Hagelschlag
Je stärker die Schäden sind, desto wichtiger ist die Erhaltung der sich in nächster Zeit bildenden Geiztriebblattfläche. Nach stärkerem Hagelschlag stehen die Rebstöcke unter Schock und es dauert ca. zwei Wochen bis die Entwicklung von Geiztrieben und Wasserschossen einsetzt. All diese Triebe sind zu belassen und sollen nicht entfernt werden. Der Einsatz von Pflanzenstärkungsmitteln wie Kamilleextrakt oder Schachtelhalmextrakt kann die Schockzeit etwas verkürzen.
Wie lässt sich Botrytisbefall verhindern?
Es geht darum, möglichst rasch eine größere Laubfläche zu erreichen, damit eine ausreichende Menge an Assimilaten für die Stockausreifung bis in den Herbst gegeben ist. Geschädigte Trauben bzw. Beeren werden braun und trocknen ein. Stark geschädigte Trauben sollen entfernt werden. Bei teilgeschädigten Trauben soll, bei Auswahl von Peronosporamittel, jenen Mitteln der Vorzug gegeben werden, die eine Botrytiszusatzwirkung besitzen.
Spezielle Botrytismittel können bei Traubenschluss eingesetzt werden, um einen frühen Botrytisbefall zu verhindern (siehe Botrytis). Ist zum Hagelschlag bereits eine Mindestreife vorhanden, sollte umgehend mit der Lese begonnen werden. Der Einsatz von Kaliumhydrogencarbonaten wie z.B. Kumar, VitiSan oder Sanax führt zu einer Austrocknung der Oberfläche und wirkt so einem Botrytis- oder Essigfäulebefall entgegen. Ist zum Hagelschlag bereits eine Mindestreife vorhanden, sollte umgehend mit der Lese begonnen werden.
Maßnahmen siehe Tabelle.
Spezielle Botrytismittel können bei Traubenschluss eingesetzt werden, um einen frühen Botrytisbefall zu verhindern (siehe Botrytis). Ist zum Hagelschlag bereits eine Mindestreife vorhanden, sollte umgehend mit der Lese begonnen werden. Der Einsatz von Kaliumhydrogencarbonaten wie z.B. Kumar, VitiSan oder Sanax führt zu einer Austrocknung der Oberfläche und wirkt so einem Botrytis- oder Essigfäulebefall entgegen. Ist zum Hagelschlag bereits eine Mindestreife vorhanden, sollte umgehend mit der Lese begonnen werden.
Maßnahmen siehe Tabelle.
Maßnahmen bei Hagelschaden
Zeitpunkt | Intensität des Schadens | Intensität des Schadens |
leicht | mittel-schwer | |
vor der Blüte | Einzelne Triebe und Blätter verletzt und wenig Triebspitzen abgebrochen - keine speziellen Maßnahmen erforderlich | zahlreiche oder alle Blätter und Triebe mehr oder weniger verletzt; viele Triebspitzen abgebrochen |
Wenn die letzte Peronospora- bzw. Oidiumbehandlung eine Woche oder länger zurückliegt, kann die nächste Behandlung vorgezogen werden (Bodenzustand beachten). | ||
Behandlung muss nicht sofort nach dem Hagelschlag erfolgen | ||
systemische bzw. teilsystemische Oidium- und Peronosporamittel bevorzugen | ||
eventuell grüne Triebe um die Hälfte einkürzen; lang angeschnittene Strecker um die Hälfte einkürzen – dies fördert den Austrieb von Geiztrieben im unterem Triebbereich(für Rebschnitt im kommenden Winter) | ||
Nach der Blüte | keine speziellen Maßnahmen | Wenn die letzte Peronospora- bzw. Oidiumbehandlung eine Woche oder länger zurückliegt, kann die nächste Behandlung vorgezogen werden (Bodenzustand beachten, die Behandlung muss nicht sofort nach dem Hagelschlag erfolgen, systemische bzw. teilsystemische Mittel bevorzugen). |
Mitte August – ab dem Weichwerden der Beeren | Wenn viele Beeren durch den Hagelschlag verletzt wurden, besteht die Gefahr eines frühen Botrytisbefalles – eine vorbeugende Behandlung mit einem speziellen Botrytisbehandlungsmittel wird empfohlen. Der Einsatz von Kaliumhydrogencarbonaten führt zu einer Austrocknung der beschädigten Oberflächen und wirkt so einer Botrytis- und Essigfäuleinfektion entgegen. Teilweise besitzten diese Präparate keine Wartezeit bzw. eine extrem kurze und damit ist auch bei spätem Hagelschlag eine Behandlung möglich. Bei hohem Traubenbehang und großem Blattverlust kann eine Traubenausdünnung besonders stark geschädigter Trauben erforderlich sein. In der Reifephase sind ausgedünnte Trauben aus der Anlage zu entfernen. | Wenn viele Beeren durch den Hagelschlag verletzt wurden, besteht die Gefahr eines frühen Botrytisbefalles – eine vorbeugende Behandlung mit einem speziellen Botrytisbehandlungsmittel wird empfohlen. Der Einsatz von Kaliumhydrogencarbonaten führt zu einer Austrocknung der beschädigten Oberflächen und wirkt so einer Botrytis- und Essigfäuleinfektion entgegen. Teilweise besitzten diese Präparate keine Wartezeit bzw. eine extrem kurze und damit ist auch bei spätem Hagelschlag eine Behandlung möglich. Bei hohem Traubenbehang und großem Blattverlust kann eine Traubenausdünnung besonders stark geschädigter Trauben erforderlich sein. In der Reifephase sind ausgedünnte Trauben aus der Anlage zu entfernen. |
Blattdüngung nach Hagelschlag
Blattvolldünger haben nur dann Sinn, wenn halbwegs eine noch intakte Laubfläche vorhanden ist. Blattvolldünger können dem Rebstock helfen den Schock besser zu überstehen. In den stark geschädigten Weingärten haben erst dann Blattvolldünger Sinn, wenn sich wieder neue Blätter entwickelt haben. Blattdünger keinesfalls überdosieren (junge Blätter sind empfindlich - erhöhte Verbrennungsgefahr). Jedes neu gebildete Blatt ist wichtig.
Pflanzenschutz nach Austrieb von Geiztrieben und Wasserschossen
Diese Triebe müssen regelmäßig, vorbeugend, am besten mit systemisch wirkenden Mitteln, gegen Peronospora und Oidium, in Abständen von ca. 8 - 10 Tagen, geschützt werden.