Das passt zusammen: Hühner und Solarstrom
Schutz und Schatten
Wären 15 Prozent aller Ausläufe mit Agri-Photovoltaik versehen, könnte sich Österreichs Geflügelbranche rechnerisch selbst mit Strom versorgen, rechnet LK-Energieexperte Thomas Loibnegger vor.
Selbstversorgung
In der Praxis ist eine echte Selbstversorgung eine größere Herausforderung, da auch Strom im Winter, bei Nacht oder bei Schlechtwetter fließen muss. Ein Bio-Hühnermäster, der tatsächlich 94 Prozent seines Strombedarfs selbst erzeugt, ist Er-hart Greinix aus Edelschrott. „Wir haben insgesamt 60 Kilowatt peak auf unseren Dächern installiert. Diese laden stationäre Stromspeicher mit 136 Kilowattstunden Kapazität. Wir haben auch einen E-Hoflader und zwei Elektroautos. Und sollte alles voll sein, dann haben wir noch eine
Heizpatrone, die aus dem überschüssigen Strom Warmwasser erzeugt.“ Greinix ist aufgrund des schwach ausgebauten Stromnetzes in seiner Region bei der Einspeisung des Überschussstroms begrenzt und setzte sich daher in den vergangenen Jahren intensiv mit Speichermöglichkeiten auseinander. Seine Anlage ist auch notstromfähig. Sie schaltet bei Stromausfall automatisch in nur 25 Millisekunden um. Seine 9.600 Bio-Hühner bekommen also nicht-einmal was mit.
Photovoltaik hat also das Potenzial, den Strom für die Geflügelhaltung zu liefern. „Doch der erste Schritt muss immer die Steigerung der Energieeffizienz sein“, hebt Loibnegger hervor: „Den Kilowatt den ich nicht verbrauche, muss ich auch nicht erzeugen oder speichern und kann dementsprechend kleinere Anlagen mit niedrigeren Investitionen errichten.“ Die Landwirtschaftskammer bietet hierzu Broschüren und Faktenblätter für verschiedene Sparten kostenlos zum Herunterladen an.