Naturstoffe finden Schweine immer wieder spannend
Freilebende domestizierte Schweine verbringen den Großteil ihrer Aktivitätsphase mit Fressen und Futtersuche. Diese Verhaltensweisen sind genetisch fixiert und finden sich auch bei unseren Hausschweinen. Die Tiere sind daher auch in der Stallhaltung hoch motiviert, ihre Umgebung zu erkunden. Schon bei sehr jungen Schweinen kann dieses Verhalten gesehen werden. Geeignetes Beschäftigungsmaterial ermöglicht den Tieren, eine größere Bandbreite ihres Verhaltensrepertoires auch in Stallhaltung auszuleben und trägt dazu bei, das Wohlergehen der Schweine zu verbessern.
Ansprüche an Material
Die Beschäftigungsmaterialien sollten dem Anspruch an ihr natürliches Futtersuchverhalten gerecht werden. Dies umfasst die Erkundung der Materialien mittels Wühlen, Schnüffeln, Beißen und Kauen. Durch die Kombination unterschiedlicher Materialien ist es möglich, viele dieser verschiedenen Eigenschaften abzudecken und das Interesse der Schweine so lange wie möglich zu bewahren. Besonders geeignete Beschäftigungsmaterialien erfüllen alle diese Kriterien: fressbar, kaubar, untersuchbar, bewegbar/bearbeitbar, sicher, ständig verfügbar (Infobox).
Regelung in Österreich
Beschäftigung ist ein wesentliches Element für eine tiergerechte Schweinehaltung. Alle Schweine müssen ständig Zugang zu Beschäftigungsmaterial haben. Diese Bestimmung gilt für alle Schweine aller Altersgruppen. Das Angebot von zwei unterschiedlichen Beschäftigungsmaterialien, eines davon aus organischem Material, ist gesetzlich vorgeschrieben. Wird beispielsweise ein nicht organisches Beschäftigungsmaterial (Plastik, Gummi) ständig angeboten, dann muss ein organisches Beschäftigungsmaterial (Heu, Stroh, Holz, Jutesack, Hanfseil …) zumindest einmal am Tag zusätzlich vorgelegt werden. Eine alleinige Kette wird nicht als zweites Beschäftigungsmaterial angerechnet. Sie kann aber zur Befestigung von Holz, Presslingen oder Gummimaterialien verwendet werden.
Probleme
Wenn die Bedürfnisse der Tiere nach Wühlen, Kauen, Beißen nicht erfüllt werden, können sich eine Reihe von negativen Folgen ergeben, wie etwa Frustration, Langeweile, Ausüben des Erkundungsverhaltens an Ersatzobjekten und Buchtengenossen, was zu Schwanzbeißen, Ohrenbeißen und Verletzungen an den Flanken führen kann (Kannibalismus).Schwanz- und Ohrenbeißen kann zu einem großen Problem in einem Bestand werden.
Viele Faktoren
Das Geschehen ist jedoch meist multifaktoriell bedingt. Ein kleiner Störfaktor bringt dabei oft nur das Fass zum Überlaufen und stellt nicht die Hauptursache dar. Das bedeutet, dass viele unterschiedliche Probleme auf die Tiere einwirken, die noch kompensiert werden können. Tritt dann aber eine zusätzliche Störung auf, wie etwa ein Wetterumschwung oder ein Futterwechsel, so können Schweine mit Schwanz- oder Ohrenbeißen darauf reagieren.
Objektive Beratung
Trotz der wissenschaftlichen Erkenntnisse, dass Beschäftigung von Schweinen die Häufigkeit und die Intensität des Auftretens von Kannibalismus abmildern oder sogar gänzlich verhindern kann, muss im Falle eines Beißgeschehens die Situation vor Ort betriebsindividuell beurteilt werden. Bei wiederholtem Auftreten von Schwanz- und/oder Ohrenbeißen kann sich daher auch ein objektiver Austausch mit Berufskollegen oder einem Fachberater lohnen.
Ansprüche an Material
Die Beschäftigungsmaterialien sollten dem Anspruch an ihr natürliches Futtersuchverhalten gerecht werden. Dies umfasst die Erkundung der Materialien mittels Wühlen, Schnüffeln, Beißen und Kauen. Durch die Kombination unterschiedlicher Materialien ist es möglich, viele dieser verschiedenen Eigenschaften abzudecken und das Interesse der Schweine so lange wie möglich zu bewahren. Besonders geeignete Beschäftigungsmaterialien erfüllen alle diese Kriterien: fressbar, kaubar, untersuchbar, bewegbar/bearbeitbar, sicher, ständig verfügbar (Infobox).
Regelung in Österreich
Beschäftigung ist ein wesentliches Element für eine tiergerechte Schweinehaltung. Alle Schweine müssen ständig Zugang zu Beschäftigungsmaterial haben. Diese Bestimmung gilt für alle Schweine aller Altersgruppen. Das Angebot von zwei unterschiedlichen Beschäftigungsmaterialien, eines davon aus organischem Material, ist gesetzlich vorgeschrieben. Wird beispielsweise ein nicht organisches Beschäftigungsmaterial (Plastik, Gummi) ständig angeboten, dann muss ein organisches Beschäftigungsmaterial (Heu, Stroh, Holz, Jutesack, Hanfseil …) zumindest einmal am Tag zusätzlich vorgelegt werden. Eine alleinige Kette wird nicht als zweites Beschäftigungsmaterial angerechnet. Sie kann aber zur Befestigung von Holz, Presslingen oder Gummimaterialien verwendet werden.
Probleme
Wenn die Bedürfnisse der Tiere nach Wühlen, Kauen, Beißen nicht erfüllt werden, können sich eine Reihe von negativen Folgen ergeben, wie etwa Frustration, Langeweile, Ausüben des Erkundungsverhaltens an Ersatzobjekten und Buchtengenossen, was zu Schwanzbeißen, Ohrenbeißen und Verletzungen an den Flanken führen kann (Kannibalismus).Schwanz- und Ohrenbeißen kann zu einem großen Problem in einem Bestand werden.
Viele Faktoren
Das Geschehen ist jedoch meist multifaktoriell bedingt. Ein kleiner Störfaktor bringt dabei oft nur das Fass zum Überlaufen und stellt nicht die Hauptursache dar. Das bedeutet, dass viele unterschiedliche Probleme auf die Tiere einwirken, die noch kompensiert werden können. Tritt dann aber eine zusätzliche Störung auf, wie etwa ein Wetterumschwung oder ein Futterwechsel, so können Schweine mit Schwanz- oder Ohrenbeißen darauf reagieren.
Objektive Beratung
Trotz der wissenschaftlichen Erkenntnisse, dass Beschäftigung von Schweinen die Häufigkeit und die Intensität des Auftretens von Kannibalismus abmildern oder sogar gänzlich verhindern kann, muss im Falle eines Beißgeschehens die Situation vor Ort betriebsindividuell beurteilt werden. Bei wiederholtem Auftreten von Schwanz- und/oder Ohrenbeißen kann sich daher auch ein objektiver Austausch mit Berufskollegen oder einem Fachberater lohnen.
Beschäftigungsmaterial
Folgende Materialien erfüllen die Bedürfnisse optimal:
Eine Kombination mit andern Materialien wird empfohlen für Weichholz (Nagebalken), Sägemehl, Hobelspäne (entstaubt), Strohhäcksel, Jutesäcke, Seile (Sisal, Baumwolle, Hanf)
Wenig geeignet:
In Kombination mit organischen Materialien möglich sind an Ketten montiertes Kunststoffspielzeug, Beißrollen, Hartholz oder Salzlecksteine
- Raufutter wie Heu, Gras, Silage, Luzerne
- Stroh sowohl Lang- oder Kurzstroh
- Presslinge aus Stroh, Heu, Luzerne und andere organische Materialien
- Wühlerde und Ähnliches wie Pilzkompost oder Torf für Ferkel
Eine Kombination mit andern Materialien wird empfohlen für Weichholz (Nagebalken), Sägemehl, Hobelspäne (entstaubt), Strohhäcksel, Jutesäcke, Seile (Sisal, Baumwolle, Hanf)
Wenig geeignet:
In Kombination mit organischen Materialien möglich sind an Ketten montiertes Kunststoffspielzeug, Beißrollen, Hartholz oder Salzlecksteine