Rosarote Brille abnehmen und absichern
Auf unseren steirischen Bauernhöfen arbeiten sehr viele engagierte Bäuerinnen. Sie sind vielfach die treibende Kraft für Innovationen, sind offen für Neues und leisten einen entscheidenden Beitrag zum betrieblichen Erfolg. Besonders Frauen ohne agrarischen Hintergrund bereichern landwirtschaftliche Betriebe oft mit neuen Ideen. Alle Bäuerinnen – Hofübernehmerinnen und Quereinsteigerinnen – sehen sich aber auch mit einer Fülle von Herausforderungen konfrontiert. Diese können den persönlichen, aber auch den betrieblichen Alltag betreffen. Gar nicht zu reden davon, wenn dann noch das Schicksal zuschlägt und das Leben am Hof auf den Kopf stellt.
Hof erfolgreich führen
Auf den bäuerlichen Betrieben läuft das Leben zudem etwas anders. Beziehung und Beruf sind sehr eng miteinander verknüpft. Gemeinsam werden alle Anstrengungen unternommen, um den Betrieb erfolgreich zu führen und diesen später an die Kinder weitergeben zu können. Da bleibt schon einmal der Blick darauf aus, welche Wendungen und Herausforderungen das Leben für einen selbst bereithalten könnte und wo man selbst nach vielen Arbeitsjahren stehen wird.
Plötzlich Bäuerin
Daher ist es Ziel der Kampagne der Bäuerinnenorganisation „Plötzlich Bäuerin – und jetzt?“, dass Bäuerinnen sich ganz bewusst mit ihrer eigenen Zukunft auseinandersetzen. Sie sollen sich beispielsweise darüber Gedanken machen, wie ihre persönliche Absicherung im Alter ausschaut und welche Ansprüche bei Krankheit vorhanden sind. Es kann außerdem auch niemand garantieren, dass eine Beziehung hält. Was passiert bei einer Scheidung oder einer Trennung? Worauf ist grundsätzlich zu achten?
Eigenverantwortung
Lebensverändernde Situationen kommen unerwartet, auch wenn man als junger Mensch nicht damit rechnet und sich vielleicht darüber auch keine Gedanken machen will.
Ganz dramatisch wird es, wenn Frauen als Partnerin nach einem Schicksalsschlag auf dem Hof ohne jegliche rechtliche und soziale Absicherung zurückbleiben. Die soziale Absicherung ist allerdings nicht nur in so einem dramatischen Fall wichtig, es geht immer um einen gesamten Lebensverlauf. Die Verantwortung, sich aktiv darum zu kümmern, trägt jede Frau selbst, im besten Fall mit Unterstützung der Familie sowie des Partners.
Wertvolle Tipps
Eine wertvolle Unterstützung für Bäuerinnen in den unterschiedlichen Lebenssituationen bietet zusätzlich die Broschüre „Rechte der Frau in der Landwirtschaft“. Die Rechtsexpertinnen der Landwirtschaftskammer Steiermark stehen darüber hinaus mit einem umfangreichen Beratungsangebot für spezielle Anliegen zur Verfügung. Nicht zu vergessen ist in diesem Zusammenhang das „Bäuerliche Sorgentelefon“, bei dem in unklaren Situationen eine Erstauskunft eingeholt werden kann. Bäuerinnen, aber auch Bauern haben in der Steiermark zudem die Möglichkeit, das Angebot einer psychosozialen Beratung im Rahmen des Projektes „Lebensqualität Bauernhof“ zu nutzen. Vorträge und Seminare des Ländlichen Fortbildungsinstituts Steiermark (LFI) können darüber hinaus die Auseinandersetzung mit sich selbst fördern und wertvolle Tipps für den persönlichen Lebensweg geben. Einem landwirtschaftlichen Betrieb geht es nur so gut, wie es den Menschen dort geht und da darf die finanzielle und rechtliche Absicherung der Frauen nicht übersehen oder vergessen werden.
Rosarote Brille
Es ist wichtig, gerade am Anfang einer Beziehung, die rosarote Brille abzunehmen und sich mit Dingen zu beschäftigen, die in ferner Zukunft liegen und die nicht nur Wohlbehagen auslösen. Diese rosarote Brille kann dazu führen, dass die Herausforderungen und Realitäten, denen Bäuerinnen gegenüberstehen, nicht vollständig erkannt oder ernst genommen werden.
Einfach d´rauf schauen
Ende der 80iger Jahre des vorigen Jahrhunderts hat Josef Kirschner in einem Werbespot den Spruch geprägt „Geld macht glücklich, wenn man rechtzeitig d‘rauf schaut, dass man‘s hat, wenn man‘s braucht.“
Ich würde den Spruch gerne ein wenig umformulieren und sagen, dass unsere Bäuerinnen, was ihre Zukunft in rechtlicher und finanzieller Sicht betrifft, rechtzeitig d‘rauf schauen sollen, dass sie’s dann haben, wenn sie’s brauchen.
Autor: Andrea Muster
Hof erfolgreich führen
Auf den bäuerlichen Betrieben läuft das Leben zudem etwas anders. Beziehung und Beruf sind sehr eng miteinander verknüpft. Gemeinsam werden alle Anstrengungen unternommen, um den Betrieb erfolgreich zu führen und diesen später an die Kinder weitergeben zu können. Da bleibt schon einmal der Blick darauf aus, welche Wendungen und Herausforderungen das Leben für einen selbst bereithalten könnte und wo man selbst nach vielen Arbeitsjahren stehen wird.
Plötzlich Bäuerin
Daher ist es Ziel der Kampagne der Bäuerinnenorganisation „Plötzlich Bäuerin – und jetzt?“, dass Bäuerinnen sich ganz bewusst mit ihrer eigenen Zukunft auseinandersetzen. Sie sollen sich beispielsweise darüber Gedanken machen, wie ihre persönliche Absicherung im Alter ausschaut und welche Ansprüche bei Krankheit vorhanden sind. Es kann außerdem auch niemand garantieren, dass eine Beziehung hält. Was passiert bei einer Scheidung oder einer Trennung? Worauf ist grundsätzlich zu achten?
Eigenverantwortung
Lebensverändernde Situationen kommen unerwartet, auch wenn man als junger Mensch nicht damit rechnet und sich vielleicht darüber auch keine Gedanken machen will.
Ganz dramatisch wird es, wenn Frauen als Partnerin nach einem Schicksalsschlag auf dem Hof ohne jegliche rechtliche und soziale Absicherung zurückbleiben. Die soziale Absicherung ist allerdings nicht nur in so einem dramatischen Fall wichtig, es geht immer um einen gesamten Lebensverlauf. Die Verantwortung, sich aktiv darum zu kümmern, trägt jede Frau selbst, im besten Fall mit Unterstützung der Familie sowie des Partners.
Wertvolle Tipps
Eine wertvolle Unterstützung für Bäuerinnen in den unterschiedlichen Lebenssituationen bietet zusätzlich die Broschüre „Rechte der Frau in der Landwirtschaft“. Die Rechtsexpertinnen der Landwirtschaftskammer Steiermark stehen darüber hinaus mit einem umfangreichen Beratungsangebot für spezielle Anliegen zur Verfügung. Nicht zu vergessen ist in diesem Zusammenhang das „Bäuerliche Sorgentelefon“, bei dem in unklaren Situationen eine Erstauskunft eingeholt werden kann. Bäuerinnen, aber auch Bauern haben in der Steiermark zudem die Möglichkeit, das Angebot einer psychosozialen Beratung im Rahmen des Projektes „Lebensqualität Bauernhof“ zu nutzen. Vorträge und Seminare des Ländlichen Fortbildungsinstituts Steiermark (LFI) können darüber hinaus die Auseinandersetzung mit sich selbst fördern und wertvolle Tipps für den persönlichen Lebensweg geben. Einem landwirtschaftlichen Betrieb geht es nur so gut, wie es den Menschen dort geht und da darf die finanzielle und rechtliche Absicherung der Frauen nicht übersehen oder vergessen werden.
Rosarote Brille
Es ist wichtig, gerade am Anfang einer Beziehung, die rosarote Brille abzunehmen und sich mit Dingen zu beschäftigen, die in ferner Zukunft liegen und die nicht nur Wohlbehagen auslösen. Diese rosarote Brille kann dazu führen, dass die Herausforderungen und Realitäten, denen Bäuerinnen gegenüberstehen, nicht vollständig erkannt oder ernst genommen werden.
Einfach d´rauf schauen
Ende der 80iger Jahre des vorigen Jahrhunderts hat Josef Kirschner in einem Werbespot den Spruch geprägt „Geld macht glücklich, wenn man rechtzeitig d‘rauf schaut, dass man‘s hat, wenn man‘s braucht.“
Ich würde den Spruch gerne ein wenig umformulieren und sagen, dass unsere Bäuerinnen, was ihre Zukunft in rechtlicher und finanzieller Sicht betrifft, rechtzeitig d‘rauf schauen sollen, dass sie’s dann haben, wenn sie’s brauchen.
Autor: Andrea Muster
Termine: Plötzlich Bäuerin – und jetzt?
- Bad Blumau, Ort der Begegnung. Auftakt der Kampagne „Plötzlich Bäuerin – und jetzt?“ in Bad Blumau am, 3. September 2024, 17 Uhr, Thema: Steuer und Sozialrecht.
- Vorau, Gasthaus Brennerwirt. 18. November 2024, 19 Uhr, Thema: Der rechtliche Weg der der Hofübernahme.
- Kaindorf, Stefaniensaal St. Stefan. 3. Februar 2025, 19 Uhr, Thema: Finanzmanagement
- Voitsberg, Volkshaus Bärnbach. 12. März 2025, 9 bis 15 Uhr, Thema: Bezirksbäuerinnentag; Plötzlich Bäuerin!
- Bruck an der Mur, „Das Schlossberg“. 20. September 2024, 18 bis 21 Uhr, Thema: Plötzlich Bäuerin! Plötzlich Bauer!
- Pölstal, Adelwöhrer-Hof. 6. November 2024, 19 Uhr, Thema: Bäuerin ist meine Zukunft – was ich wissen sollte?
- Bezirk Murau, in den Sprengeln des Bezirks. Im Jänner 2025 finden zum Thema „Plötzlich Bäuerin“ Kamingespräche statt.
- Bezirk Leoben. 8. November 2024, Ort und Zeit werden noch bekannt gegeben. Thema: Finanzmanagement. Dazu findet ein Bäuerinnen-Café statt.
Miteigentümerin seit der ersten Minute
Ursula Reiter hat mit viel eigenem Engagement aber auch großartiger Unterstützung bestens in der Landwirtschaft Fuß gefasst.
Für Ursula Reiter war es schon in sehr jungen Jahren sehr wichtig, auf eigenen Beinen stehen zu können – also auch wirtschaftlich gut abgesichert zu sein. Die gebürtige Budapesterin ist nach ihrer Matura nach Österreich gegangen, dann nach Ungarn zurückgekehrt und schließlich wieder in die Steiermark gekommen. „2009 habe ich hier geheiratet und ein Jahr später haben mein Mann und ich seinen elterlichen Obstbau-Betrieb in Gleisdorf übernommen“, erzählt die engagierte und bestens integrierte Vollblutbäuerin. Und betont: „Wir sind beide neu in die Landwirtschaft eingestiegen und wir waren von Beginn an je zur Hälfte Betriebsführer. Ich war also ab der ersten Stunde 50-prozentige Miteigentümerin. Hatte mein eigenes Bankkonto.“ Die größte Hürde als Quereinsteigerin sei für sie der Dialekt gewesen, erzählt die couragierte Bäuerin schmunzelnd. Dass sie keine Ahnung von der Landwirtschaft hatte, war für sie kein Problem: „Der Wille war da. Und es waren vor allem sehr verständnisvolle Schwiegereltern da. Von ihnen habe ich alles gelernt. Sie haben erzählt, erklärt und mir in der Praxis gezeigt, wie die Dinge funktionieren. So bin ich in die Landwirtschaft hineingewachsen.“ Ursula und ihr Mann haben den Betrieb gleich bei der Übernahme vergrößert: „Das ist, wie die Übergabe, alles problemlos gelaufen. Mein Schwiegervater war da super, er hat gut loslassen und gut unterstützen können. Mir war auch von Anfang an wichtig zu wissen: Was muss ich? Was soll ich? Was darf ich? Was sind meine Rechte und Pflichten? Heute sind wir drei Generationen unter einem Dach – und es funktioniert bestens“, freut sich die Obstbäuerin über die positive Entwicklung. Und erzählt: „Neben der Familie hat mir damals ganz besonders auch die Gemeindebäuerin unter die Arme gegriffen – und über die Bäuerinnen-Organisation hatte ich schließlich auch rasch den Draht zu anderen Bäuerinnen gefunden. Da habe ich dann meine Schwiegermutter sprichwörtlich eingepackt und wir sind zu Veranstaltungen gefahren.“ Nicht zuletzt waren es aber auch die eigene Kontaktfreudigkeit und das eigene Engagement die zur heutigen Absicherung und Zufriedenheit geführt haben. Reiters Fazit: „Respekt vor den Schwiegereltern, voll Demut und Dankbarkeit mit dem umgehen was man hat und danach trachten, es gut weitergeben zu können.“
Für Ursula Reiter war es schon in sehr jungen Jahren sehr wichtig, auf eigenen Beinen stehen zu können – also auch wirtschaftlich gut abgesichert zu sein. Die gebürtige Budapesterin ist nach ihrer Matura nach Österreich gegangen, dann nach Ungarn zurückgekehrt und schließlich wieder in die Steiermark gekommen. „2009 habe ich hier geheiratet und ein Jahr später haben mein Mann und ich seinen elterlichen Obstbau-Betrieb in Gleisdorf übernommen“, erzählt die engagierte und bestens integrierte Vollblutbäuerin. Und betont: „Wir sind beide neu in die Landwirtschaft eingestiegen und wir waren von Beginn an je zur Hälfte Betriebsführer. Ich war also ab der ersten Stunde 50-prozentige Miteigentümerin. Hatte mein eigenes Bankkonto.“ Die größte Hürde als Quereinsteigerin sei für sie der Dialekt gewesen, erzählt die couragierte Bäuerin schmunzelnd. Dass sie keine Ahnung von der Landwirtschaft hatte, war für sie kein Problem: „Der Wille war da. Und es waren vor allem sehr verständnisvolle Schwiegereltern da. Von ihnen habe ich alles gelernt. Sie haben erzählt, erklärt und mir in der Praxis gezeigt, wie die Dinge funktionieren. So bin ich in die Landwirtschaft hineingewachsen.“ Ursula und ihr Mann haben den Betrieb gleich bei der Übernahme vergrößert: „Das ist, wie die Übergabe, alles problemlos gelaufen. Mein Schwiegervater war da super, er hat gut loslassen und gut unterstützen können. Mir war auch von Anfang an wichtig zu wissen: Was muss ich? Was soll ich? Was darf ich? Was sind meine Rechte und Pflichten? Heute sind wir drei Generationen unter einem Dach – und es funktioniert bestens“, freut sich die Obstbäuerin über die positive Entwicklung. Und erzählt: „Neben der Familie hat mir damals ganz besonders auch die Gemeindebäuerin unter die Arme gegriffen – und über die Bäuerinnen-Organisation hatte ich schließlich auch rasch den Draht zu anderen Bäuerinnen gefunden. Da habe ich dann meine Schwiegermutter sprichwörtlich eingepackt und wir sind zu Veranstaltungen gefahren.“ Nicht zuletzt waren es aber auch die eigene Kontaktfreudigkeit und das eigene Engagement die zur heutigen Absicherung und Zufriedenheit geführt haben. Reiters Fazit: „Respekt vor den Schwiegereltern, voll Demut und Dankbarkeit mit dem umgehen was man hat und danach trachten, es gut weitergeben zu können.“
Ich war Gott sei Dank abgesichert
Erika Güttersberger war gut abgesichert – das hat ihr nach dem tödlichen Unfall ihres Mannes so manches Problem erspart.
Als Erika Güttersberger den Hof ihrer Eltern übernommen hat, wurden die Besitzverhältnisse mit ihrem Mann so geregelt, dass jeder von ihnen mit genau 50 Prozent Eigentümer war. Betriebsführerin war allerdings die damalige Jungbäuerin allein, ihr Mann arbeitete zusätzlich zur Nebenerwerbslandwirtschaft bei der Brauerei Murau. Dass die Landwirtin voll zeichnungsberechtigt ist, war damit ebenso klar wie die Tatsache, dass es für sie ein gemeinsames Betriebskonto gibt. „Gott sei Dank“, sagt Erika Güttersberger heute. Denn was Ende 2003 geschah, hat ihr Leben in jeder Hinsicht abrupt verändert. „Mein Mann ist am Heimweg von der Arbeit tödlich verunglückt. Es war der Heilige Abend. Ich bin mit meinen vier Kindern von einer Sekunde auf die andere alleine dagestanden. Das jüngste war gerade einmal zweieinhalb Monate alt“, blickt die Bezirksbäuerin auf ihren unglaublichen Schicksalsschlag zurück. Dank der umsichtigen Vorsorge kamen zum menschlichen Leid für die ersten notwendigen Aufwendungen nicht auch noch Geldsorgen. Sie konnte auf das Betriebskonto zugreifen, sie hatte Vollmachten und so wurde der Nachlass reibungsfrei abgewickelt. „Dennoch waren die ersten Wochen und Monate massiv von Existenzängsten bestimmt“, blickt Güttersberger zurück. Zum Glück gab es aber viel Unterstützung durch die Familie und durch Nachbarn, aber auch der Maschinenring, die Bezirkskammer Murau und die Pfarre sind der jungen Witwe zur Seite gestanden. „Das war eine enorme Stütze für mich. Ich hätte den Betrieb sonst wohl nicht erhalten und weiterführen können. Es waren viele Entscheidungen und Investitionen notwendig. Der Betrieb wurde umgestellt, immer im Hinblick darauf, dass die Arbeit mit Erleichterungen verbunden ist. Vor allem aber hat mein älterer Sohn, damals gerade 14, die Schuhe des Vaters angezogen und sich mit voller Kraft in die Landwirtschaft eingebracht.“ Als größte Hürde sieht die Witwe heute die „langfristigen Planungen. Da war ich stets zu unsicher.“ Dass am Hof alles gut geregelt ist, dass über alle Eventualitäten offen gesprochen wird, ist Erika Güttersberger heute ganz besonders wichtig: „Man weiß nie was kommt,. Und es ist kein Zeichen mangelnder Liebe, wenn Frau dafür sorgt, dass sie gut abgesichert ist.“
Als Erika Güttersberger den Hof ihrer Eltern übernommen hat, wurden die Besitzverhältnisse mit ihrem Mann so geregelt, dass jeder von ihnen mit genau 50 Prozent Eigentümer war. Betriebsführerin war allerdings die damalige Jungbäuerin allein, ihr Mann arbeitete zusätzlich zur Nebenerwerbslandwirtschaft bei der Brauerei Murau. Dass die Landwirtin voll zeichnungsberechtigt ist, war damit ebenso klar wie die Tatsache, dass es für sie ein gemeinsames Betriebskonto gibt. „Gott sei Dank“, sagt Erika Güttersberger heute. Denn was Ende 2003 geschah, hat ihr Leben in jeder Hinsicht abrupt verändert. „Mein Mann ist am Heimweg von der Arbeit tödlich verunglückt. Es war der Heilige Abend. Ich bin mit meinen vier Kindern von einer Sekunde auf die andere alleine dagestanden. Das jüngste war gerade einmal zweieinhalb Monate alt“, blickt die Bezirksbäuerin auf ihren unglaublichen Schicksalsschlag zurück. Dank der umsichtigen Vorsorge kamen zum menschlichen Leid für die ersten notwendigen Aufwendungen nicht auch noch Geldsorgen. Sie konnte auf das Betriebskonto zugreifen, sie hatte Vollmachten und so wurde der Nachlass reibungsfrei abgewickelt. „Dennoch waren die ersten Wochen und Monate massiv von Existenzängsten bestimmt“, blickt Güttersberger zurück. Zum Glück gab es aber viel Unterstützung durch die Familie und durch Nachbarn, aber auch der Maschinenring, die Bezirkskammer Murau und die Pfarre sind der jungen Witwe zur Seite gestanden. „Das war eine enorme Stütze für mich. Ich hätte den Betrieb sonst wohl nicht erhalten und weiterführen können. Es waren viele Entscheidungen und Investitionen notwendig. Der Betrieb wurde umgestellt, immer im Hinblick darauf, dass die Arbeit mit Erleichterungen verbunden ist. Vor allem aber hat mein älterer Sohn, damals gerade 14, die Schuhe des Vaters angezogen und sich mit voller Kraft in die Landwirtschaft eingebracht.“ Als größte Hürde sieht die Witwe heute die „langfristigen Planungen. Da war ich stets zu unsicher.“ Dass am Hof alles gut geregelt ist, dass über alle Eventualitäten offen gesprochen wird, ist Erika Güttersberger heute ganz besonders wichtig: „Man weiß nie was kommt,. Und es ist kein Zeichen mangelnder Liebe, wenn Frau dafür sorgt, dass sie gut abgesichert ist.“
Es kann existenzbedrohend werden
Kerstin Panzer managt einen Biolegehennen-Betrieb. Ein gemeinsames Wirtschaftskonto war für sie und ihren Mann selbstverständlich.
Ich kann nur jeder jungen Bäuerin, die auf einen Hof zieht empfehlen: „Früh genug und ausführlich darüber informieren, wie es mit Versicherungsschutz und finanzieller Absicherung ausschaut – und die entsprechenden Vorkehrungen treffen“, spricht Kerstin Panzer aus ihrer eigenen Erfahrung. Die Jungbäuerin aus Pusterwald ist im Jahr 2018 mit ihrem Partner auf seinen Hof gezogen – er hat den Betrieb übernommen und war alleiniger Betriebsführer. Und das vor allem aus jenem Grund, weil die beiden zu diesem Zeitpunkt noch nicht verheiratet waren. „Hätte die Beziehung nicht gehalten, wäre das alles sehr schwierig geworden“, zeigt Kerstin Verständnis für die Entscheidung. Die junge Frau war zu diesem Zeitpunkt bereits schwanger und in Karenz. Eine eigene Unfallversicherung abzuschließen und sich auch in den Zulassungsschein für das Auto eintragen zu lassen waren zunächst einmal die ersten Schritte in Richtung Absicherung. Auch ein gemeinsames Wirtschaftskonto wurde eingerichtet. „Damit im Falle, dass meinem Partner etwas passiert, ich auf Geld zugreifen kann und nicht ohne finanzielle Mittel dastehe“, erzählt die 27-Jährige, die in der Folge auch einen Kredit für den Bau des neuen Stalles mitunterzeichnet hat. Richtig kompliziert wurde es für die Neo-Landwirtin dann mit der zweiten Schwangerschaft. „Ich hatte in meiner Firma inzwischen gekündigt. So hat sich dann weder die ÖGK noch die SVS für mich zuständig gefühlt. Es folgte ein monatelanges Hin und Her zwischen ÖGK und SVS. Erst wenige Wochen vor der Geburt hat sich die Sache eingerenkt und die SVS hat sich für zuständig erklärt. Seit damals bin ich bei meinen Mann dazu gemeldet. Mittlerweile haben wir aber auch geheiratet und jetzt laufe ich ohnehin als Ehefrau mit“, erzählt Pirker von einer zwischenzeitlich nicht ganz einfachen Situation. Jetzt fühlt sie sich jedoch gut abgesichert, sie ist zeichnungsberechtigt, erledigt am Biolegehennen-Betrieb alle Alltagsarbeiten inklusive Bestellungen und Buchhaltung, da ihr Mann eine Forstfirma führt und weitgehend damit beschäftigt ist. Jungen Frauen, die auf einen landwirtschaftlichen Betrieb ziehen, empfiehlt Kerstin Panzer, sich unbedingt abzusichern, denn: „Man weiß nie was kommt und dann können ungeklärte Verhältnisse wirklich existenzbedrohend werden.“
Ich kann nur jeder jungen Bäuerin, die auf einen Hof zieht empfehlen: „Früh genug und ausführlich darüber informieren, wie es mit Versicherungsschutz und finanzieller Absicherung ausschaut – und die entsprechenden Vorkehrungen treffen“, spricht Kerstin Panzer aus ihrer eigenen Erfahrung. Die Jungbäuerin aus Pusterwald ist im Jahr 2018 mit ihrem Partner auf seinen Hof gezogen – er hat den Betrieb übernommen und war alleiniger Betriebsführer. Und das vor allem aus jenem Grund, weil die beiden zu diesem Zeitpunkt noch nicht verheiratet waren. „Hätte die Beziehung nicht gehalten, wäre das alles sehr schwierig geworden“, zeigt Kerstin Verständnis für die Entscheidung. Die junge Frau war zu diesem Zeitpunkt bereits schwanger und in Karenz. Eine eigene Unfallversicherung abzuschließen und sich auch in den Zulassungsschein für das Auto eintragen zu lassen waren zunächst einmal die ersten Schritte in Richtung Absicherung. Auch ein gemeinsames Wirtschaftskonto wurde eingerichtet. „Damit im Falle, dass meinem Partner etwas passiert, ich auf Geld zugreifen kann und nicht ohne finanzielle Mittel dastehe“, erzählt die 27-Jährige, die in der Folge auch einen Kredit für den Bau des neuen Stalles mitunterzeichnet hat. Richtig kompliziert wurde es für die Neo-Landwirtin dann mit der zweiten Schwangerschaft. „Ich hatte in meiner Firma inzwischen gekündigt. So hat sich dann weder die ÖGK noch die SVS für mich zuständig gefühlt. Es folgte ein monatelanges Hin und Her zwischen ÖGK und SVS. Erst wenige Wochen vor der Geburt hat sich die Sache eingerenkt und die SVS hat sich für zuständig erklärt. Seit damals bin ich bei meinen Mann dazu gemeldet. Mittlerweile haben wir aber auch geheiratet und jetzt laufe ich ohnehin als Ehefrau mit“, erzählt Pirker von einer zwischenzeitlich nicht ganz einfachen Situation. Jetzt fühlt sie sich jedoch gut abgesichert, sie ist zeichnungsberechtigt, erledigt am Biolegehennen-Betrieb alle Alltagsarbeiten inklusive Bestellungen und Buchhaltung, da ihr Mann eine Forstfirma führt und weitgehend damit beschäftigt ist. Jungen Frauen, die auf einen landwirtschaftlichen Betrieb ziehen, empfiehlt Kerstin Panzer, sich unbedingt abzusichern, denn: „Man weiß nie was kommt und dann können ungeklärte Verhältnisse wirklich existenzbedrohend werden.“
Verhältnisse vom Start weg geregelt
Philomena Pierer ist eine Quereinsteigerin in die Landwirtschaft – vom Start weg hatte sie das Glück gut geregelter Verhältnisse.
Dass „die Dinge“ gleich vom Start weg klar geregelt waren ist sicher einer der Gründe dafür, dass Philomena Pierer seit 23 Jahren glückliche Bäuerin ist. Und dabei hatte die 48-jährige ursprünglich so gar nichts mit der Landwirtschaft zu tun. „Ich bin in der Großstadt, in Köln, geboren und habe im Rahmen meines Psychologiestudiums einige Auslandssemester in Wien absolviert. In diesem Zusammenhang habe ich meinen Mann kennengelernt, der damals an der BOKU studiert hat“, erzählt die Bio-Mutterkuhhaltern und schmunzelt: „Als ich auf den Hof in Etmissl kam, war das mein allererster Kontakt mit Kühen. Aber es war Liebe auf den ersten Blick.“ Ein wesentlicher Grund, warum ihr das plötzlich eine Bäuerin zu sein so leicht von der Hand gegangen ist, waren auch die Schwiegereltern: „Es war wirklich ein großes Glück, so weitsichtige und offene Schwiegereltern zu haben – das hat mir den Einstieg in die Landwirtschaft enorm erleichtert. Ebenso wie die klaren Verhältnisse, die von Anbeginn an geherrscht haben: „Ich war überrascht, dankbar und ehrfürchtig, als die Schwiegereltern den Betrieb zu gleichen Teilen an mich und meinen Mann übergeben haben. Und so wie mein Mann und ich eigene Wohnräume hatten, hatten wir auch unsere Freiräume beim Arbeiten. Für mich war das viel learning by doing. Ich habe aber auch Kurse besucht, um mein Fachwissen zu erweitern.“ Auch ein Glück für die dreifache Mutter: „Mein Blick von außen, meine Ideen, die ich eingebracht habe, wurden stets wertgeschätzt.“ Auch an diverse „Eventualitäten“ haben die beiden von Anbeginn an gedacht – ob Testament oder Erbe. „Das ist zwar in jungen Jahren ein komisches Gefühl, aber es ist wichtig, entsprechend vorzusorgen und Dinge für den Fall des Falles zu regeln.“ Dass es seit jeher ein gemeinsames Betriebskonto gibt ist daher nur selbstverständlich – auch wenn der Ehemann der Hauptbetriebsführer ist. Die engagierte Bäuerin ist zudem auch selbstständig – und zwar im Bereich der Humangenetik. Was sie übrigens rückblickend besonders schön findet: „Ich habe all die Dinge nie verlangt, sie waren glücklicherweise immer selbstverständlich. Und ich schätze das umso mehr weil ich weiß, dass das nicht immer und überall der Fall ist.“
Dass „die Dinge“ gleich vom Start weg klar geregelt waren ist sicher einer der Gründe dafür, dass Philomena Pierer seit 23 Jahren glückliche Bäuerin ist. Und dabei hatte die 48-jährige ursprünglich so gar nichts mit der Landwirtschaft zu tun. „Ich bin in der Großstadt, in Köln, geboren und habe im Rahmen meines Psychologiestudiums einige Auslandssemester in Wien absolviert. In diesem Zusammenhang habe ich meinen Mann kennengelernt, der damals an der BOKU studiert hat“, erzählt die Bio-Mutterkuhhaltern und schmunzelt: „Als ich auf den Hof in Etmissl kam, war das mein allererster Kontakt mit Kühen. Aber es war Liebe auf den ersten Blick.“ Ein wesentlicher Grund, warum ihr das plötzlich eine Bäuerin zu sein so leicht von der Hand gegangen ist, waren auch die Schwiegereltern: „Es war wirklich ein großes Glück, so weitsichtige und offene Schwiegereltern zu haben – das hat mir den Einstieg in die Landwirtschaft enorm erleichtert. Ebenso wie die klaren Verhältnisse, die von Anbeginn an geherrscht haben: „Ich war überrascht, dankbar und ehrfürchtig, als die Schwiegereltern den Betrieb zu gleichen Teilen an mich und meinen Mann übergeben haben. Und so wie mein Mann und ich eigene Wohnräume hatten, hatten wir auch unsere Freiräume beim Arbeiten. Für mich war das viel learning by doing. Ich habe aber auch Kurse besucht, um mein Fachwissen zu erweitern.“ Auch ein Glück für die dreifache Mutter: „Mein Blick von außen, meine Ideen, die ich eingebracht habe, wurden stets wertgeschätzt.“ Auch an diverse „Eventualitäten“ haben die beiden von Anbeginn an gedacht – ob Testament oder Erbe. „Das ist zwar in jungen Jahren ein komisches Gefühl, aber es ist wichtig, entsprechend vorzusorgen und Dinge für den Fall des Falles zu regeln.“ Dass es seit jeher ein gemeinsames Betriebskonto gibt ist daher nur selbstverständlich – auch wenn der Ehemann der Hauptbetriebsführer ist. Die engagierte Bäuerin ist zudem auch selbstständig – und zwar im Bereich der Humangenetik. Was sie übrigens rückblickend besonders schön findet: „Ich habe all die Dinge nie verlangt, sie waren glücklicherweise immer selbstverständlich. Und ich schätze das umso mehr weil ich weiß, dass das nicht immer und überall der Fall ist.“
Ein Muntermacher für Bäuerinnen - Viktoria Brandner Landesbäuerin, Sölk
Immer wieder höre ich von Schicksalsschlägen, bei denen die Folgen vermeidbar gewesen wären – etwa, wenn Frauen schlecht versichert sind oder keine ausreichende Vorsorge getroffen haben. Diese Geschichten berühren mich sehr, denn oft gibt es kaum Möglichkeiten, den betroffenen Frauen zu helfen.
Sie fallen durch alle Raster unseres Sozialsystems. Aus dieser Betroffenheit heraus sind unsere Kampagne und die Broschüre „Plötzlich Bäuerin – und jetzt?“ (unten) entstanden. Es ist mir ein besonderes Anliegen, dass unsere Bäuerinnen sich früh genug mit ihren Rechten und der eigenen Absicherung am Hof auseinandersetzen. Denn nur, wenn es uns Bäuerinnen gut geht, kann es auch den Betrieben gut gehen. Das Wissen über die eigenen Rechte und die Möglichkeiten zur sozialen Absicherung ist essenziell, um auf einem Hof langfristig und sicher bestehen zu können. Es gibt eine ganze Reihe an Angeboten und Unterstützungsmöglichkeiten, die man nutzen kann – man muss sie nur kennen und aktiv in Anspruch nehmen. Unsere am 3. September in Bad Blumau startende Kampagne soll daher ein wirklicher „Muntermacher“ für jene Bäuerinnen sein, die schon länger auf einem Hof arbeiten. Ebenso soll sie auch ein „Anstoß“ für jene Bäuerinnen sein, die noch neu in dieser Rolle sind. Ziel ist es, dass sich jede Bäuerin in ihrer Vielfalt und in ihrem Potenzial auf unseren Höfen gut entwickeln kann, ohne in eine vermeidbare Notsituation zu kommen. Bäuerin sein ist mehr als ein Beruf – es bedeutet auch Verantwortung für den Betrieb zu übernehmen, aber auch gut auf sich selbst zu achten. Es liegt in unserer Hand, frühzeitig die richtigen Entscheidungen zu treffen, damit wir nicht unvorbereitet in Krisen geraten. Prävention und Information sind der Schlüssel zu einem sicheren und erfüllten Leben auf dem Hof. Lasst uns gemeinsam daran arbeiten, dass keine Bäuerin ungeschützt dasteht und jede die Möglichkeit hat, ihre Zukunft selbstbestimmt zu gestalten.
Sie erreichen die Autorin: unter brandner-koeck@aon.at
Sie fallen durch alle Raster unseres Sozialsystems. Aus dieser Betroffenheit heraus sind unsere Kampagne und die Broschüre „Plötzlich Bäuerin – und jetzt?“ (unten) entstanden. Es ist mir ein besonderes Anliegen, dass unsere Bäuerinnen sich früh genug mit ihren Rechten und der eigenen Absicherung am Hof auseinandersetzen. Denn nur, wenn es uns Bäuerinnen gut geht, kann es auch den Betrieben gut gehen. Das Wissen über die eigenen Rechte und die Möglichkeiten zur sozialen Absicherung ist essenziell, um auf einem Hof langfristig und sicher bestehen zu können. Es gibt eine ganze Reihe an Angeboten und Unterstützungsmöglichkeiten, die man nutzen kann – man muss sie nur kennen und aktiv in Anspruch nehmen. Unsere am 3. September in Bad Blumau startende Kampagne soll daher ein wirklicher „Muntermacher“ für jene Bäuerinnen sein, die schon länger auf einem Hof arbeiten. Ebenso soll sie auch ein „Anstoß“ für jene Bäuerinnen sein, die noch neu in dieser Rolle sind. Ziel ist es, dass sich jede Bäuerin in ihrer Vielfalt und in ihrem Potenzial auf unseren Höfen gut entwickeln kann, ohne in eine vermeidbare Notsituation zu kommen. Bäuerin sein ist mehr als ein Beruf – es bedeutet auch Verantwortung für den Betrieb zu übernehmen, aber auch gut auf sich selbst zu achten. Es liegt in unserer Hand, frühzeitig die richtigen Entscheidungen zu treffen, damit wir nicht unvorbereitet in Krisen geraten. Prävention und Information sind der Schlüssel zu einem sicheren und erfüllten Leben auf dem Hof. Lasst uns gemeinsam daran arbeiten, dass keine Bäuerin ungeschützt dasteht und jede die Möglichkeit hat, ihre Zukunft selbstbestimmt zu gestalten.
Sie erreichen die Autorin: unter brandner-koeck@aon.at
Plötzlich Bäuerin – und jetzt?
Diese neue Infobroschüre der Bäuerinnenorganisation Steiermark beinhaltet wichtige Informationen für den Alltag am Bauernhof. Sie gibt sowohl Jungbäuerinnen als auch landwirtschaftlichen Quereinsteigerinnen sowie allen Frauen, die mit der Landwirtschaft zu tun haben, einen Überblick über relevante persönliche und bäuerliche Themen. Für unterschiedliche Bereiche sind Ansprechpartner genannt, zudem führen QR-Codes und Verlinkungen zu den jeweiligen Webseiten. Diese Broschüre wird bei Veranstaltungen an Interessierte ausgegeben und kann auch bei den Fachberaterinnen in den Bezirken oder in der Zentrale des Referates Bäuerinnen, Landjugend, Konsumenten angefordert werden: 0316/8050 1292
Rechte der Frau in der Landwirtschaft
Die Broschüre der ARGE Österreichische Bäuerinnen liegt adaptiert in der 4. Auflage vor und bietet einen kompakten Überblick über alle rechtlichen und sozialrechtlichen Belange, die Bäuerinnen betreffen. Es werden die gesetzlichen Grundlagen des Familien- und Erbrechts ebenso behandelt wie Fragen der bäuerlichen Hofübergabe, sozialrechtliche Aspekte wie Mutterschaftsleistungen, Pensions-, Kranken- und Unfallversicherung, Pflegegeld und auch steuerliche Besonderheiten. Die neue Gratis-Broschüre mit zusätzlichen Rechtstipps ist auf der Homepage der ARGE Bäuerinnen als Blätterkatalog dargestellt und steht auch als Download zur Verfügung: www.baeuerinnen.at
Deines, meines, unseres - Michaela Mauerhofer Bezirksbäuerin, Greinbach
Es ist noch keine drei Generationen her, als der Bauer am eigenen Hof das Geld und das Sagen hatte und die Bäuerin vom Wohlwollen des Gatten abhängig war. Oft war das Eiergeld die einzige Einnahmequelle, das die Frau des Hauses zur freien Verfügung hatte und mit dem sie sich persönliche Kleinigkeiten kaufen konnte.
Mit der Modernisierung wurden die Frauen finanziell unabhängig, eigenständiger und emanzipierter. Mit der Einheirat in einen bäuerlichen Betrieb möchten diese Frauen ihre finanziellen Freiheiten beibehalten.
Als gemeinsame Bewirtschafter eines bäuerlichen Betriebes sollten auch die finanziellen Entscheidungen miteinander getroffen werden. Die Arbeit reicht schließlich auch für beide. Kommt der Betrieb in eine finanzielle Schieflage, werden Bauer und Bäuerin zur Rechenschaft gezogen. Als gleichberechtigte Partner hat man nicht nur Pflichten sondern auch Rechte. Die Frau muss gleichwertig in die Entscheidungen eingebunden werden, sei es bei Anschaffungen für den Betrieb oder anderen (land)wirtschaftlichen Entscheidungen, aber auch auf dem gemeinsamen Konto muss sie zeichnungsberechtigt sein und die Möglichkeit haben, selbst Geld zu beheben. Der Zugang zum gemeinsamen Konto sowie das Mitspracherecht bei Entscheidungen und größeren Anschaffungen gibt der Bäuerin eine gewisse Sicherheit – es stärkt sie in ihrer Persönlichkeit, sie hat das Gefühl, nicht von einer Person abhängig zu sein. Die Frau fühlt sich in ihrer Position angekommen, da auch ihre Meinung zählt und sie als ebenbürtige Partnerin akzeptiert wird. Oft ist die Bäuerin auch für die finanziellen Belange der Familie zuständig. Sie sorgt dafür, dass die Bedürfnisse der Kinder erfüllt werden und dass es genügend finanzielle Rücklagen für unerwartete Ausgaben gibt. In vielen Betrieben ist die Bäuerin die Finanzministerin. Sie macht die Buchhaltung, kümmert sich um den Papierkram und überweist die ausstehenden Zahlungen, natürlich in Absprache mit ihrem Gatten. Deshalb: deines, meines, unseres.
Sie erreichen den Autor: unter mmauerhofer73@gmx.at
Mit der Modernisierung wurden die Frauen finanziell unabhängig, eigenständiger und emanzipierter. Mit der Einheirat in einen bäuerlichen Betrieb möchten diese Frauen ihre finanziellen Freiheiten beibehalten.
Als gemeinsame Bewirtschafter eines bäuerlichen Betriebes sollten auch die finanziellen Entscheidungen miteinander getroffen werden. Die Arbeit reicht schließlich auch für beide. Kommt der Betrieb in eine finanzielle Schieflage, werden Bauer und Bäuerin zur Rechenschaft gezogen. Als gleichberechtigte Partner hat man nicht nur Pflichten sondern auch Rechte. Die Frau muss gleichwertig in die Entscheidungen eingebunden werden, sei es bei Anschaffungen für den Betrieb oder anderen (land)wirtschaftlichen Entscheidungen, aber auch auf dem gemeinsamen Konto muss sie zeichnungsberechtigt sein und die Möglichkeit haben, selbst Geld zu beheben. Der Zugang zum gemeinsamen Konto sowie das Mitspracherecht bei Entscheidungen und größeren Anschaffungen gibt der Bäuerin eine gewisse Sicherheit – es stärkt sie in ihrer Persönlichkeit, sie hat das Gefühl, nicht von einer Person abhängig zu sein. Die Frau fühlt sich in ihrer Position angekommen, da auch ihre Meinung zählt und sie als ebenbürtige Partnerin akzeptiert wird. Oft ist die Bäuerin auch für die finanziellen Belange der Familie zuständig. Sie sorgt dafür, dass die Bedürfnisse der Kinder erfüllt werden und dass es genügend finanzielle Rücklagen für unerwartete Ausgaben gibt. In vielen Betrieben ist die Bäuerin die Finanzministerin. Sie macht die Buchhaltung, kümmert sich um den Papierkram und überweist die ausstehenden Zahlungen, natürlich in Absprache mit ihrem Gatten. Deshalb: deines, meines, unseres.
Sie erreichen den Autor: unter mmauerhofer73@gmx.at