Fütterungsgrundsätze beachten - Kuhsignale und Daten kombinieren
Um die Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Tiere zu kontrollieren, steht der Bäuerin und dem Bauer eine große Anzahl an Kuhsignalen zur Verfügung. Diese betreffen das Fressverhalten, Wiederkauverhalten, Verdauungsverhalten und schließlich das Ausscheidungsverhalten. Die Herausforderung ist nun, dieses Verhalten zu erfassen, richtig zu kategorisieren und vor allem richtig zu interpretieren. So kann eine geringe Milchleistung durch eine niedrige Futteraufnahme verursacht werden.
Die Gründe liegen oft in verdorbenem, wenig schmackhaftem Futter mit einem geringen Nährstoffgehalt oder zu kurzen Fresszeiten, fehlendem Nachschieben von Futter, zu wenig Fressplätzen oder zu wenig Futter. Auch die genauere Betrachtung des Kotes kann Aufschluss über die Fütterungssituation und das Futter geben. Das Wiederkauverhalten sowie die Grund- und Kraftfutterverwertung können daraus beurteilt werden.
Daten nutzen
Neben diesen Kuhsignalen stehen Milchuntersuchungsergebnisse der Molkereien und des LKV zur Verfügung. Die Grafiken am LKV-Tagesbericht können als Handlungsanleitung verstanden werden. Durch die LKV-Handy-App sind die Daten auch jederzeit in der Hosentasche mit dabei. Um die Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Tiere zu garantieren, sind zudem die Einstellungen der Fütterungs- und Melkeinrichtungen sehr entscheidend. So reicht eine Kraftfutterstation für 20 bis 30 Milchkühe aus, darüber wird eine zweite Station nötig, um das Kraftfutter pansenschonend füttern zu können. Auch am Melkroboter darf eine Kraftfuttergabe zwei Kilogramm nicht überschreiten. Bei hohen Kraftfuttermengen wird zudem ein höherer Anspruch an die Kraftfutterzusammensetzung gestellt.
Fazit für die Haltung
Werden die Signale der Milchkühe richtig interpretiert und mit vorhandenen Untersuchungsdaten (Milch, Futter, Blut) kombiniert, lassen sich für jeden Betrieb Handlungsanleitungen ableiten. Verbesserungen in der Gesundheit, Fruchtbarkeit und Leistungsfähigkeit sind nur durch genaues Beobachten möglich. In zwei LFI-Kursen wird die Umsetzung der sensorischen Futterbeurteilung, die Beobachtung von Kuhsignalen sowie deren Kombination mit den Milchuntersuchungsergebnissen in der Praxis getrennt für Silage- und Heubetriebe behandelt. Die Schwerpunkte liegen in der richtigen Fütterung von Grund- und Kraftfutter sowie deren Auswirkungen auf die Stoffwechselgesundheit.