Klimastress verändert das ­Gesicht der Wälder

Im Frühjahr werden alljährlich große Mengen an Forstpflanzen gesetzt. Mit dem Waldfonds stehen für die Wiederbewaldung von Schlagflächen, die Einbringung von Mischbaumarten und die Aktion Mutterbaum nennenswerte Fördermittel zur Verfügung.

Der Klimawandel ist in aller Munde und wird breit diskutiert. Für viele ist es schwer zu akzeptieren, dass es in 50 bis 100 Jahren für bestimmte Baumarten in bestimmten Regionen keine Zukunft gibt. Wer hofft, dass unsere Wälder in 80 oder 100 Jahren die gleiche Baumartenzusammensetzung aufweisen werden wie heute, wird wie der Wald vom Klimawandel überholt werden. Wer die Aufheizung des Klimas ernst nimmt und seinen Wald anpassen möchte, findet hier Handlungsempfehlungen.

Mit der Broschüre „Dynamische Waldtypisierung Steiermark“, die in der Ausgabe 20. Dezember 2022 beigelegt war, haben alle bäuerlichen Haushalte einen detaillierten Überblick über diese breit gefächerte wissenschaftliche Grundlagenerhebungen erhalten. Die Ergebnisse schaffen eine auf den Standort und die klimatischen Einflüsse angepasste Planungs- und Beratungsgrundlage für die Waldbewirtschaftung in der Steiermark und helfen, die Wälder klimafit und zukunftsfähig zu gestalten sowie die Produktionsbedingungen der Forstwirtschaft zu optimieren.

Jeden Waldbesitzer steht eine gezielt auf den jeweiligen konkreten Standort abgestimmte Empfehlung unterschiedlich geeigneter Baumarten zur Verfügung, die neben den aktuellen Klimabedingungen auch zwei verschiedene Klimaszenarien in zwei Zeithorizonten berücksichtigt. Je nach Risikobereitschaft kann dann die entsprechende Wahl der Baumarten und des Mischungsverhältnisses getroffen werden. Als Beurteilung der Förderfähigkeit wird das Klimaszenario einer starken Erwärmung im Zeithorizont 2071 bis 2100 herangezogen. 18 Baumarten werden berechnet und modelliert und in vier Farbstufen kategorisiert. Bezirkskammer und Bezirksforstinspektion unterstützen vor der Pflanzenbestellung bei der Planung einer zukunftsfähigen, förderbaren Aufforstung.

Entsprechend der Baumartenempfehlungen (Ampelfarben) auf dem konkreten Standort (siehe Abbildung) werden die förderfähigen Baumarten und Baumartenanteile ausgewiesen.

• Rot beurteilte Baumarten werden nicht gefördert, können aber bis zu 25 Prozent beigemischt werden
• Gelb beurteilte Baumarten sind nur bis zu einem Anteil unter 25 Prozent förderbar Maximal die Hälfte.
• Übersteigt der Anteil gelber oder gelber und roter Baumarten 50 Prozent, ist das Vorhaben nicht förderbar