Heimisches Gemüse ist gefragt
Das „Ginko“ in der Grazbachgasse, das „Swing Kitchen“ in der Nähe der Grazer Herrengasse und das „Tischlein-deck-dich“ ganz versteckt in der Grazer Schmiedgasse – das sind nur wenige Beispiele von rein vegetarischen sowie veganen Restaurants, auf die man trifft, wenn man durch die Innenstadt spaziert. Ein Trend, der sich auch in Zahlen widerspiegelt: laut AMA-Marktforschung steigt der Konsum von Gemüse stetig an. Im Durchschnitt isst der Österreicher aktuell rund 124 Kilo Gemüse im Jahr. Auch die Trendstudie der Österreichischen Hagelversicherung zur Zukunft der Landwirtschaft 2050+ kommt zum Schluss: Megatrends wie „Neo-Ökologie, also nachhaltiges Wirtschaften und Gesundheit werden die Landwirtschaft verändern. Studien zeigen auch, dass mehr Gemüse nachhaltiger und gesünder für das Leben ist. Ein Beispiel dafür ist die „Planetary Health Diet“, bei der Gemüse den größten Anteil in der Ernährung haben sollte.
Drei Portionen pro Tag
Doch die Ernährungsgewohnheiten der Österreicher schauen anders aus. Nicht einmal jeder zweite Österreicher isst einmal täglich Gemüse. Am Speiseplan stehen häufig kalorienreiche Nahrungsmittel – Obst, Gemüse und Hülsenfrüchte hingegen bleiben untergeordnet. Der österreichische Ernährungsbericht zeigt auf, dass die Österreicher beim täglichen Essen stark von der empfohlenen österreichischen Ernährungspyramide abweichen. Die Empfehlungen liegen bei mindestens drei Portionen (drei Hände voll) Gemüse am Tag. Die Hälfte auf unseren Tellern sollte Obst oder Gemüse sein. Bunte Vielfalt, saisonale Produkte und Gemüse aus heimischer Produktion werden empfohlen. Das Lieblingsgemüse der Österreicher sind die Paradeiser, mengenmäßig reihen sich danach Zwiebel, Karotten, Gurken, Paprika, Eissalat und Zucchini.
Luft nach oben
Der Selbstversorgungsgrad von Gemüse liegt in Österreich bei 57 Prozent. Bei Lagergemüse, wie Zwiebeln, beträgt er 129 Prozent, bei Karotten 100 Prozent. Beim beliebten saisonalen Frischgemüse wie Paradeisern liegt er bei 18 Prozent, bei Salatgurken bei 68 Prozent und bei Paprika bei 31 Prozent. Salat hat einen Selbstversorgungsgrad von 90 Prozent. Konsumiert wird offensichtlich nicht nur saisonal, viel Importgemüse (auch verarbeitet) wird außerhalb der heimischen Saisonen (und auch in der Saison) gegessen.
Hülsenfrüchte
Der Pro-Kopf-Verbrauch bei den eiweißhaltigen Hülsenfrüchten in Österreich liegt bei lediglich 0,9 Kilo pro Jahr. Die österreichische Ernährungspyramide empfiehlt roh rund 70 Gramm, (gekocht 150 Gramm) Hülsenfrüchte täglich. Das heißt: der tatsächliche Verzehr liegt weit unter den Empfehlungen. Und selbst bei diesem geringen Konsumniveau liegt der Selbstversorgungsgrad bei 81 Prozent. Sowohl beim Konsum als auch in der Produktion von Hülsenfrüchten gibt es also viel Luft nach oben. Auch über die Wintermonate hinweg gibt und gäbe es Möglichkeiten für heimisches Gemüse.
Wintergemüse
Unter anderem im vielfältigen kleinstrukturierten, konsumentennahen Anbau findet Wintergemüse vermehrt seinen Platz. Die sogenannten Marktgärtner sind eine motivierte Gruppe, die üblicherweise eine Vielfalt an Gemüse ressourcenschonend direkt vermarkten.
Vermarktung
Die Direktvermarktung eignet sich, frische, vielfältige Produkte zu vermarkten. In den vergangenen Jahren erfuhr die Direktvermarktung von Gemüse (coronabedingt!) einen richtigen Hype. Auch die direkte Vermarktung an Handelsketten, die Genossenschaft oder eine Erzeugerorganisation bieten mögliche Absatzwege. Vermarktungsfirmen suchen Produzenten für einzelne Produkte. Im Gemüsebau bietet sich eine Vielfalt an Produkten und Möglichkeiten, um sich als Betrieb weiterzuentwickeln.
Gleichzeitig warten Herausforderungen in der Produktion. So sind gesunde Böden beziehungsweise entsprechende Flächen für die Kultivierung zu finden. Ebenso sind Arbeitskräfte zu finden, unterzubringen und zu managen.
Herausfordernd sind auch die Wetterextreme und Wetterrisiken, die Pflanzengesundheit und der Pflanzenschutz sowie das Wassermanagement. Entscheidend für eine erfolgreiche Produktion ist auch, Wissen und die Erfahrung zu sammeln und umzusetzen. Kurz gesagt: Chancen und Herausforderungen quer durch den Gemüsegarten.
Autor: Hemma Reicher
Drei Portionen pro Tag
Doch die Ernährungsgewohnheiten der Österreicher schauen anders aus. Nicht einmal jeder zweite Österreicher isst einmal täglich Gemüse. Am Speiseplan stehen häufig kalorienreiche Nahrungsmittel – Obst, Gemüse und Hülsenfrüchte hingegen bleiben untergeordnet. Der österreichische Ernährungsbericht zeigt auf, dass die Österreicher beim täglichen Essen stark von der empfohlenen österreichischen Ernährungspyramide abweichen. Die Empfehlungen liegen bei mindestens drei Portionen (drei Hände voll) Gemüse am Tag. Die Hälfte auf unseren Tellern sollte Obst oder Gemüse sein. Bunte Vielfalt, saisonale Produkte und Gemüse aus heimischer Produktion werden empfohlen. Das Lieblingsgemüse der Österreicher sind die Paradeiser, mengenmäßig reihen sich danach Zwiebel, Karotten, Gurken, Paprika, Eissalat und Zucchini.
Luft nach oben
Der Selbstversorgungsgrad von Gemüse liegt in Österreich bei 57 Prozent. Bei Lagergemüse, wie Zwiebeln, beträgt er 129 Prozent, bei Karotten 100 Prozent. Beim beliebten saisonalen Frischgemüse wie Paradeisern liegt er bei 18 Prozent, bei Salatgurken bei 68 Prozent und bei Paprika bei 31 Prozent. Salat hat einen Selbstversorgungsgrad von 90 Prozent. Konsumiert wird offensichtlich nicht nur saisonal, viel Importgemüse (auch verarbeitet) wird außerhalb der heimischen Saisonen (und auch in der Saison) gegessen.
Hülsenfrüchte
Der Pro-Kopf-Verbrauch bei den eiweißhaltigen Hülsenfrüchten in Österreich liegt bei lediglich 0,9 Kilo pro Jahr. Die österreichische Ernährungspyramide empfiehlt roh rund 70 Gramm, (gekocht 150 Gramm) Hülsenfrüchte täglich. Das heißt: der tatsächliche Verzehr liegt weit unter den Empfehlungen. Und selbst bei diesem geringen Konsumniveau liegt der Selbstversorgungsgrad bei 81 Prozent. Sowohl beim Konsum als auch in der Produktion von Hülsenfrüchten gibt es also viel Luft nach oben. Auch über die Wintermonate hinweg gibt und gäbe es Möglichkeiten für heimisches Gemüse.
Wintergemüse
Unter anderem im vielfältigen kleinstrukturierten, konsumentennahen Anbau findet Wintergemüse vermehrt seinen Platz. Die sogenannten Marktgärtner sind eine motivierte Gruppe, die üblicherweise eine Vielfalt an Gemüse ressourcenschonend direkt vermarkten.
Vermarktung
Die Direktvermarktung eignet sich, frische, vielfältige Produkte zu vermarkten. In den vergangenen Jahren erfuhr die Direktvermarktung von Gemüse (coronabedingt!) einen richtigen Hype. Auch die direkte Vermarktung an Handelsketten, die Genossenschaft oder eine Erzeugerorganisation bieten mögliche Absatzwege. Vermarktungsfirmen suchen Produzenten für einzelne Produkte. Im Gemüsebau bietet sich eine Vielfalt an Produkten und Möglichkeiten, um sich als Betrieb weiterzuentwickeln.
Gleichzeitig warten Herausforderungen in der Produktion. So sind gesunde Böden beziehungsweise entsprechende Flächen für die Kultivierung zu finden. Ebenso sind Arbeitskräfte zu finden, unterzubringen und zu managen.
Herausfordernd sind auch die Wetterextreme und Wetterrisiken, die Pflanzengesundheit und der Pflanzenschutz sowie das Wassermanagement. Entscheidend für eine erfolgreiche Produktion ist auch, Wissen und die Erfahrung zu sammeln und umzusetzen. Kurz gesagt: Chancen und Herausforderungen quer durch den Gemüsegarten.
Autor: Hemma Reicher
Worauf es beim Gemüseanbau ankommt
Gemüse steht für Vielfalt, Wertschätzung und Wertschöpfung. Doch welche betrieblichen Anforderungen stellt der Gemüseanbau?
Gesundes Gemüse beginnt mit einem gesunden Boden. Zwischenfrüchte, schonende Bodenbearbeitung und organische Düngung tragen zu einem humosen Boden bei, der Wasser speichert, Krankheiten unterdrückt, gesundes Wurzelwachstum und eine ausgewogene Nährstoffaufnahme fördert. Die Fruchtfolge muss besonders beachtet werden, weil beispielsweise Kraut in Rapsfruchtfolgen Krankheiten herausfordert. Die meisten Ackerböden eignen sich für den Anbau von Gemüse, wobei die Erwärmung, Befahrbarkeit, Wasserhaltefähigkeit, Neigung und Ausrichtung Einschränkungen ergeben können.
Arbeitskräfte
Der Gemüsebau ist trotz technischer Neuerungen von Handarbeit geprägt. Kennzahlen für den Arbeitszeitbedarf pro Hektar betragen zum Beispiel 450 Stunden für Kraut, 6.000 Stunden für Paprika oder 500 Stunden für Häuptelsalat. Die Arbeitslast wird meist mit Unterstützung von Saisonarbeitskräften gestemmt, die oft aus dem Ausland angeworben und in entsprechenden Räumlichkeiten am Betrieb untergebracht werden. Es wird immer schwieriger, Arbeitskräfte zu finden.
Bewässerung
Wegen der hohen Qualitätsanforderungen ist eine Bewässerung für die meisten Gemüsekulturen unumgänglich. Der Wasserbedarf schwankt zwischen den Kulturen und liegt üblicherweise im Bereich 100 bis 200 Liter pro Quadratmeter. Neben dem Gesamtwasserbedarf (bis 2.000 Kubikmeter pro Hektar) ist vor allem die Niederschlagsverteilung für die Notwendigkeit der Bewässerung ausschlaggebend.
Qualitätsanforderungen
Je nach Absatzweg ist die Teilnahme an Qualitätssicherungsprogrammen erforderlich. Bei Lieferung an den Handel ist eine Zertifizierung nach AMA-GAP nötig, dazu kommen oft weitere Vorgaben der jeweiligen Handelskette. In den speziellen Vermarktungsnormen wird für verschiedene Gemüsearten ein hoher Qualitätsstandard vorgeschrieben, der neben guter Kulturführung besonders sensibles Pflanzenschutzmanagement erfordert. Die Verfügbarkeit von ausreichend Mitteln wird neben der Rückstandsthematik (kurze Kulturzeit) immer wieder zur Herausforderung.
Investitionen
Notwendige Investitionen fallen je nach den betrieblichen Gegebenheiten, angestrebter Kultur sowie Fläche unterschiedlich aus. Kosten für Pflanzmaschine, Vliese oder Hagelschutznetze, aber auch für Erntekisten, Wasch- und Verpackungsanlagen sowie Kühlmöglichkeiten sind zu bedenken.
Für die Bewässerung fallen Kosten sowohl für den Bezug des Wassers (Ortswasser, eigene Brunnen oder Mitbenützung), als auch für dessen Verteilung (Rohre, Tropfschläuche und anderes mehr) an.
Im geschützten Anbau entstehen zusätzlich Kosten für die Errichtung von Folien- oder Glashäusern (Baubewilligung nötig!). Kleine Flächen und viel Handarbeit erlauben einen Einstieg ohne große Investitionen.
Markt
Aktuell ist die Nachfrage nach heimischem Gemüse gut. Aufgrund der hohen Produktionskosten sollten Absatzweg und Nachfrage jedenfalls vorab konkret ermittelt werden.
Der mögliche Erzeugerpreis unterliegt aufgrund unterschiedlicher Marktversorgung jahreszeitlich starken Schwankungen. Egal, ob Direktvermarktung, Gastronomie und Großmarkt, Händler oder Lebensmitteleinzelhandel beliefert werden, hohe Qualität und beständige Lieferfähigkeit sollten oberste Priorität haben, um sich auf dem Markt zu etablieren.
Ab einem Hektar Gemüsebau erfolgt ein Zuschlag zum Einheitswert. Ab 0,5 Hektar (Freiland) oder 0,1 Hektar (geschützter Anbau) ist zusätzlich ein AMA Marketingbeitrag zu zahlen. Um das nötige Fachwissen zu erwerben, bietet die Landwirtschaftskammer ein breites Beratungsangebot sowie interessante Ausbildungsangebote.
Autoren: Thomas Hackl, Andreas Oswald
Gesundes Gemüse beginnt mit einem gesunden Boden. Zwischenfrüchte, schonende Bodenbearbeitung und organische Düngung tragen zu einem humosen Boden bei, der Wasser speichert, Krankheiten unterdrückt, gesundes Wurzelwachstum und eine ausgewogene Nährstoffaufnahme fördert. Die Fruchtfolge muss besonders beachtet werden, weil beispielsweise Kraut in Rapsfruchtfolgen Krankheiten herausfordert. Die meisten Ackerböden eignen sich für den Anbau von Gemüse, wobei die Erwärmung, Befahrbarkeit, Wasserhaltefähigkeit, Neigung und Ausrichtung Einschränkungen ergeben können.
Arbeitskräfte
Der Gemüsebau ist trotz technischer Neuerungen von Handarbeit geprägt. Kennzahlen für den Arbeitszeitbedarf pro Hektar betragen zum Beispiel 450 Stunden für Kraut, 6.000 Stunden für Paprika oder 500 Stunden für Häuptelsalat. Die Arbeitslast wird meist mit Unterstützung von Saisonarbeitskräften gestemmt, die oft aus dem Ausland angeworben und in entsprechenden Räumlichkeiten am Betrieb untergebracht werden. Es wird immer schwieriger, Arbeitskräfte zu finden.
Bewässerung
Wegen der hohen Qualitätsanforderungen ist eine Bewässerung für die meisten Gemüsekulturen unumgänglich. Der Wasserbedarf schwankt zwischen den Kulturen und liegt üblicherweise im Bereich 100 bis 200 Liter pro Quadratmeter. Neben dem Gesamtwasserbedarf (bis 2.000 Kubikmeter pro Hektar) ist vor allem die Niederschlagsverteilung für die Notwendigkeit der Bewässerung ausschlaggebend.
Qualitätsanforderungen
Je nach Absatzweg ist die Teilnahme an Qualitätssicherungsprogrammen erforderlich. Bei Lieferung an den Handel ist eine Zertifizierung nach AMA-GAP nötig, dazu kommen oft weitere Vorgaben der jeweiligen Handelskette. In den speziellen Vermarktungsnormen wird für verschiedene Gemüsearten ein hoher Qualitätsstandard vorgeschrieben, der neben guter Kulturführung besonders sensibles Pflanzenschutzmanagement erfordert. Die Verfügbarkeit von ausreichend Mitteln wird neben der Rückstandsthematik (kurze Kulturzeit) immer wieder zur Herausforderung.
Investitionen
Notwendige Investitionen fallen je nach den betrieblichen Gegebenheiten, angestrebter Kultur sowie Fläche unterschiedlich aus. Kosten für Pflanzmaschine, Vliese oder Hagelschutznetze, aber auch für Erntekisten, Wasch- und Verpackungsanlagen sowie Kühlmöglichkeiten sind zu bedenken.
Für die Bewässerung fallen Kosten sowohl für den Bezug des Wassers (Ortswasser, eigene Brunnen oder Mitbenützung), als auch für dessen Verteilung (Rohre, Tropfschläuche und anderes mehr) an.
Im geschützten Anbau entstehen zusätzlich Kosten für die Errichtung von Folien- oder Glashäusern (Baubewilligung nötig!). Kleine Flächen und viel Handarbeit erlauben einen Einstieg ohne große Investitionen.
Markt
Aktuell ist die Nachfrage nach heimischem Gemüse gut. Aufgrund der hohen Produktionskosten sollten Absatzweg und Nachfrage jedenfalls vorab konkret ermittelt werden.
Der mögliche Erzeugerpreis unterliegt aufgrund unterschiedlicher Marktversorgung jahreszeitlich starken Schwankungen. Egal, ob Direktvermarktung, Gastronomie und Großmarkt, Händler oder Lebensmitteleinzelhandel beliefert werden, hohe Qualität und beständige Lieferfähigkeit sollten oberste Priorität haben, um sich auf dem Markt zu etablieren.
Ab einem Hektar Gemüsebau erfolgt ein Zuschlag zum Einheitswert. Ab 0,5 Hektar (Freiland) oder 0,1 Hektar (geschützter Anbau) ist zusätzlich ein AMA Marketingbeitrag zu zahlen. Um das nötige Fachwissen zu erwerben, bietet die Landwirtschaftskammer ein breites Beratungsangebot sowie interessante Ausbildungsangebote.
Autoren: Thomas Hackl, Andreas Oswald
„Krenbauer aus Leidenschaft“
Seit 2009 bin ich Betriebsführer und baue steirischen Kren an, wofür viel Know-how und Erfahrung notwendig sind, um gute Qualitäten zu erzielen. Um nachhaltig zu arbeiten, gehe ich gerne neue Wege und interessiere mich für technische Lösungen, von GPS-Systemen bis hin zum Einsatz von Drohnen. Wünschenswert wäre es, wenn die Hürden zur Zulassung von Technologien, Pflanzenschutzmitteln oder Produktionsverfahren schneller genommen werden könnten. Besonders herausfordernd im Krenanbau sind die Wetterkapriolen, Pflanzenkrankheiten und der Arbeitskräftemangel.
Aber ich bin Bauer aus Leidenschaft, weil ich Essenzielles für die Menschen, nämlich Lebensmittel, produzieren kann. Das motiviert, selbst die Veränderung zu sein, die ich im Krenanbau sehen möchte und dafür setze ich mich in Zukunft ein.
Thomas Gasper, Obmann Krenbauern, Mehlteuer
Aber ich bin Bauer aus Leidenschaft, weil ich Essenzielles für die Menschen, nämlich Lebensmittel, produzieren kann. Das motiviert, selbst die Veränderung zu sein, die ich im Krenanbau sehen möchte und dafür setze ich mich in Zukunft ein.
Thomas Gasper, Obmann Krenbauern, Mehlteuer
„Enger zusammenrücken“
Ich wünsche mir, dass die Stimme der Jugend im Umweltschutz und in der Landwirtschaft stärker zählt. Denn wir sind es, die mit den Auswirkungen des Klimawandels leben werden. Ich sehe aber auch uns als Bäuerinnen und Bauern in der Pflicht, Veränderungen herbeizuführen.
Ein Bereich, in dem wir intensiv arbeiten müssen, ist die Lebensmittelverschwendung. So vermarkten wir „Schätze im Glas“ aus Übermengen-Gemüse und überschüssiges Frischgemüse über die App „Too good to go“. Viel zu tun ist im Bereich Boden und Wasserhaushalt. Regenerativer Gemüsebau oder Gemüse mit Mulch sind Themen, denen wir uns verstärkt widmen sollten. Ganz wichtig ist, dass Bauern und Konsumenten wieder näher zusammenkommen. Denn letztendlich entscheiden sie mit dem Griff ins Regal, was wie produziert wird.
Patrick Pragner vom Biogemüsehof in Jamm, St. Anna/Aigen
Ein Bereich, in dem wir intensiv arbeiten müssen, ist die Lebensmittelverschwendung. So vermarkten wir „Schätze im Glas“ aus Übermengen-Gemüse und überschüssiges Frischgemüse über die App „Too good to go“. Viel zu tun ist im Bereich Boden und Wasserhaushalt. Regenerativer Gemüsebau oder Gemüse mit Mulch sind Themen, denen wir uns verstärkt widmen sollten. Ganz wichtig ist, dass Bauern und Konsumenten wieder näher zusammenkommen. Denn letztendlich entscheiden sie mit dem Griff ins Regal, was wie produziert wird.
Patrick Pragner vom Biogemüsehof in Jamm, St. Anna/Aigen
„Es ist ein Traumberuf“
In den vergangenen Jahren hat sich das Konsumverhalten stark geändert. Viele Konsumenten haben begonnen, sich mit ihrer Ernährung auseinanderzusetzen. Das war und ist für uns Gemüsebäuerinnen und Gemüsebauern ein großer Bonus. Unsere regionalen Produkte haben enorm an Attraktivität gewonnen und werden sehr geschätzt. Dafür allen Konsumenten ein großes Dankeschön!
Durch diese Wertschätzung ist es uns steirischen Gemüsebäuerinnen und Gemüsebauern möglich, unseren Traumberuf auszuüben und davon zu leben. Von der Aussaat, dem Auspflanzen von zarten Jungpflanzen, über Kulturpflegearbeiten bis hin zur Ernte sind es unzählige Arbeitsschritte. Aber danach dürfen wir die eigenen Produkte roh vernaschen oder in der Küche zu wunderbaren Gerichten verkochen. Einfach großartig, oder?
Christa Wonisch: Gemüsebauern, Hof bei Straden
Durch diese Wertschätzung ist es uns steirischen Gemüsebäuerinnen und Gemüsebauern möglich, unseren Traumberuf auszuüben und davon zu leben. Von der Aussaat, dem Auspflanzen von zarten Jungpflanzen, über Kulturpflegearbeiten bis hin zur Ernte sind es unzählige Arbeitsschritte. Aber danach dürfen wir die eigenen Produkte roh vernaschen oder in der Küche zu wunderbaren Gerichten verkochen. Einfach großartig, oder?
Christa Wonisch: Gemüsebauern, Hof bei Straden
Fachwissen: Wie sich Betriebsführerinnen und Betriebsführer für den Gemüseanbau fit machen
Beratung zu Kulturführung und Düngung von Gemüsekulturen im Freiland und geschützten Anbau sind Teil der gemüsebaulichen Grundberatung. Über vorbeugenden und direkten Pflanzenschutz beraten die Experten der Landwirtschaftskammer und sie informieren zu Produktionsfragen und über rechtliche Grundlagen.
Nützlingsberatung
Aufbauend auf vorbeugenden und integrierten Pflanzenschutz gibt es auch über Einsatz von Nützlingen im geschützten Anbau einen Beratungsschwerpunkt. Die Beratung findet kulturbegleitend statt. Ziel ist es, eine Frühdiagnose von Schadorganismen zu erstellen, Pflanzenschutzmittel zu reduzieren, die Qualität der Ware zu verbessern sowie Resistenzen zu vermeiden.
Gruppenberatung
Zur Förderung des Austausches zwischen den Betrieben und zur Weitergabe aktueller Informationen finden für die verschiedensten Kulturen Gruppenberatungen sowie Feldbegehungen statt.
Gemüsebautag
Die Themen des jährlichen Gemüsebautages reichen von Pflanzenschutz und Pflanzenstärkung über Pflanzenzüchtungen bis hin zu Versuchsergebnissen. Viele regionale und internationale Expertinnen und Experten geben Einblick in aktuelle Entwicklungen und stehen für einen fachlichen Austausch zur Verfügung.
LK-Gemüsenews:
Von den Fachreferenten der österreichischen Landwirtschaftskammern verfasst, werden die „LK-Gemüsenews“ in der Gemüsebausaison wöchentlich per Mail versandt und liefern aktuelle Informationen zu den verschiedenen Gemüsekulturen, Schaderregern und den bestehenden rechtlichen Rahmenbedingungen.
Gemüsebaupraxis
Das Fach- und Informationsmedium Gemüsebaupraxis erscheint alle zwei Monate, umfasst etwa 20 Seiten und wird in ganz Österreich gelesen. Die Informationsvielfalt wird von vielen österreichischen Gemüseproduzenten, dem österreichischen Gemüsehandel und den berufsverwandten Erzeugern sehr geschätzt.
Landesverband
Als Dachverband über den steirischen Gemüseproduzentinnen und Gemüseproduzenten bewegt der Landesverband Steirischer Gemüsebauern seit 60 Jahren vieles. Forschungsarbeiten wurden initiiert, Anbauflächen und Sortenspektrum wuchsen, Verbesserungen in der Aus- und Weiterbildung der jungen Gemüsebäuerinnen und Gemüsebauern wurden erreicht, Vermarktungsinitiativen entwickelt und zwei EU-Herkunftsschutzverfahren erfolgreich über die Bühne gebracht.
Meister- und Facharbeiterkurse
Die Ausbildung zur Gemüsebaumeisterin sowie zum Gemüsebaumeister ist die höchste Ausbildungsstufe in der landwirtschaftlichen Berufsausbildung. Durch das vielfältige Angebot an Wahlmodulen und die flexible Struktur ist es möglich, die Meisterausbildung an die persönlichen Interessen anzupassen. Eine Spezialisierung ist in den Bereichen Baumschule, Zierpflanzen- und Gemüsebau möglich. In der Steiermark bietet die Gartenbauschule Großwilfersdorf die Facharbeiter-Ausbildung im Feldgemüsebau an.
Versuchsstation Wies
Die Versuchsstation für Spezialkulturen in Wies ist seit fünf Jahrzehnten verlässlicher Partner der Gemüse- und Gartenbaubetriebe. Die Arbeit ist geprägt von Versuchen für die Praxis. Kulturversuche bei Gemüse, Zierpflanzen und Kräutern gehören ebenso dazu wie Erhaltungszüchtung.
Online und Fachliteratur
Im Selbststudium sind online viele Informationen zu finden. Die Abgrenzung zum Hobbygarten und zu nicht praxistauglichen Produktionsweisen und Tipps ist dabei umsichtig vorzunehmen. Es kursieren viele Halbwahrheiten und Falschinformationen, die keine Grundlage für betriebliche Entscheidungen sind. Allerdings bietet Fachliteratur fundiertes Wissen, das von der betrieblichen Praxis jedoch oft weiter entfernt ist und erst heruntergebrochen werden muss.
Details und Infos
Über den Gemüseanbau in der Landwirtschaftskammer unter garten@lk-stmk.at oder 0316/8050-1612.
Nützlingsberatung
Aufbauend auf vorbeugenden und integrierten Pflanzenschutz gibt es auch über Einsatz von Nützlingen im geschützten Anbau einen Beratungsschwerpunkt. Die Beratung findet kulturbegleitend statt. Ziel ist es, eine Frühdiagnose von Schadorganismen zu erstellen, Pflanzenschutzmittel zu reduzieren, die Qualität der Ware zu verbessern sowie Resistenzen zu vermeiden.
Gruppenberatung
Zur Förderung des Austausches zwischen den Betrieben und zur Weitergabe aktueller Informationen finden für die verschiedensten Kulturen Gruppenberatungen sowie Feldbegehungen statt.
Gemüsebautag
Die Themen des jährlichen Gemüsebautages reichen von Pflanzenschutz und Pflanzenstärkung über Pflanzenzüchtungen bis hin zu Versuchsergebnissen. Viele regionale und internationale Expertinnen und Experten geben Einblick in aktuelle Entwicklungen und stehen für einen fachlichen Austausch zur Verfügung.
LK-Gemüsenews:
Von den Fachreferenten der österreichischen Landwirtschaftskammern verfasst, werden die „LK-Gemüsenews“ in der Gemüsebausaison wöchentlich per Mail versandt und liefern aktuelle Informationen zu den verschiedenen Gemüsekulturen, Schaderregern und den bestehenden rechtlichen Rahmenbedingungen.
Gemüsebaupraxis
Das Fach- und Informationsmedium Gemüsebaupraxis erscheint alle zwei Monate, umfasst etwa 20 Seiten und wird in ganz Österreich gelesen. Die Informationsvielfalt wird von vielen österreichischen Gemüseproduzenten, dem österreichischen Gemüsehandel und den berufsverwandten Erzeugern sehr geschätzt.
Landesverband
Als Dachverband über den steirischen Gemüseproduzentinnen und Gemüseproduzenten bewegt der Landesverband Steirischer Gemüsebauern seit 60 Jahren vieles. Forschungsarbeiten wurden initiiert, Anbauflächen und Sortenspektrum wuchsen, Verbesserungen in der Aus- und Weiterbildung der jungen Gemüsebäuerinnen und Gemüsebauern wurden erreicht, Vermarktungsinitiativen entwickelt und zwei EU-Herkunftsschutzverfahren erfolgreich über die Bühne gebracht.
Meister- und Facharbeiterkurse
Die Ausbildung zur Gemüsebaumeisterin sowie zum Gemüsebaumeister ist die höchste Ausbildungsstufe in der landwirtschaftlichen Berufsausbildung. Durch das vielfältige Angebot an Wahlmodulen und die flexible Struktur ist es möglich, die Meisterausbildung an die persönlichen Interessen anzupassen. Eine Spezialisierung ist in den Bereichen Baumschule, Zierpflanzen- und Gemüsebau möglich. In der Steiermark bietet die Gartenbauschule Großwilfersdorf die Facharbeiter-Ausbildung im Feldgemüsebau an.
Versuchsstation Wies
Die Versuchsstation für Spezialkulturen in Wies ist seit fünf Jahrzehnten verlässlicher Partner der Gemüse- und Gartenbaubetriebe. Die Arbeit ist geprägt von Versuchen für die Praxis. Kulturversuche bei Gemüse, Zierpflanzen und Kräutern gehören ebenso dazu wie Erhaltungszüchtung.
Online und Fachliteratur
Im Selbststudium sind online viele Informationen zu finden. Die Abgrenzung zum Hobbygarten und zu nicht praxistauglichen Produktionsweisen und Tipps ist dabei umsichtig vorzunehmen. Es kursieren viele Halbwahrheiten und Falschinformationen, die keine Grundlage für betriebliche Entscheidungen sind. Allerdings bietet Fachliteratur fundiertes Wissen, das von der betrieblichen Praxis jedoch oft weiter entfernt ist und erst heruntergebrochen werden muss.
Details und Infos
Über den Gemüseanbau in der Landwirtschaftskammer unter garten@lk-stmk.at oder 0316/8050-1612.
Gemüsebau-Facharbeiter
Winterlehrgang in Fachschule Großwilfersdorf
Die Gartenbauschule Großwilfersdorf bietet auch die Ausbildung zum Gemüsebau-Facharbeiter an. In einem sechsmonatigen weiterführenden (und kostenlosen!) Fachschul-Lehrgang werden alle wesentlichen Grundlagen zur Kultivierung, Vermarktung und Verarbeitung von Gemüse und Kräutern vermittelt. Dieser „Winter-Lehrgang“ dauert von Allerheiligen bis zu den Semesterferien, von Montag bis Freitag.
Praxis und Praktikum
Im März und April folgen zwei Monate Pflichtpraktikum. Im Mai stehen drei Schulwochen mit Praxis-Schwerpunkten und Exkursionen auf dem Programm. Eine Besonderheit dieser Ausbildung ist das „Gemüsenetzwerk“, das von den Absolventen wie den „jungen, wilden Gemüsebauern“ gepflegt wird. Als Facharbeiter hat man zudem den Vorteil, Förderungen (Beispiel: Niederlassungsprämie) zu lukrieren.
In der Gartenbauschule wird Gemüse nach zertifiziert-biologischen Kriterien hergestellt. Der „Market garden“ – also bio-intensiver Gemüsebau auf kleinen Flächen zur Selbstvermarktung – ist Vorzeigebeispiel für diesen aktuellen Trend im Gemüsebau. Dazu gibt es auch Führungen.
Kontakt: bit.ly/lfs-grosswilfersdorf
Die Gartenbauschule Großwilfersdorf bietet auch die Ausbildung zum Gemüsebau-Facharbeiter an. In einem sechsmonatigen weiterführenden (und kostenlosen!) Fachschul-Lehrgang werden alle wesentlichen Grundlagen zur Kultivierung, Vermarktung und Verarbeitung von Gemüse und Kräutern vermittelt. Dieser „Winter-Lehrgang“ dauert von Allerheiligen bis zu den Semesterferien, von Montag bis Freitag.
Praxis und Praktikum
Im März und April folgen zwei Monate Pflichtpraktikum. Im Mai stehen drei Schulwochen mit Praxis-Schwerpunkten und Exkursionen auf dem Programm. Eine Besonderheit dieser Ausbildung ist das „Gemüsenetzwerk“, das von den Absolventen wie den „jungen, wilden Gemüsebauern“ gepflegt wird. Als Facharbeiter hat man zudem den Vorteil, Förderungen (Beispiel: Niederlassungsprämie) zu lukrieren.
In der Gartenbauschule wird Gemüse nach zertifiziert-biologischen Kriterien hergestellt. Der „Market garden“ – also bio-intensiver Gemüsebau auf kleinen Flächen zur Selbstvermarktung – ist Vorzeigebeispiel für diesen aktuellen Trend im Gemüsebau. Dazu gibt es auch Führungen.
Kontakt: bit.ly/lfs-grosswilfersdorf