Heuer geringeres Angebot an Ostereiern in den Geschäften, nicht jedoch direkt bei Bauern oder auf den Bauernmärkten
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Heuer geringeres Angebot an Ostereiern in den Geschäften, nicht jedoch direkt bei Bauern oder auf den Bauernmärkten. Vizepräsidentin Maria Pein (2.v.r.); Ernährungswissenschaftlerin Sandra Holasek (2.v.l.); Hans-Peter Schlegl, Obmann der Geflügelwirtschaft Steiermark (rechts) und LK-Geflügelexperte Anton Koller (links) © LK Steiermark/Danner
Vizepräsidentin Maria Pein: "Eier bleiben bis Jahresende knapp." © LK Steiermark/Danner
Ernährungswissenschaftlerin Sandra Holasek von der MedUni Graz bricht eine Lanze für Eier als Teil der gesunden Ernährung: "Wissenschaft hat den Ei-Cholesterin-Mythos geknackt." © LK Steiermark/Danner
Die gute Nachricht: Auf Bauernmärkten und direkt bei Bauern gibt es ausreichend Ostereier. Vizepräsidentin Maria Pein (Mitte); Hans-Peter Schlegl, Obmann der Geflügelwirtschaft Steiermark (rechts) und LK-Geflügelexperte Anton Koller (links) © LK Steiermark/Danner
Ernährungswissenschaftlerin Sandra Holasek von der MedUni Graz bricht eine Lanze für Eier als Teil der gesunden Ernährung: "Wissenschaft hat den Ei-Cholesterin-Mythos geknackt." im Bild rechts: Vizepräsidentin Maria Pein © LK Steiermark/Danner
Wie sicher ist die Versorgung mit Eiern?
Vogelgrippe, Corona-Pandemie und Teuerung haben auch den Eiermarkt aus der Bahn geworfen. „Eier werden bis zum Jahresende knapp bleiben. Vor allem bei gefärbten Ostereiern herrscht Mangel in den Geschäften, nicht jedoch auf Bauernmärkten oder direkt Ab Hof. Neben ausreichend gefärbten Eiern gibt es auch genügend Frischeier direkt vom Bauernhof“, sagt Vizepräsidentin Maria Pein. Die Ursachen? Wegen der europaweit grassierenden Vogelgrippe und der Kostenexplosion bei Energie, Futter und anderen Betriebsmitteln werden in den EU-27 aktuell 40 Millionen Legehennen weniger gehalten. Die Ställe vieler Großbetriebe in Norddeutschland und anderen europäischen Ländern stehen deshalb leer. Und weil die Sogwirkung für die Flüssigei- und Eipulverherstellung sehr stark ist und die Färbereien mit hohen Energiekosten kämpfen, ist das Ostereier-Angebot heuer geringer.
Heimische Legehennen-Halter noch mit blauem Auge davongekommen: Bäuerliche Familienbetriebe bei uns sind krisensicherer
„Die heimischen Legehennen-Halter haben die Hochpreisphase bisher mit einem blauen Auge bewältigt, doch die wirtschaftliche Lage der Betriebe ist sehr angespannt“, sagt die Vizepräsidentin. In den Niederlanden ist der Eier-Einkauf im Geschäft wegen des knappen Angebots bereits rationiert. Die Vizepräsidentin gibt Entwarnung: „Das ist bei uns nicht zu erwarten. Die heimischen Legehennen-Halter haben in den vergangenen Jahren die Eigenversorgung auf eindrucksvolle 92 Prozent (Statistik Austria) erhöht. Das beweist einmal mehr, dass bäuerliche Familienbetriebe erheblich krisensicherer sind als kapitalintensive Großbetriebe anderer EU-Länder.“
Wirtschaftlichkeit nicht vorhanden
„Die extrem hohen Energie- und Futterkosten sind für die heimischen Legehennen-Halter äußerst schwer zu stemmen, obwohl sie an allen nur möglichen Kostenschrauben gedreht haben, um die Preise für die Konsumenten stabil zu halten“, sagt Hans-Peter Schlegl, neuer Obmann der Geflügelwirtschaft Steiermark. Und weiter: „Durch die nicht vorhandene Wirtschaftlichkeit und die hohen Baukosten wird es in nächster Zeit zu keinen Neuinvestitionen mehr kommen und das Wachstum der Branche wird sich eindämmen.“ Verändert hat sich auch das Kaufverhalten: Der Trend der vergangenen Jahre hin zu Premium-Produkten wie Bio- und Freilandeier hat sich eingebremst, es wird wieder vermehrt zu Bodenhaltungseiern gegriffen.
Photovoltaik auf Hühnerweiden: Sonnenstrom für die gesamte Branche – wichtiger Beitrag zur sicheren Stromversorgung
Die in der Steiermark vorhandenen 1.277 Hektar Hühnerweiden für die Freilandhaltung können idealerweise doppelt genutzt werden: Als Geflügelweiden und als Photovoltaik-Flächen für die Stromerzeugung. „Beim Bau von Photovoltaik-Freiflächen-Anlagen sollen statt wertvollen Ackerböden solche Doppelnutzungsflächen verwendet werden. Wir können damit einen wichtigen Beitrag zur sicheren Stromversorgung leisten“, schlägt Obmann Hans-Peter Schlegl vor. Und weiter: „Mit der Sonnenstromerzeugung auf einen Teil der rund 1.227 Hektar (Ö: 3.597 Hektar) steirischen Hühnerweiden kann durch Doppelnutzung der gesamte benötigte Strom von 119.365 Megawattstunden für die Legehennen-Haltung selbst erzeugt werden.“
Sandra Holasek, Ernährungswissenschaftlerin, MedUni Graz: Ei-Cholesterin-Mythos von Wissenschaft geknackt
Neue Daten aus der Wissenschaft räumen mit dem Vorurteil auf, dass Eier reine Cholesterinbomben sind. Dazu Sandra Holasek, Ernährungswissenschaftlerin von der Medizinischen Universität Graz: „Das Risiko an Herz-Kreislauf-Erkrankungen durch den Ei-Konsum zu erkranken ist nicht gegeben. Im Gegenteil: Das Ei ist ein hochwertiges gesundheitsförderndes Lebensmittel.“
Gesundheitsvorteile durch das Ei
„Das Ei ist neben Fisch eine hochwertige Eiweißquelle. Der Körper setzt das Ei-Eiweiß 1:1 um und es ist auch leicht verdaulich. Es ist ein Lebensmittel mit dem man sehr gut mit Nährstoffen versorgt ist“, bricht Ernährungswissenschaftlerin Sandra Holasek eine Lanze für das Ei. Gut ist das wertvolle Eiweiß auch für den Aufbau der Muskulatur und es sorgt dafür, dass die Muskelkraft auch möglichst erhalten bleibt. Das in Österreich so beliebte Frühstücksei ist ein Sattmacher für den ganzen Tag. Holasek: „Es verhindert beispielsweise Heißhunger-Attacken und leistet einen besonders wichtigen Beitrag zur gesunden Ernährung und eignet sich ideal als Schon- und Krankenkost.“
Eier am liebsten zum Frühstück
Am beliebtesten bei den Österreicherinnen und Österreichern ist das Frühstücksei: Ein Drittel der Österreicher (33 Prozent) genießen mindestens einmal beziehungsweise mehrmals pro Woche ein Frühstücksei. Gekauft werden die Eier überwiegend in Supermärkten (38 Prozent), 28 Prozent der Österreicher geben an, ihre Eier (auch) direkt beim Bauern zu kaufen. Ostereier suchen und Osternester verstecken gehört für 76 Prozent der Österreicher zur Tradition, bei 54 Prozent steht das Eierpecken zu Ostern auf der Tagesordnung.