Morgen Großdemonstration in Brüssel – Präsident Steinegger führt steirische Delegation an
Steinegger: Gegen Belastungspolitik, für zukunftsweisende Wege
„Wir protestieren gegen die von Brüssel angekündigte Belastungspolitik für die Bauern und setzen uns dafür ein, dass die EU-Kommission endlich einlenkt und zukunftsweisende Lösungen ermöglicht“, sagt Landwirtschaftskammer-Präsident Andreas Steinegger. Gemeinsam mit einer steirischen und österreichischen Delegation protestiert er morgen in Brüssel für die Anliegen der heimischen Bäuerinnen und Bauern. Im Fokus der Proteste stehen drei zentrale Anliegen:
- Eine eigenständige, faire und inflationsangepasste Gemeinsame EU-Agrarpolitik:Die EU-Kommission hat im Sommer 2025 eine massive Erhöhung (plus 60 Prozent) des EU-Budgets angekündigt, den Bauern aber ab 2028 eine saftige Reduktion von minus 20 Prozent in Haus gestellt. In erster Linie sind davon aber wichtige Umweltleistungen und die Bergbauern betroffen. Steinegger: „Die steirischen Bäuerinnen und Bauern brauchen weiterhin faire und vor allem auch inflationsangepasste Abgeltungen.“
- Fairness, Transparenz und Nachhaltigkeit bei den internationalen Handelsabkommen:Internationale Handelsabkommen sind wichtig – die heimische Land- und Forstwirtschaft tritt aber für faire und nachhaltig gestaltete internationale Handelsabkommen ein. Mercosur ist ein veraltetes Handelsabkommen. Steinegger: „Wir brauchen kein Mercosur für die Landwirtschaft. Mercosur ist ein Handelsabkommen der alten Schule, das für unsere bäuerliche Landwirtschaft gefährlich ist.“
- Praxistaugliche Produktionsbedingungen:Die immer strengeren Auflagen aus Brüssel hemmen die Produktion unserer bäuerlichen Familienbetriebe. So sollen ab 2030 für größere bäuerliche Schweine- und Geflügelbetriebe Produktionsauflagen wie für Industriebetriebe gelten. Steinegger: „Dagegen wehren wir uns. Unsere bäuerlichen Familienlandwirtschaften sind keine Industriebetriebe. Wir brauchen Ausnahmen.“ Zudem verlangen die Demonstranten europaweit gleiche Regeln beim Einsatz von Pflanzenschutzmitteln, um Wettbewerbsverzerrungen in der EU zu verhindern.