Neue Märkte sorgen für Trendwende bei Holunder
Die Produktion von Holunder war in der Anfangszeit deutlich einfacher als heute. Mit einigen, wenigen Fungizidbehandlungen und einer Blattlausbehandlung konnte die Produktion ohne viel Aufwand gesichert werden und die Auszahlungspreise waren beachtlich. Größere Ausfälle wurden immer wieder durch die Feld- und Wühlmaus verursacht, die im Holunderanbau immer noch ein großes Problem darstellen.
Klimawandel
Durch die Klimaveränderung treten heute aggressivere Pilzkrankheiten auf, die mehr und gezieltere Behandlungen erfordern. Das Auftreten der eingeschleppten Kirschessigfliege sorgte in einzelnen Jahren trotz intensiver Bekämpfung für große Ernteausfälle. Das Produktionsjahr 2020 war sicher die bisher größte Herausforderung für die steirischen Holunderproduzenten. Große Schäden durch hohen Niederschlag, ein sehr hoher Pilzdruck, extremer Befallsdruck durch die Kirschessigfliege und die bis dahin auch schlechten Perspektiven für die Zukunft zogen eine große Rodungswelle nach sich.
Trendwende
Neue Absatzmärkte und Verwendungsmöglichkeiten für Holunderbeeren konnten vergangenes Jahr eine Trendwende herbeiführen. Da die Inhaltsstoffe des Holunders sehr wertvoll sind, wird dieser immer mehr als Zusatz für die Pharmazie- und Nahrungsergänzungsmittelindustrie verwendet. Besonders stark ist im Vorjahr die Nachfrage am amerikanischen Markt angestiegen.
Im Sommer 2020 gab es sehr intensive Gespräche der Steirischen Beerenobstgenossenschaft (Stbog) und der Landwirtschaftskammer mit dem bisherigen Hauptabnehmer für qualitativ hochwertige Ware. Das Ergebnis: Der Preis wurde angepasst und eine Abnahmegarantie für die nächsten Jahre vereinbart. Diese Garantie und die Preisanpassung bezieht sich aber nur auf Ware, die nach amerikanischem Standard produziert wird. Das heißt, es dürfen nur Pflanzenschutzmittel nach Richtlinien der amerikanischen FDA (Food and Drug Administration) verwendet werden. Dies bringt höhere Pflanzenschutzmittelkosten sowie eine deutlich eingeschränkte Auswahl mit sich.
Im Sommer 2020 gab es sehr intensive Gespräche der Steirischen Beerenobstgenossenschaft (Stbog) und der Landwirtschaftskammer mit dem bisherigen Hauptabnehmer für qualitativ hochwertige Ware. Das Ergebnis: Der Preis wurde angepasst und eine Abnahmegarantie für die nächsten Jahre vereinbart. Diese Garantie und die Preisanpassung bezieht sich aber nur auf Ware, die nach amerikanischem Standard produziert wird. Das heißt, es dürfen nur Pflanzenschutzmittel nach Richtlinien der amerikanischen FDA (Food and Drug Administration) verwendet werden. Dies bringt höhere Pflanzenschutzmittelkosten sowie eine deutlich eingeschränkte Auswahl mit sich.
Gute Ernte
Das Jahr 2021 war aus Sicht der Produktion ein sehr gutes Jahr. Die Ernte von 4.000 Tonnen besticht mit ausgezeichneten inneren Werten, die sich auch auf die Auszahlungspreise positiv auswirken werden. Der Druck der Kirschessigfliege war heuer nicht sehr hoch und konnte durch intensives Monitoring der Produzenten mit wenigen Behandlungen unter Kontrolle gebracht werden.
Flächenausweitung
Der Markt hätte aber ein Aufnahmevermögen von 7.000 Tonnen. Um diese Differenz auszugleichen, ist ein Flächenzuwachs das Ziel. Somit kann Holunder zu einer guten Alternativkultur für Landwirte werden, die an eine Umstrukturierung denken. Vielleicht ist Holunder auch für Neueinsteiger wieder eine interessante Option (unten).
Mit einer neu organisierten Jungpflanzenproduktion der Stbog soll es in Zukunft eine kontrollierte Pflanzenvermehrung geben und es wird nur gutes Ausgangsmaterial zur Vermehrung freigegeben.
Mit einer neu organisierten Jungpflanzenproduktion der Stbog soll es in Zukunft eine kontrollierte Pflanzenvermehrung geben und es wird nur gutes Ausgangsmaterial zur Vermehrung freigegeben.
Voraussetzungen für Holunderanbau
- Holunder bevorzugt gute Böden in Hang- oder Kuppellagen.
- Auf Staunässe reagiert Holunder rasch empfindlich und stirbt ab, die Flächen müssen gut drainiert sein, um große Niederschlagsmengen schnell abzuleiten.
- Hanglagen sollten nach Niederschlägen bald befahrbar sein, um bei Extremwetterlagen den Pflanzenschutz fortführen zu können.
- Eine gute Bodenvorbereitung ist für den Erfolg des Anbaus unumgänglich.
- Bewässerungsmöglichkeiten sind von Vorteil – bei sandigen, trockenheitsanfälligen Lagen sehr empfehlenswert.
- Holunder braucht kein Gerüst (Pflanzstäbe für Jungpflanzen sind von Vorteil).
- Ein eventueller Wühlmausdruck (größter Schädling bei Holunder) muss vorab reduziert werden.
- Schutz der Pflanzen vor Reh und Wühlmaus.
- Pflanzabstände von durchschnittlich 3,5 x 5,5 Meter (520 Bäume pro Hektar).
- Für den Pflanzenschutz benötigt man ein eigenes Pflanzenschutzgerät.
- Im Frühjahr sind einige Anwendungen gegen Pilzkrankheiten und meist eine gegen Blattläuse nötig.
- Im Sommer sind Pilzinfektionen und die eingeschleppte Kirschessigfliege entsprechend der Witterung mit mehreren Behandlungen zu bekämpfen.
- Milbenbekämpfungen sind je nach Befall und Vorhandensein von Nützlingen, in Verbindung mit Kontrollen, einzuplanen.
Interessenten für Neuauspflanzungen sollen sich direkt mit der Steirischen Beerenobstgenossenschaft (Stbog) in Verbindung setzen oder mit LK‑Holunderberater Peter Hutter.
Informationen: LK: peter.hutter@lk-stmk.at, 0664/602596-8067 oder Stbog: info@holunder.com, 0316/62002
Informationen: LK: peter.hutter@lk-stmk.at, 0664/602596-8067 oder Stbog: info@holunder.com, 0316/62002