EU-Kommission kündigt Senkung des Wolfs-Schutzstatus an
Die EU-Kommission hat angekündigt, den Status des Wolfs von "streng geschützt" zu "geschützt" herabzustufen. Landwirtschaftskammer Präsident Franz Titschenbacher begrüßt diesen Schritt, den die Kammer schon lange gefordert hat. Die EU-Kommission hatte in den vergangenen Monaten Daten aus den Mitgliedstaaten gesammelt, um den Schutzstatus neu zu bewerten. Jetzt hat sich die EU-Kommission bewegt und angekündigt, den Schutzstatus senken zu wollen.
Es gilt im nächsten Schritt, den Schutzstatus in der Berner Konvention mit ihren 47 Mitgliedstaaten zu diskutieren. "Die Mitgliedstaaten der Berner Konvention sind gefordert, Vernunft walten zu lassen", betont Titschenbacher. Die explosionsartige Ausbreitung von Wölfen – insbesondere im Alpenraum – gefährdet die Existenz unserer Bauernfamilien. Sie brauchen wirksame und praktisch umsetzbare Lösungen im Umgang mit dem Großraubtier, damit die Bewirtschaftung von extensiven Weiden in Bergregionen weiterhin möglich ist. Das ist im Sinne des Tierwohls und der Biodiversität.
Es gilt im nächsten Schritt, den Schutzstatus in der Berner Konvention mit ihren 47 Mitgliedstaaten zu diskutieren. "Die Mitgliedstaaten der Berner Konvention sind gefordert, Vernunft walten zu lassen", betont Titschenbacher. Die explosionsartige Ausbreitung von Wölfen – insbesondere im Alpenraum – gefährdet die Existenz unserer Bauernfamilien. Sie brauchen wirksame und praktisch umsetzbare Lösungen im Umgang mit dem Großraubtier, damit die Bewirtschaftung von extensiven Weiden in Bergregionen weiterhin möglich ist. Das ist im Sinne des Tierwohls und der Biodiversität.
Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig: großer Meilenstein
"Dass die EU-Kommission nun auf unser Drängen hin angekündigt hat, den Schutzstatus des Wolfes senken zu wollen, ist ein erster großer Meilenstein. Jetzt müssen sich die EU-Mitgliedsstaaten klar positionieren und einer Änderung zustimmen. Seit mehr als einem Jahr setze ich auf allen Ebenen die Hebel an, damit die EU-Kommission Schritte veranlasst. Beim Agrarministerrat vor einem Jahr haben wir mit einer Initiative eine Änderung des Schutzstatus gestartet, die schlussendlich von 16 Mitgliedsstaaten unterstützt wurde. Daraufhin hat sich auch das EU-Parlament dafür ausgesprochen. Zudem haben wir diesen Sommer gemeinsam mit Schweden einen Aktionsplan veranlasst, welche weiteren Schritte es braucht. Es ist erfreulich, dass die EK-Präsidentin Ursula von der Leyen und auch die Deutsche Umweltministerin Steffi Lemke die Sorgen der Menschen ernst nehmen. Auch wenn wir noch nicht am Ziel sind: Unser Druck in Richtung EU-Kommission hat sich ausgezahlt!"
Was bedeutet der Vorschlag der EU-Kommission, den Schutzstatus des Wolfes im Rahmen der Berner Konvention zu ändern?
- Die EU-Kommission schlägt vor, zunächst im Rahmen der Berner Konvention den Schutzstatus des Wolfes von „streng geschützt“ auf „geschützt“ herabzustufen.
- Eine Herabstufung würde bedeuten, dass das Großraubtier Wolf leichter zu regulieren wäre.
- Im ersten Schritt müssen nun die EU-Mitgliedsstaaten auf Ratsebene den EU-Kommissionsvorschlag unterstützen. Danach kann die EU-Kommission einen Änderungsvorschlag in der nächsten Sitzung des Ständigen Ausschusses des Berner-Übereinkommens einbringen.
- Wird der Senkung des Schutzstatus des Wolfes im Rahmen des Berner-Übereinkommens zugestimmt, könnte die EU-Kommission in Folge eine gezielte Änderung der FFH-Richtlinie vorlegen.
Moosbrugger: Umweltministerin muss sich für Änderung der Berner Konvention einsetzen
"Wir fordern daher die österreichische Umweltministerin Leonore Gewessler auf, den Empfehlungen der EU-Kommission zu folgen und entsprechend zu handeln. Es wäre wichtig, dass sie – anders als bei der Abstimmung im vergangenen Jahr – die Verzweiflung der Bäuerinnen und Bauern in den Alm- und Weideregionen endlich ernst nimmt und ihnen mehr Glauben schenkt als praxisfremden Theoretikern und selbsternannten Naturschützern. Mittlerweile ist im ganzen Alpenraum klar bewiesen, dass der so oft beschworene Herdenschutz nicht funktioniert", erklärt Landwirtschaftskammer Österreich-Präsident Josef Moosbrugger.