Bio-Sommerhafer
Bis ins Mittelalter hatte Hafer große Bedeutung als Nahrungsmittel für den Menschen, später
wurde er dann von anderen Kulturen abgelöst. Danach war Hafer bis zum Einzug der
Traktoren als Kraftfutter für Arbeitspferde unabdingbar. Mit der Mechanisierung der
Landwirtschaft ging auch diese Bedeutung des Hafers zurück.
In der biologischen Landwirtschaft wird Hafer zur Flockenherstellung, zur Brotherstellung und als Futtergetreide verwendet. Langsam steigt seine Bedeutung wegen seiner wertvollen Inhaltsstoffe (Zink, Eisen, B-Vitamine, Magnesium) wieder an.
Standort
Hafer eignet sich auch für den Anbau auf sandigen und leicht sauren Böden. Er ist sehr
genügsam, nur braucht er ausreichend Feuchtigkeit beim Keimen und Schossen. Bei
Trockenheit und zu spätem Anbau reagiert er mit verminderter Bestandesdichte und
verringerter Kornanzahl.
Sorten
Empfehlenswerte Sorten sind Max (Saatbau), er kann sowohl als Futterhafer als auch geschält zu Speisezwecken verwendet werden, ebenso Enjoy (Die Saat), Effektiv (Die Saat), Samson (Probstdorfer) und Prokop (Saatbau). Als Nackthafer ist die Sorte Ebners Nackthafer (Saatbau) biologisch verfügbar. Schwarzhafer wird oft von Pferdebetrieben nachgefragt, hier ist die Sorte Raven (die Saat) konventionell ungebeizt erhältlich (Ansuchen bei der Bio-Kontrollstelle erforderlich!).
Aussaat
Der Anbau erfolgt Mitte März bis Mitte April, Hafer benötigt eine Saattiefe von 3 bis 4 cm. Er
wird in einer Saatstärke von 110 bis 180 kg angebaut. Durch eine zeitige Aussaat kann die
Winterfeuchte am Feld besser ausgenutzt und eine etwaige Frühjahrstrockenheit umgangen
werden. Leichter Frost wird von Hafer vertragen.
Fruchtfolge
In der Fruchtfolge folgt er klassisch auf einen Wiesenumbruch oder den Umbruch von
mehrjährigem Kleegras oder Feldfutterflächen. Er ist jedoch nicht mit sich selbst verträglich.
Hafer hat einen guten Vorfruchtwert, er gilt als Gesundungsfrucht, denn für viele Überträger
von Getreidekrankheiten ist Hafer keine Wirtspflanze. So hilft er, den Acker gesund zu
halten.
Krankheiten und Schädlinge
Auf Manganmangel reagiert Hafer mit Dörrfleckenkrankheit, die Blätter bekommen streifige,
gelbliche, später graubraune Flecken, knicken ein und sterben ab, sodass auch die Rispen
später abknicken und vertrocknen. Bei einem späten Anbau kann auch Kronenrost auftreten.
Beikrautregulierung
Blindstriegeln ist wie bei den meisten Kulturen sinnvoll, um den späteren Unkrautdruck zu
minimieren, dann kann Hafer nach dem 4-Blattstadium wieder schonend gestriegelt werden.
Ernte
Die Ernte erfolgt im August, der Ertrag schwankt je nach Sorte zwischen 2,5 bis 4 t/ha.
Bei der Ernte ist besonders bei Hafer darauf zu achten, dass das Erntegut ausreichend
trocken ist. Hafer kann leicht ungleichmäßig abreifen. Er hat im Vergleich zu anderen
Getreidearten hohe Fettgehalte und sollte lediglich eine Kornfeuchte von 12 bis 13% aufweisen!
Eine rasche, gute Reinigung des Erntegutes von grünen, feuchten Unkrautsamen und eine
eventuell notwendige, schonende Trocknung sind wichtig für die zukünftige Lagerfähigkeit
Besonderheiten
Wird Hafer als Zwischenfrucht in der späteren Jahreszeit zur Futternutzung siliert, muss
unbedingt auf den dann vermehrt auftretenden Kronenrost des Hafers geachtet werden.
Giftstoffe des Rostpilzes reizen die Haut und Schleimhäute der Tiere, verursachen
Entzündungen und lähmen das Zentralnervensystem.
Quellen:
Eigene Erfahrungen
Erfahrungen von Landwirten
Ökolandbau.de
Eigene Erfahrungen
Erfahrungen von Landwirten
Ökolandbau.de