Klimawandel: Der Kopf muss sich umstellen
Angesichts einer Flut von Anfragen zur Anpassung an Hitze, Dürre, Starkregen und Co. gibt es nun die neue Website klimafittelandwirtschaft.at. Sie liefert wissenschaftlich fundierte und praxistaugliche Antworten.
163 konkrete Empfehlungen hat das Ländliche Fortbildungsinstitut (LFI) zusammen mit der Höheren Bundeslehr- und Forschungsanstalt (Hblfa) Raumberg-Gumpenstein, der Universität für Bodenkultur Wien (Boku) und der Veterinärmedizinischen Universität Wien erarbeitet. Zudem gibt es 50 Bildungsvideos und Broschüren für Praktiker, Berater und Landwirtschaftslehrer.
Grünland: Hitzetage
Wie wirkt sich der Klimawandel auf die Grünlandwirtschaft in Österreich aus? Welche Ziele und welche Maßnahmen gibt es, um möglichst hohe und stabile Erträge, trotz des sich ändernden Klimas, zu erwirtschaften? Fundierte, einfach verständliche Antworten auf diese und ähnliche Fragen sind auf der neu geschaffenen Homepage klimafittelandwirtschaft.at zu finden. Beleuchtet werden dabei Boden, Düngung, Sorten und Arten, Pflanzengesundheit, Biodiversität und das Wassermanagement. Andreas Steinegger, Biomilchbauer in Foirach, betont, dass „die zunehmenden Hitzetage im Juli und August das Problem für das Grünland sind“. Er empfiehlt seinen Berufskollegen, sich mit dem Thema klimafitte Grünlandwirtschaft eingehend auseinanderzusetzen, um allfällige Schäden möglichst gering zu halten. Für ihn steht aber Freiwilligkeit an oberster Stelle.
Umstellung im Kopf
Steinegger, der überzeugter Befürworter einer schrittweisen Anpassung an die Klimaveränderung ist, sagt: „Der Kopf muss sich umstellen.“ Auf seinem Betrieb hat er den abgestuften Wiesenbau eingeführt und er bringt separierte Gülle mit dem Schleppschuh aus. Letzteres hat den Vorteil, dass die Grasnarbe sauber bleibt und die Gräser schneller wachsen. Entscheidungen fallen auf dem Betrieb Steinegger nach genauem Abwägen, bei dem auch die Kosten miteinbezogen werden. So stellt sich die Frage schwerer oder leichter Traktor, elektrisch- oder dieselbetriebener Hoflader. Aktuell überlegt Steinegger, Mehrnutzungshecken in den Tallagen anzulegen und wiegt Pro und Kontra genau ab. Seine Erkenntnis: sie helfen in windiger Lage mehr Wasser zu speichern, sodass Grünland nicht so schnell austrocknet. Ein großes Thema ist für Steinegger auch die Zucht. Als Weidetiere favorisiert der Biomilchbauer ein festes Fundament mit einer flachen Laktationskurve. Außerdem bevorzugt er mittelrahmige Tiere.
Ackerbau
Im Ackerbau sei für die Klimawandelanpassung meist das Thema Boden zentral, sagt Florian Sitzwohl, Leiter des LFI-Projekts. Dabei drehen sich die Fragen darum, möglichst wassersparend zu wirtschaften und gleichzeitig den Boden bei Starkregenereignissen vor Erosion zu schützen sowie dessen Speicherfähigkeit zu verbessern. „Hierbei empfiehlt es sich, Anbauverfahren zu optimieren, etwa durch Mulch- oder Direktsaat, wo die Bodendecke nur geringfügig bearbeitet wird“, so Sitzwohl. Auch das Anlegen von Landschaftselementen wie Hecken oder Begrünungen helfe dabei, Bodenerosion zu verhindern und die Biodiversität zu fördern.
Tierhaltung
Bei den Fragen im Bereich Tierhaltung geht es beispielsweise darum, wie bei den ständigen Temperaturrekorden Hitzestress für Rinder und Schweine möglichst vermieden oder reduziert werden kann, erklärte Elfriede Ofner-Schröck von der Hblfa Raumberg-Gumpenstein. Beim Neubau sei etwa eine Empfehlung, den Stall nach der Windrichtung auszurichten sowie für ein gut isoliertes Dach zu sorgen. Daneben können eine optimale Weideführung, aber auch Ventilatoren oder Wasservernebelung ein Faktor sein, das Wohlbefinden der Tiere zu steigern.
Klimatool
Auf der neuen Website findet sich zudem ein interaktives Tool, das regionale Veränderungen bei den Hitzetagen, den Temperaturen und Niederschlägen zeigt (unten). „Diese Initiative wurde ins Leben gerufen, um den Bäuerinnen und Bauern Werkzeuge im Kampf gegen den Klimawandel zu geben“, so Josef Moosbrugger, Präsident der Landwirtschaftskammer Österreich.
163 konkrete Empfehlungen hat das Ländliche Fortbildungsinstitut (LFI) zusammen mit der Höheren Bundeslehr- und Forschungsanstalt (Hblfa) Raumberg-Gumpenstein, der Universität für Bodenkultur Wien (Boku) und der Veterinärmedizinischen Universität Wien erarbeitet. Zudem gibt es 50 Bildungsvideos und Broschüren für Praktiker, Berater und Landwirtschaftslehrer.
Grünland: Hitzetage
Wie wirkt sich der Klimawandel auf die Grünlandwirtschaft in Österreich aus? Welche Ziele und welche Maßnahmen gibt es, um möglichst hohe und stabile Erträge, trotz des sich ändernden Klimas, zu erwirtschaften? Fundierte, einfach verständliche Antworten auf diese und ähnliche Fragen sind auf der neu geschaffenen Homepage klimafittelandwirtschaft.at zu finden. Beleuchtet werden dabei Boden, Düngung, Sorten und Arten, Pflanzengesundheit, Biodiversität und das Wassermanagement. Andreas Steinegger, Biomilchbauer in Foirach, betont, dass „die zunehmenden Hitzetage im Juli und August das Problem für das Grünland sind“. Er empfiehlt seinen Berufskollegen, sich mit dem Thema klimafitte Grünlandwirtschaft eingehend auseinanderzusetzen, um allfällige Schäden möglichst gering zu halten. Für ihn steht aber Freiwilligkeit an oberster Stelle.
Umstellung im Kopf
Steinegger, der überzeugter Befürworter einer schrittweisen Anpassung an die Klimaveränderung ist, sagt: „Der Kopf muss sich umstellen.“ Auf seinem Betrieb hat er den abgestuften Wiesenbau eingeführt und er bringt separierte Gülle mit dem Schleppschuh aus. Letzteres hat den Vorteil, dass die Grasnarbe sauber bleibt und die Gräser schneller wachsen. Entscheidungen fallen auf dem Betrieb Steinegger nach genauem Abwägen, bei dem auch die Kosten miteinbezogen werden. So stellt sich die Frage schwerer oder leichter Traktor, elektrisch- oder dieselbetriebener Hoflader. Aktuell überlegt Steinegger, Mehrnutzungshecken in den Tallagen anzulegen und wiegt Pro und Kontra genau ab. Seine Erkenntnis: sie helfen in windiger Lage mehr Wasser zu speichern, sodass Grünland nicht so schnell austrocknet. Ein großes Thema ist für Steinegger auch die Zucht. Als Weidetiere favorisiert der Biomilchbauer ein festes Fundament mit einer flachen Laktationskurve. Außerdem bevorzugt er mittelrahmige Tiere.
Ackerbau
Im Ackerbau sei für die Klimawandelanpassung meist das Thema Boden zentral, sagt Florian Sitzwohl, Leiter des LFI-Projekts. Dabei drehen sich die Fragen darum, möglichst wassersparend zu wirtschaften und gleichzeitig den Boden bei Starkregenereignissen vor Erosion zu schützen sowie dessen Speicherfähigkeit zu verbessern. „Hierbei empfiehlt es sich, Anbauverfahren zu optimieren, etwa durch Mulch- oder Direktsaat, wo die Bodendecke nur geringfügig bearbeitet wird“, so Sitzwohl. Auch das Anlegen von Landschaftselementen wie Hecken oder Begrünungen helfe dabei, Bodenerosion zu verhindern und die Biodiversität zu fördern.
Tierhaltung
Bei den Fragen im Bereich Tierhaltung geht es beispielsweise darum, wie bei den ständigen Temperaturrekorden Hitzestress für Rinder und Schweine möglichst vermieden oder reduziert werden kann, erklärte Elfriede Ofner-Schröck von der Hblfa Raumberg-Gumpenstein. Beim Neubau sei etwa eine Empfehlung, den Stall nach der Windrichtung auszurichten sowie für ein gut isoliertes Dach zu sorgen. Daneben können eine optimale Weideführung, aber auch Ventilatoren oder Wasservernebelung ein Faktor sein, das Wohlbefinden der Tiere zu steigern.
Klimatool
Auf der neuen Website findet sich zudem ein interaktives Tool, das regionale Veränderungen bei den Hitzetagen, den Temperaturen und Niederschlägen zeigt (unten). „Diese Initiative wurde ins Leben gerufen, um den Bäuerinnen und Bauern Werkzeuge im Kampf gegen den Klimawandel zu geben“, so Josef Moosbrugger, Präsident der Landwirtschaftskammer Österreich.
Interaktives Klimatool
Heute und in Zukunft: Auf der neugeschaffenen Website klimafittelandwirtschaft.at findet sich auch ein zusätzliches Werkzeug, das den Klimawandel darstellt.
Wie sich Klima ändert: Dieses interaktive Werkzeug zeigt, wie sich das Klima ändert. So ist abrufbar, wie viele Hitzetage, Frosttage, Niederschlagstage in den Jahren 2050 sowie 2100 zu erwarten sind. Angezeigt wird auch, wie sich die Temperaturen und die Vegetationsperioden entwickeln.
Geosphere Austria: Diese Werkzeuge wurden zusammen mit Geosphere Austria erstellt.
Wie sich Klima ändert: Dieses interaktive Werkzeug zeigt, wie sich das Klima ändert. So ist abrufbar, wie viele Hitzetage, Frosttage, Niederschlagstage in den Jahren 2050 sowie 2100 zu erwarten sind. Angezeigt wird auch, wie sich die Temperaturen und die Vegetationsperioden entwickeln.
Geosphere Austria: Diese Werkzeuge wurden zusammen mit Geosphere Austria erstellt.
Neue Website: klimafittelandwirtschaft.at