erblichkeit der Fitnessmerkmale niedriger ist als bei den Leistungsmerkmalen, lässt sich erfolgreich auf Gesundheit züchten.
Fitness verdoppelt
Die Einführung der Genomselektion ermöglicht in der Zucht noch mehr Gewicht auf Gesundheitsmerkmale zu legen. Zudem hat die Rinderzucht die wirtschaftlichen Gewichte der Fitness im Selektionsindex erhöht. Somit wird heute in den Fitnessmerkmalen fast doppelt so viel Zuchtfortschritt erzielt als vor zehn Jahren. 167 Kühe haben allein im Jahr 2022 die magische Lebensleistung von 100.000 Kilogramm Milch überschritten – eine Marke, die nur besonders fitte Kühe erreichen. Die Meinung, dass es Spitzenzüchter nur auf Leistung abgesehen haben, ist längst überholt.
Wer in der Hochzucht erfolgreich sein will, kommt an Spitzenleistungen in der Tiergesundheit und beim Exterieur nicht vorbei. Aktuelle Spitzenvererber mit Vererbungsschwerpunkt Fitness wie „Wintertraum“, „Zarino Pp“ oder „GS Dacapo“ sind Väter der nächsten Generation und tragen die Fitnessgene in die Breite. Hinsichtlich Tiergesundheit und Tierwohl ist aber nicht nur die Zucht von Bedeutung. Die Haltungsbedingungen sowie die Tierbeobachtung und Tierbetreuung sind entscheidende Faktoren für eine gesunde Herde.
Jungzüchterclubs
Die Rinderzucht Steiermark hat mit der Gründung des Jungzüchterclubs in den 1990er Jahren einen richtungsweisenden Schritt gesetzt, indem sich Kinder und Jugendliche in einem Verein organisieren konnten. Dabei beschäftigen sie sich schwerpunktmäßig mit dem richtigen Umgang, der Betreuung und der Präsentation der Kälber, Jungrinder und Kühe. Wettbewerbe wie der Jungzüchtercup, die Styrian Night Show und andere spornen die Mitglieder des Vereines an, sich mit ihren Tieren intensivst zu befassen. Die Arbeit der Jungzüchterclubs hat einen besonders hohen Wert, geht es doch darum, den wertschätzenden Umgang mit dem Nutztier Rind in den öffentlichen Fokus zu rücken. Ein wichtiger Aspekt dabei ist die Tatsache, dass die Medien für die auf das Tierwohl ausgerichtete Arbeit wesentlich empfänglicher sind, wenn sie von Kindern oder Jugendlichen in die Öffentlichkeit getragen werden.
Fleckvieh
Weltrekord Lebensleistung. Erle hält bei Fleckvieh den Weltrekord in der Lebensleistung (Milchmenge). Sie hat am Betrieb von Züchterfamilie Maria und Bernhard Schirnhofer zwölf Kälber geboren und 214.279 Kilogramm Milch gegeben. Aus ihrer Tochter stammt der Besamungsstier GS Minnesota, der breit in der Fleckviehzucht eingesetzt wurde.
Braunvieh
Steirische Rekordhalterin. Zianka ist mit einer Lebensleistung von 169.593 Kilogramm Milch die steirische Rekordhalterin der Rasse Brown Swiss. Sie verbrachte ihr ganzes Leben auf dem Gutsbetrieb Mayr-Melnhof Saurau in Frohnleiten und hat elf Kälber geboren. Zusätzlich zu ihrer hohen Lebensleistung war Zianka 2012 die leistungsstärkste Kuh aller Rassen in Österreich.
Holstein
14 Kälber geboren. Grazia wurde auf dem Bio-Zuchtbetrieb von Familie Jocham in Apfelberg geboren und verbrachte dann mehr als 14 Jahre auf dem Betrieb von Familie Riegler in Langenwang. Sie ist die Mutter von 14 Kälbern (eine Tochter erreichte 134.535 Kilo Lebensleistung). Mit einer Milchmenge von 186.029 Kilogramm ist sie die Rekordhalterin aller Holsteinkühe in der Steiermark.