Erosionsschutz auch im Frühjahr noch möglich
Die kritische Zeit für Bodenerosion
ist von Mai bis September.
In diesen warmen Monaten
treten Starkregen häufig auf,
die warme Luft kann nämlich
viel Wasser aufnehmen. Treffen
diese Starkregen direkt auf
den Boden, werden die kleinen
Bodenkrümel zerschlagen
und die Bodenoberfläche verschlämmt.
Auf Hangflächen fließen die losgelösten Bodenteilchen mit dem Oberflächenwasser ab und Bodenerosion entsteht. Die effektivste Methode ist deshalb, offenen Boden zu vermeiden und ihn durch lebende Pflanzen oder Mulchteile zu schützen.
Auf Hangflächen fließen die losgelösten Bodenteilchen mit dem Oberflächenwasser ab und Bodenerosion entsteht. Die effektivste Methode ist deshalb, offenen Boden zu vermeiden und ihn durch lebende Pflanzen oder Mulchteile zu schützen.
Mais besonders heikel
Für Maisflächen in Hanglagen bedeutet dies, dass von Mai bis Juni viel offener Boden vorhanden ist und für zusätzliche Bodenbedeckung zu sorgen ist. Eine Mulchsaat wäre eine gute Lösung, wenn hier schon rechtzeitig, im Herbst zuvor, für Mulchmaterial gesorgt wurde.
Ist kein Mulch vorhanden, bietet sich eine Begrünungseinsaat beim Maisanbau als
Lösung an. Bei dieser Methode wird der Boden zwischen den Maisreihen durch den Anbau einer Begrünung rasch bedeckt. Das Begrünungssaatgut wird dabei direkt vor der Saatbeetbereitung
flächig ausgesät. Dies kann mit einem Düngerstreuer erfolgen. Die Pflanzen wachsen dann gemeinsam mit den Maispflanzen heran.
Die Beseitigung dieser Begrünung erfolgt im Zuge der üblichen Herbizidspritzung im Nachauflauf. Dabei ist darauf zu achten, dass nicht zulange gewartet wird und die Begrünungspflanzen dem Mais nicht Konkurrenz machen. Nach der Behandlung bieten auch die abgewelkten Pflanzen noch ein paar Wochen Schutz, bis dann die Maispflanzen den Boden vollständig bedecken. Weil diese Methode in den ersten Tagen nach dem Anbau keinen Schutz bietet, ist hier ein früher Maisanbau notwendig.
Ist kein Mulch vorhanden, bietet sich eine Begrünungseinsaat beim Maisanbau als
Lösung an. Bei dieser Methode wird der Boden zwischen den Maisreihen durch den Anbau einer Begrünung rasch bedeckt. Das Begrünungssaatgut wird dabei direkt vor der Saatbeetbereitung
flächig ausgesät. Dies kann mit einem Düngerstreuer erfolgen. Die Pflanzen wachsen dann gemeinsam mit den Maispflanzen heran.
Die Beseitigung dieser Begrünung erfolgt im Zuge der üblichen Herbizidspritzung im Nachauflauf. Dabei ist darauf zu achten, dass nicht zulange gewartet wird und die Begrünungspflanzen dem Mais nicht Konkurrenz machen. Nach der Behandlung bieten auch die abgewelkten Pflanzen noch ein paar Wochen Schutz, bis dann die Maispflanzen den Boden vollständig bedecken. Weil diese Methode in den ersten Tagen nach dem Anbau keinen Schutz bietet, ist hier ein früher Maisanbau notwendig.
Versuche mit Weizen
Die Versuche der Umweltberatung
haben gezeigt, dass eine
Begrünung mit etwa 150 Kilo
Weizen je Hektar rasch eine
akzeptable Bodenbedeckung
schafft. Der Maisbestand leidet
nicht darunter, wenn der Weizen
Mitte Mai mit geeigneten
Herbiziden beseitigt wird.
Die eingesetzte Herbizidmischung muss einen Sulfonylharnstoff (beispielsweise SL 950, Monsoon oder Titus)
enthalten. Andere Pflanzenschutzmittel haben gegen Weizen keine ausreichende Wirkung. Vorteile dieser Methode sind auch, dass keine speziellen Geräte notwendig sind sowie die leichte Umsetzung auf Teilflächen.
Die eingesetzte Herbizidmischung muss einen Sulfonylharnstoff (beispielsweise SL 950, Monsoon oder Titus)
enthalten. Andere Pflanzenschutzmittel haben gegen Weizen keine ausreichende Wirkung. Vorteile dieser Methode sind auch, dass keine speziellen Geräte notwendig sind sowie die leichte Umsetzung auf Teilflächen.
Zusätzliche Möglichkeiten für Frühjahrs-Erosionsschutz
- Schlagteilung. Je länger ein Hang, desto mehr können die Wassermassen eines
Starkregens an Fließgeschwindigkeit zunehmen und somit auch mehr Bodenteilchen mitreißen. Durch Schlagteilung und den Anbau verschiedener Kulturen kann die Hanglänge verkürzt werden. - Anbau quer zur Falllinie. Erfolgt der Anbau sowie die Bodenbearbeitung querm zur Falllinie des Hanges, kann dies beigeringer Hangneigung ein wirksames Mittel sein. Durch die Querrillen, die dabei entstehen, kann das Oberflächenwasser nicht so rasch fließen und Bodenteilchen werden nur kurz transportiert.
- Querfurchen. Wichtig dabei ist, dass die Furchen wirklich quer zur Falllinie verlaufen. Bei zunehmender Hangneigung oder -länge müssen auch genügend Furchen gezogen werden.
- Vermeidung von Fahrspuren. Regen kann wegen der Verdichtung nicht in den Boden eindringen und beginnt sofort abzufließen. Das Befahren quer zum Hang, ein kombinierter Anbau (Kreiselegge und Sämaschine) sowie die Verwendung von Spurlockerern verhindern Fahrspuren.
- Raues Saatbeet. Ein grobes Saatbeet verbessert die Versickerung von Niederschlagswasser, weil die Bodenoberfläche nicht so rasch verschlämmt.
- Grünstreifen. Die Anlage von Grünstreifen hin zu Gewässern oder Straßen bewirkt, dass sich durch den Oberflächenabfluss mitgeführte Bodenteile in diesen absetzen.
Praktiker verraten, wie sie ihre Äcker vor Starkregen im Frühjahr schützen
Auf gepflügten und
gegrubberten Maisäckern
hat Franz Pazek
in den vergangenen Jahren
nach einer günstigen
aber dennoch effektiven
Erosionsschutzmethode gesucht.
„Seit fünf Jahren säe
ich Getreide in Mais ein. Das
mindert die Erosion zumindest
um die Hälfte“, so Pazek.
Am Wie hat er viel getüftelt:
„50 bis 60 Kilo Getreide
– idealerweise Gerste
– bringe ich zwei bis
drei Tage vor der Saat
ganzflächig mit dem
Düngestreuer aus.“
Sein Wiegestreuer
streut das Getreide
24 Meter breit. Der
Anbau von Mais erfolgt
in Kombination
mit einer Kreiselegge.
„Zu viel Zeit darf
nicht dazwischen liegen,
sonst fressen die Vögel
alles auf“, mahnt er. Gerste
ist für die Untersaat in Mais
das ideale Getreide.Pazek erklärt:
„Gerste wächst schnell
an und lässt sich von allen
Getreiden am leichtesten
wieder niederspritzen.“
Diese Behandlung erfolgt
vor dem Zweiknoten-Stadium
(EC 32) des Getreides
mit Laudis + Aspeckt Pro +
Monsoon. „Im Vorjahr habe
ich damit zu lange gewartet
und es folgte drei Wochen
Dauerregen.
Das Getreide dann
zu vernichten war
nicht das Problem,
sondern die Konkurrenz
um Wasser
und Nährstoffe. Man
hat es dem Mais angesehen“,
schildert
er die Kehrseite der
Medaille.
Mais und Soja in Hanglage
sind im Frühjahr
sehr von Erosion
durch Starkregen bedroht.
Schweinebauer August
Friedl aus Fehring teilt
seine Felder mit Gefälle in
mehrere Schläge auf: „Ein
acht Hektar großes Feld
habe ich in drei Schläge aufgeteilt
und einen Agroforst
daraus gemacht. Zwischen
den Schlägen stehen Paulownien-
Bäume mit zehn
Metern Abstand in der
Reihe. Dazwischen
wächst Gras.“ Dies
soll verhindern,
dass Oberflächenwasser
Fahrt aufnimmt,
was erhöhte
Erosion bedeuten
würde. Die Baumreihen
sind nicht nur
Bremse, sondern fangen
erodierte Bodenteilchen
auf. Auf anderen
gefährdeten Flächen teilt
Friedl die Schläge, um die
Hanglänge zu verkürzen.
Dort wird dann auf einer
Hälfte Getreide angebaut.
Um Erosion zu vermindern
und die Fruchtbarkeit
zu verbessern, setzt Friedl
auf winterharte Begrünungen:
„Diese fräse ich zwei
bis drei Wochen vor der
Saat drei bis vier Zentimeter
tief in den Boden. Nach der
Flächenrotte wird mit
Mulchsaattechnik
gesät.“ Seit vier Jahren
arbeitet der Südoststeirer
pfluglos.
Das macht sich an
einem weiteren Aspekt
bemerkbar: „Der
Boden nimmt Wasser
besser auf, weniger
davon rinnt oberflächlich
ab.“
Christian Gritsch aus
Tillmitsch ist Pionier
der Grubber-Bodenbearbeitung.
Der Schweinebauer
arbeitet auf den
Hangflächen
seit 32 Jahren
pfluglos. „Ein gegrubberter
Maisacker ist schon gut vor
Erosion geschützt. Dennoch
ist es im Frühjahr wichtig,
das Saatbeet nicht zu fein
werden zu lassen. Die heutige
Sätechnik kommt mit einem
groben Saatbeet gut zurecht“,
so Gritsch. Vor
Ölkürbis und Soja ist
das die Standard-
Erosionsschutz-
Maßnahme.
Rund 15 Hektar
der Ackerflächen
sind in Hanglage.
„Bei ganz steilen Flächen
achten wir zusätzlich
darauf, quer
zum Hang zu fahren“,
schildert Gritsch eine weitere
Möglichkeit, um im Frühjahr
noch Erosionsschutz zu
betreiben.
Nach Kürbis und Soja
werden zumeist winterharte
Begrünungen angelegt,
vor diesen Kulturen wegen
der Gefahr der Saatenfliege
nicht.
Auf den sehr schweren Böden
des Betriebes hat das
Grubbern einen weiteren
Vorteil: „Dadurch kommt
viel Luft in den Boden,
wodurch das Maisstroh
besser verrottet.
Beim Pflügen
zersetzen sich Ernterückstände
unter
Luftabschluss oft
nicht.“ Das war für
den Grubber-Pionier
seinerzeit auch der
ausschlaggebende
Punkt.