Speiseleguminosen - eine Alternative mit Zukunft
Diese drei Kulturpflanzen bieten Potenzial für eine Erweiterung des Anbauspektrums, vor allem in Österreich, wo das Interesse an pflanzenbasierten Proteinen und alternativen Eiweißquellen stark zunimmt. Die nachfolgenden Abschnitte bieten einen Überblick über die besonderen Eigenschaften, Anbaubedingungen und Herausforderungen dieser drei Kulturen:
Kichererbsen
Kichererbsen werden weltweit als drittwichtigste Körnerleguminose nach Sojabohnen und Bohnen angebaut. Die Hülsenfrucht ist besonders für trockene, heiße Anbaugebiete geeignet und hat in den letzten Jahren in Deutschland eine gesteigerte Nachfrage erlebt. Versuche am Bioinstitut der HBLFA Raumberg-Gumpenstein zeigen, dass Kichererbsen auch im gemäßigten Klima gut gedeihen können, solange bestimmte Anbaukriterien beachtet werden. Dazu zählen wasserdurchlässige Böden mit neutralem pH-Wert und ein Standort mit geringer Verunkrautung.
Der Anbau erfolgt Ende April oder Anfang Mai bei einer Saatstärke von 55 Korn/m² und erfordert, um den hohen Keimwasserbedarf zu decken, ein tieferes Einbringen der Samen als bei Sojabohnen. Zudem empfiehlt sich eine Impfung mit stickstofffixierenden Bakterien. Die Pflanzen zeichnen sich durch ein unbestimmtes Wachstum aus. So können Pflanzen mit bereits reifen Hülsen weiterhin blühen. Dadurch wird die Bestimmung des Erntezeitpunkts erschwert. Des Weiteren können die Ernteerträge aufgrund ungünstiger Witterungsbedingungen stark variieren. Für die an trockene Anbaugebiete angepasste Pflanze erweisen sich vor allem feuchte Jahre als problematisch, da Schimmel und Pilzkrankheiten begünstigt werden.
Der Anbau erfolgt Ende April oder Anfang Mai bei einer Saatstärke von 55 Korn/m² und erfordert, um den hohen Keimwasserbedarf zu decken, ein tieferes Einbringen der Samen als bei Sojabohnen. Zudem empfiehlt sich eine Impfung mit stickstofffixierenden Bakterien. Die Pflanzen zeichnen sich durch ein unbestimmtes Wachstum aus. So können Pflanzen mit bereits reifen Hülsen weiterhin blühen. Dadurch wird die Bestimmung des Erntezeitpunkts erschwert. Des Weiteren können die Ernteerträge aufgrund ungünstiger Witterungsbedingungen stark variieren. Für die an trockene Anbaugebiete angepasste Pflanze erweisen sich vor allem feuchte Jahre als problematisch, da Schimmel und Pilzkrankheiten begünstigt werden.
Linsen
Auch die Linse erlebt steigendes Interesse, sowohl auf Konsumentenseite als auch in der österreichischen Landwirtschaft. Als genügsame Kultur stammt sie ursprünglich aus dem Mittelmeerraum und kommt auch mit kargeren Böden und trockenen Verhältnissen zurecht. Linsen eignen sich gut, um enge Fruchtfolgen aufzulockern, und stellen vergleichsweise geringe Ansprüche an ihre Standorte. Auf gut mit Nährstoffen versorgten Böden ist ein vermehrtes Biomassewachstum zu verzeichnen, weshalb Linsen oft mit einer Stützfrucht wie Hafer oder Gerste angebaut werden, um die Lagerneigung zu reduzieren.
Die Aussaat erfolgt zwischen Ende März und Mitte April, wenn die Böden bereits erwärmt sind. Eine Impfung mit Rhizobien zur Stickstoffbindung ist ebenfalls empfehlenswert. Die entscheidende Phase bei Linsen ist die Abreife: Feuchtigkeitsperioden führen zu ungleichmäßiger Reifung und erhöhen das Schimmelrisiko. Schwadlegen bei trockenen Wetterperioden und anschließender Drusch sind, um Qualitätseinbußen zu vermeiden, besonders in nassen Jahren ratsam. Die Erträge schwanken zum Teil stark, können jedoch mit Erträgen extensiver Getreidearten mithalten und bieten durch den hohen Eiweißgehalt von etwa 25% eine wertvolle Nährstoffquelle.
Die Aussaat erfolgt zwischen Ende März und Mitte April, wenn die Böden bereits erwärmt sind. Eine Impfung mit Rhizobien zur Stickstoffbindung ist ebenfalls empfehlenswert. Die entscheidende Phase bei Linsen ist die Abreife: Feuchtigkeitsperioden führen zu ungleichmäßiger Reifung und erhöhen das Schimmelrisiko. Schwadlegen bei trockenen Wetterperioden und anschließender Drusch sind, um Qualitätseinbußen zu vermeiden, besonders in nassen Jahren ratsam. Die Erträge schwanken zum Teil stark, können jedoch mit Erträgen extensiver Getreidearten mithalten und bieten durch den hohen Eiweißgehalt von etwa 25% eine wertvolle Nährstoffquelle.
Trockenbohnen
Trockenbohnen, botanisch zur Gattung Phaseolus und zur Art Gartenbohne (Fisole) gehörig, werden in reifem Zustand geerntet und in Mitteleuropa vor allem als Alternative zur Sojabohne genutzt. Entgegen ihrem Namen benötigen Trockenbohnen für eine gleichmäßige Entwicklung eine ausreichende Wasserversorgung, besonders während der Keimung und Blüte. Die Bohnen sind relativ frostempfindlich und werden daher erst ab Ende April gesät. Die optimale Saatstärke beträgt 60 Korn/m², die Samen sollten 6 bis 8 cm tief eingebracht werden.
Der Markt bietet eine breite Auswahl an Sorten, die sich optisch und hinsichtlich der Tausendkornmasse stark unterscheiden. Die Ernte der Bohnen erfolgt meist im September, kann jedoch bei späteren Sorten und ungünstigen Wetterlagen bis in den Oktober hineinreichen. Die Trockenbohne weist aufgrund des niedrigen Hülsenansatzes eine besondere Herausforderung beim Ernteprozess auf, da die Hülsen nahe am Boden wachsen und so Erde und Steine leicht in das Erntegut gelangen können. Um dies zu vermeiden und die Abtrocknung der Bohnen zu unterstützen, bietet sich ebenfalls der Schwaddrusch an.
Die Tiroler Sorte "Rotholzer Trockenbohne" hat sich in Versuchen als besonders gut an die Bedingungen in Österreich angepasst erwiesen und ist zudem im ÖPUL-Programm förderfähig. Der Zuschlag für seltene Kulturpflanzen der Kategorie B beträgt 270 Euro/ha. Insgesamt bietet die Trockenbohne für Landwirte, die bereits Erfahrungen mit Sojabohnen haben, eine interessante und relativ leicht umsetzbare Erweiterung des Anbauspektrums.
Der Markt bietet eine breite Auswahl an Sorten, die sich optisch und hinsichtlich der Tausendkornmasse stark unterscheiden. Die Ernte der Bohnen erfolgt meist im September, kann jedoch bei späteren Sorten und ungünstigen Wetterlagen bis in den Oktober hineinreichen. Die Trockenbohne weist aufgrund des niedrigen Hülsenansatzes eine besondere Herausforderung beim Ernteprozess auf, da die Hülsen nahe am Boden wachsen und so Erde und Steine leicht in das Erntegut gelangen können. Um dies zu vermeiden und die Abtrocknung der Bohnen zu unterstützen, bietet sich ebenfalls der Schwaddrusch an.
Die Tiroler Sorte "Rotholzer Trockenbohne" hat sich in Versuchen als besonders gut an die Bedingungen in Österreich angepasst erwiesen und ist zudem im ÖPUL-Programm förderfähig. Der Zuschlag für seltene Kulturpflanzen der Kategorie B beträgt 270 Euro/ha. Insgesamt bietet die Trockenbohne für Landwirte, die bereits Erfahrungen mit Sojabohnen haben, eine interessante und relativ leicht umsetzbare Erweiterung des Anbauspektrums.
Fazit
Der Anbau von Kichererbsen, Linsen und Trockenbohnen in Mitteleuropa stellt eine attraktive Alternative dar, insbesondere vor dem Hintergrund des Klimawandels und der gestiegenen Nachfrage nach pflanzlichem Eiweiß. Jede der drei Kulturen bringt eigene Anforderungen und Herausforderungen mit sich, bietet aber auch spezifische Vorteile. Kichererbsen sind ideal für trockene Standorte, Linsen bieten eine wertvolle Fruchtfolgeauflockerung und benötigen wenig Nährstoffzufuhr, und Trockenbohnen sind relativ robust und bereits gut in Mitteleuropa etabliert. Bei richtiger Standortwahl und sorgfältigem Management können alle drei Hülsenfrüchte zu einer nachhaltigeren und vielfältigeren Landwirtschaft beitragen.
Förderungswürdige Kulturen
Förderungswürdige Kulturen | Prämie in €/ha |
Zuschlag Wechselwiese, Kleegras, Klee und Luzerne sowie sonstiges Feldfutter und Ackerweide | 64,80 |
Zuschlag Ackerbohne, Erbsen, Esparsette, Kichererbsen, Linsen, Lupinen, Peluschke, Platterbsen, Wicken | 129,60 |
Zuschlag Kresse, Ölrettich, Rübsen, Senf, Raps | 86,40 |
Zuschlag Sonnenblume | 86,40 |
Zuschlag Blühpflanzen, Heil- und Gewürzpflanzen, Saatgutproduktion autochthoner Wildpflanzen | 162,00 |
ÖPUL-Zuschlag für förderungswürdige Kulturen
Im laufenden ÖPUL-Programm werden für den Anbau bestimmter förderungswürdiger Kulturen (siehe Tabelle) Zuschläge zur Basisflächenprämie den Maßnahmen UBB und BIO ausbezahlt. Dazu zählen auch Körnerleguminosen wie Linsen und Kichererbsen. Grundvoraussetzung ist, dass der Flächenanteil dieser Kulturen in Summe mindestens 15% erreicht. Förderbar sind maximal 40% der Ackerfläche. Eine genaue Auflistung der förderungswürdigen Kulturen ist im AMA-Maßnahmenblatt "Biologische Wirtschaftsweise" nachzulesen - siehe Download am Ende des Artikels.
Webinar
Das Webinar mit dem Titel "Speiseleguminosen - eine Alternative mit Zukunft" wird am 14. Jänner 2025 von 9 bis 17 Uhr abgehalten. Speiseleguminosen werden zunehmend nachgefragt. Ihr Anbau kann jedoch eine Herausforderung darstellen. Für Direktvermarkter im Zusammenhang mit Ackerbau können aber Linsen, Bohnen und Co. eine interessante Möglichkeit darstellen, die Produktpalette zu erweitern. Im Seminar werden die Besonderheiten im Anbau der wichtigsten Speiseleguminosen ausführlich behandelt und mit Referierenden aus Forschung, Beratung und Praxis diskutiert.
Weitere Details zu Referenten, Kosten und Anmeldung unter Bio Austria.