Hundekot und Müll im Futter gefährden Tiergesundheit
Inmitten der erwachenden Landschaft zeigt sich entlang von so manchen Langlaufloipen, Wander- oder Spazierwegen ein unschönes Bild. Hundehauferl reiht sich an Hundehauferl – ein stinkendes Frühlingserwachen. Diese sind aber nicht nur optisch störend, sondern auch aus rechtlicher, gesundheitstechnischer und ökologischer Sicht bedenklich. Gerade in den Naherholungsgebieten von Städten, aber auch im ländlichen Bereich, finden sich vermehrt betroffene Landwirte. Das Problem selbst ist schnell erklärt: Hunde verunreinigen mit ihrem liegengelassenen Kot (private!) Futterwiesen und verursachen damit eine potenzielle Gesundheitsgefahr für landwirtschaftliche Nutztiere. Der Hundekot wird über das Futter von Weidetieren aufgenommen. Die Exkremente können Krankheitserreger enthalten, die insbesondere bei Kühen zu Fehlgeburten führen können und damit zur wirtschaftlichen Belastung für den Landwirt werden. Die Hunde selbst wiederum nehmen die Krankheitserreger über das eigene Futter auf, rohes Rindfleisch kann diese für den Menschen ungefährlichen Parasiten enthalten.
Müllhalde Wiese
Leider geht mit dem Aufenthalt in der Natur – ob mit oder ohne Hund – auch ein gewisses Müllproblem einher. Liegengelassene Getränkedosen, die Plastikverpackung vom Müsliriegel, aber auch die vermeintlich schnell verrottende Bananenschale oder das benutzte Taschentuch sind Müll. Genauso wie der achtlos weggeworfene Hundekot im Gackerl-Sackerl. Wenn dieser Unrat in den Wäldern und vor allem auf den Wiesen zurückbleibt, kann es immer wieder vorkommen, dass er durch die verschiedenen landwirtschaftlichen Bearbeitungsschritte zerkleinert wird. Erst einmal zu Futter verarbeitet, kann der Müll von den Nutztieren nicht mehr erkannt und aussortiert werden. Verschlungene, scharfkantige Aluschnipsel können beispielsweise zu teils lebensbedrohlichen Verletzungen im Magen-Darm-Trakt der Wiederkäuer führen. Wenn jeder darauf achtet, wieder mitzunehmen was er oder sein Hund mitgebracht hat, sollte einem verträglichen Miteinander zwischen Naturgast und Grundeigentümern nichts mehr im Wege stehen.
Bürgermeister in Offensive
Auch steirische Bürgermeister unterstützen die Hinweistafel-Aktion der Landwirtschaftskammer. Bürgermeisterin Regina Schrittwieser (Krieglach), Bürgermeister Patriz Rechberger (Schachen/Vorau), Bürgermeister Peter Tautscher (Neuberg/Mürz) sowie Bürgermeister Armin Forstner (Sankt Gallen) haben der Finanzierung der Hinweistafeln „Hundekot und Müll im Futter gefährden unsere Tiere – Tierwohl braucht Mitverantwortung“, die auf vielbegangenen Spazier- und Wanderwegen aufgestellt werden, bereits zugesagt.
Auch in der Bezirkskammer Hartberg-Fürstenfeld sind diese Hinweistafeln käuflich zu erwerben. Welche Gemeinden sich dieser Initiative noch anschließen, berichten wir in der nächsten Ausgabe.
Grundeigentümer: Wenn Müll und Hundekot in der Wiese landen
Aus rechtlicher Sicht kann nur gegen den jeweiligen Hundehalter oder Verursacher unmittelbar mittels Besitzstörungs- oder Unterlassungsklage, allenfalls auch mit Schadenersatzforderungen vorgegangen werden.
Auf öffentlichen Flächen wie Spielplätzen und in Parks schreibt das Steiermärkische Landes-Sicherheitsgesetz vor, dass Hunde sicher zu verwahren sind. Ebenso gilt für öffentlich zugängliche Geh- oder Spazierwege und andere Begegnungszonen gemäß der Straßenverkehrsordnung, dass Verunreinigungen zu vermeiden sind.
Verstöße
Bei Verstößen können die zuständigen Behörden Verwaltungsstrafen aussprechen. Eine weitere Möglichkeit besteht für die Gemeinden mittels ortspolizeilichen Verordnungen, Einschränkungen zu verfügen. Voraussetzung ist aber auch dabei, dass der Hundehalter beziehungsweise Verursacher bekannt ist und zur Verantwortung gezogen werden kann.
Verstöße
Bei Verstößen können die zuständigen Behörden Verwaltungsstrafen aussprechen. Eine weitere Möglichkeit besteht für die Gemeinden mittels ortspolizeilichen Verordnungen, Einschränkungen zu verfügen. Voraussetzung ist aber auch dabei, dass der Hundehalter beziehungsweise Verursacher bekannt ist und zur Verantwortung gezogen werden kann.
Überdüngt wegen Hundekot
Ein bisher nahezu unbeachteter Aspekt wurde in Belgien in einer neuen Studie beleuchtet. Forscherinnen und Forscher haben über mehr als ein Jahr Hunde und deren Hinterlassenschaften auf Wanderwegen in der Stadtnähe untersucht. Daraus geht hervor, dass der Düngungseffekt von Hundekot und Hundeurin entlang von stark frequentierten Gassi-Strecken durchaus beachtlich ist. Hundeexkremente enthalten Stickstoff sowie Phosphor und haben dadurch eine offensichtliche Auswirkung auf die Pflanzenvielfalt und das Funktionieren des Ökosystems. Die Überdüngung an vielgenutzten Wegen führt dazu, dass einige wenige Pflanzenarten sich großflächig ausbreiten und andere Arten verdrängen, weil das übermäßige Wachstum ihnen das Sonnenlicht nimmt. Die Studienergebnisse lassen sich wohl auf ganz Europa übertragen. Es sollte auch hierzulande der erhöhte Düngeeffekt insbesondere auf landwirtschaftlichen Flächen mitbedacht werden. Hundehalterinnen und Hundehalter müssen anfangen ihren Hund auch als Düngemittelproduzenten zu verstehen. Zumindest der Hundekot des eigenen Hundes sollte daher auch aufgrund dieses Aspekts stets aufgesammelt und fachgerecht entsorgt werden.
Tafeln bestellen
Die Aluschilder (40,9 cm x 24 cm x 2mm) gibt es bei der Firma Print und Präg, 0316/402526, office@printpraeg.at. Kosten: 114 Euro, fünf Stück. Sammelbestellungen sind günstiger.