Eier sind beliebt, doch Betriebe sorgen sich um Kosten
Die Nachfrage nach Boden- und Freilandeiern im Einzelhandel ist hierzulande ungebrochen. Kein Wunder, denn das Hühnerei ist die preiswerteste Quelle hochwertigen Eiweißes (Kasten). Spürbar war aber eine gesunkene Nachfrage nach Bio-Eiern, die sich jedoch wieder erholt.
Das saisonübliche Nachfragetief im Sommer wurde heuer durch einen mäßigen Tourismus verstärkt. Bei den Konsumenten selbst ist das Ei aber beliebt wie eh und je.
EU-Produktion sinkt
Dennoch nimmt die Produktion in Europa ab. 2020 wurden in der EU noch 6,47 Millionen Tonnen Konsumeier produziert – dies scheint der Höhepunkt gewesen zu sein. Seitdem ging die Produktion um 2,5 Prozent auf 6,34 Millionen Tonnen zurück. Verantwortlich für den Rückgang sind Vogelgrippe und Produktionskosten. In Ländern, deren Hühner-Sparte stark auf Futtermittelimporte angewiesen ist, ist die Eiproduktion schlichtweg unrentabel geworden. Frankreich, Deutschland, Spanien und Italien sind davon besonders betroffen.
Polen wurde von der Vogelgrippe gebeutelt. Allerdings ist zu erwarten, dass das Land von den veränderten Futtermittelströmen aus der Ukraine profitieren wird.
Aus der Ukraine haben ab April die Ei-Importe in die EU deutlich zugenommen. Mit einem Mengenanteil von 54,7 Prozent an den gesamten EU-Eiimporten wurde das Spitzenjahr 2019 eingestellt und vom Gesamtwert her sogar übertroffen. Diese Eier finden sich auch in Österreich wieder, wo signifikante Mengen in die Industrie gingen und Einfluss auf die heimischen Märkte nahmen.
Polen wurde von der Vogelgrippe gebeutelt. Allerdings ist zu erwarten, dass das Land von den veränderten Futtermittelströmen aus der Ukraine profitieren wird.
Aus der Ukraine haben ab April die Ei-Importe in die EU deutlich zugenommen. Mit einem Mengenanteil von 54,7 Prozent an den gesamten EU-Eiimporten wurde das Spitzenjahr 2019 eingestellt und vom Gesamtwert her sogar übertroffen. Diese Eier finden sich auch in Österreich wieder, wo signifikante Mengen in die Industrie gingen und Einfluss auf die heimischen Märkte nahmen.
Positiver Trend
- Höhere Selbstversorgung. Die heimische Erzeugung ist im Vorjahr leicht gestiegen. Für das Jahr 2021 weist die Statistik Austria 2,43 Millionen Stück Eier aus österreichischer Produktion aus, was einen Selbstversorgungsgrad von 92 Prozent bedeutet.
- Mehr in Verarbeitung. Durch Lockdownausfälle, insbesondere in der Gastronomie, wurde mehr Menge in die Verarbeitung gelenkt. So fiel der Pro-Kopf-Verbrauch leicht auf 233 Stück Eier pro Jahr zurück.
- Trend. Ob diese Versorgungsniveaus zu halten sind, hängt in erster Linie von den aktuellen Marktfaktoren ab. Der flaue Sommertourismus konnte den Markt heuer nicht beflügeln.
Fünf Argumente fürs Ei
- Preiswert und hochwertig. Die Eiweißbausteine im Hühnerei sind für den Menschen besonders vorteilhaft zusammengestellt. Das macht das Ei zu einer sehr hochwertigen Eiweißquelle am Teller. Gleichzeitig sind Eier im Vergleich zu anderen Lieferanten hochwertiger Proteine preiswert.
- Viele gesunde Inhaltsstoffe. Vitamin A für die Sehkraft, Vitamin E als Antioxidans, Niacin für optimale Stoffwechselfunktionen, Biotin für schöne Haut und Haare, Folsäure für die Zellteilung und Eisen für einen guten Sauerstofftransport im Blut. Zink verbessert die Abwehrkräfte und Vitamin D stärkt Knochen und Zähne.
- Kein Cholesterinproblem. Inzwischen ist bekannt, dass Nahrungscholesterin generell nur bedingten Einfluss auf den Cholesterinspiegel hat. Auch wenn das Ei selbst einen hohen Cholesteringehalt hat, ist es unbedenklich – zumal das ebenfalls enthaltene Lecithin die Aufnahme des Cholesterins im Darm verringert.
- Transparent. Über den Zifferncode am Ei sind Haltungsart und Herkunft nachvollziehbar – über www.eierdatenbank.at sogar bis zum Ursprungsbetrieb.
- Gentechnikfrei. Österreich setzt bereits seit 2010 auf ausschließlich gentechnikfreies Hühnerfutter. Drei Jahre später wurde außerdem beschlossen, dass nur mehr Soja aus dem Donauraum zum Einsatz kommt.