Namhafte Persönlichkeiten unterstützen die Petition „Laborfleisch? Nein Danke!“
Videobotschaft von Maria Pein, Vizepräsidentin Landwirtschaftskammer Steiermark
Videobotschaft von Johanna Maier, Spitzenköchin
Videobotschaft von Beatrice Berner, Genusshauptstadt Graz
Sandra Holasek, Ernährungswissenschafterin, Med Uni Graz: Wozu brauchen wir eigentlich Laborfleisch?
„Für mich lässt sich zum gegenwärtigen Zeitpunkt kein wirklicher Vorteil dieser ´Fleisch-Alternative´ erkennen. Ein häufiges Argument der Befürworter ist: dann müssten weniger Tiere geschlachtet werden und wir sind trotzdem gut mit wichtigen Nährstoffen wie B12, Zink und Eisen versorgt. Aber: zum Einen wissen wir noch nicht, wie es bei Laborfleisch um diese Inhaltsstoffe, die tierisches Fleisch ja so wertvoll machen, bestellt ist. Es gibt auch Null Daten darüber, wie Laborfleisch von unserem Körper aufgenommen wird,“ betont die Ernährungswissenschafterin. Und zum Anderen gäbe es eine einfachere Alternative: weniger Fleisch essen, dafür zu hochwertiger regionaler Qualität greifen und mit dem Konsum von Eiern und Milch den Bedarf an Eiweiß, B12, Zink und Eisen abdecken – das wäre auch die viel kostengünstigere Variante. Holasek weiter: „Auch bedenklich: Laborfleisch ist Invitro-Fleisch, wird also in einem Bio-Reaktor aus tierischen Zellen gezüchtet. Dazu ist die Entnahme von Stammzellen notwendig. Ein Prozess, der mit Schmerzen und Stress für die Tiere verbunden ist. Und auch der klimafreundliche Aspekt ist nach wie vor mit vielen Fragezeichen versehen.“
Josef Mosshammer, Landesinnungsmeister Lebensmittel, Wirtschaftskammer Steiermark: Fake-Essen – mir vergeht der Appetit!
„Natürlich ist es faszinierend, was Wissenschaft und Forschung möglich machen. Für die Medizin werden sich daraus noch ungeahnte Möglichkeiten ergeben. Brust oder Keule, ein Film von Louis de Funes aus den 70ern, ist aktueller denn je. Die Frage ist, lassen wir uns von der Industrie Fake-Essen auftischen und opfern wir unser kulinarisches Kulturgut? Es ist an der Zeit, für den Erhalt der Landwirtschaft des Handwerks und unseres kulinarischen Erbes in den Kampf zu ziehen. Mir vergeht der Appetit!“
Christof Widakovich, Spitzenkoch und Gastro-Unternehmer: Laborfleisch ist nicht ehrlich!
„Fleisch ist eines der wertvollsten und natürlichsten Lebensmittel, es ist etwas Besonderes und soll auch etwas Besonderes bleiben. Daher mein Credo: Weniger und weniger oft, dafür von bester Qualität. Und vor allem: Alles, from nose to tail. Ich halte es für nahezu pervers, nur mehr Edelsteile wie Filets in Massen im Labor zu produzieren. Das widerspricht ja völlig unserer Ernährungskultur – und auch unserer Genusskultur. Gerade jetzt, wo alles in Richtung Nachhaltigkeit, Regionalität, Bioqualität, kurze Wege und so weiter, geht – da ist ja Laborfleisch ein absoluter Widerspruch. Und wenn ich an die Gastronomie denke, dann ist gute, nachhaltige und vor allem ehrliche Qualität oberste Priorität. Aber ein Filet aus dem Labor ist nun einmal alles andere als ehrlich.“
Videobotschaft von Christof Widakovich, Gastronom
Melanie Haas, Farmfluencerin: Lebensmittel Rindfleisch – Mittel zum Leben!
„Als Jungbäuerin und Rindfleischproduzentin mache ich mir ernsthafte Sorgen um die Zukunft unseres Betriebes im Almenland. Wir haben mit Almo-Qualitätsfleisch unsere Haupteinnahmequelle – tragen damit aber auch zur Artenvielfalt, zur Biodiversität und zur Landschaftspflege bei“, betont Melanie Haas. Und weiter: „Rinder, die Wiederkäuer, sind für mich außerdem ein absolutes Phänomen der Natur, denn sie sind die einzigen, die für uns nicht essbare Biomasse wie Gras oder Heu verwerten und für den Menschen wohlschmeckende Lebensmittel liefern. Wie gesagt: Mittel zum Leben! Das Thema Laborfleisch ist für mich deshalb nicht nur ein besorgniserregendes, sondern auch ein sehr emotionales – da hängt so viel dran, für Mensch, Tier und Natur.“