Trend zu günstigeren RTK-Nachrüstlösungen
Technik und Preis
Nachrüstlösungen bestehen aus folgenden Hauptkomponenten: GNSS-Empfänger mit RTK-Genauigkeit, Lenkwinkelsensor, Kabelstrang, Bedienterminal und dem Lenkradmotor. Die Marken Sveaverken, FJ Dynamics oder Premo+ greifen dabei alle auf die gleiche Hardware zurück. Preislich bewegen sie sich in Vollausstattung bei etwa 6.500 Euro inklusive USt.
Empfehlung: Software im gesamt Umfang ankaufen
Um sich mehrere Anbaugeräte sowie Feldgrenzen mit den dazugehörigen Spurlinien im Bedienterminal abspeichern zu können, ist es empfehlenswert, die Software im vollen Umfang anzuschaffen. Für etwa 2.000 Euro brutto mehr bieten einige Hersteller nun schon Lösungen mit hydraulischem Lenkventil an. Der Lenkradmotor fällt somit weg und das Bedienterminal steuert über einen Ventilblock direkt die Lenkhydraulik des Zugfahrzeuges an.
Bestätigung einer Fachwerkstätte und GTÜ-Teilegutachten notwendig
Neben einer Bestätigung des fachgerechten Einbaus in einer zugelassenen Fachwerkstätte ist lediglich das GTÜ-Teilegutachten bei der KFZ-Landesprüfstelle vorzulegen, um eine Eintragung in den Zulassungsschein zu erreichen. Dieser wird nach einer Sicht- und Funktionsprüfung des Lenksystems direkt von der Prüfstelle gegen eine Gebühr von etwa 40 Euro neu ausgestellt.
Nachrüstlenksystem für vorgerüstete Traktoren?
Vorgerüstete Traktoren, die oft als GPS-ready oder Steer-ready bezeichnet werden, können ebenfalls mit Nachrüstlenksystemen ausgestattet werden. Hier bedient man sich dem Vorhandensein von Kabelbaum, Lenkwinkelsensor und hydraulischem Lenkventil und greift über den CAN-BUS darauf zu. Im Wesentlichen sind hier also nur die GNSS-Antenne und das Bedienterminal zu verbauen.
Fazit: Genauigkeit kann sich sehen lassen
In Sachen Genauigkeit können die Nachrüstsysteme durchaus mit ab Werk montierten Lenksystemen mithalten und somit auch ältere, am Betrieb bereits vorhandene Fahrzeuge fit für die Zukunft der Feldbewirtschaftung machen.
Nachrüstlenksysteme bei der LK-Technik Mold im Praxistest
Seit dem Sommer 2023 werden die genannten Lenksysteme an der LK-Technik Mold im praktischen Feldeinsatz getestet, um Erfahrungen für die Beratung zu sammeln. Darüber hinaus dienen die Erfahrungswerte auch dem Wissenstransfer in entsprechenden Kursen bzw. im Unterricht von landwirtschaftlichen Fachschülern und Meisteranwärtern, welche jährlich an der LK-Technik Mold in den Bereichen Landtechnik und Digitalisierung ausgebildet werden. Aktuell steht in Mold das Lenksystem vom Hersteller Lacos in der Erprobung.