Bei Waldarbeit sollten nur Profis Hand anlegen
„Wer mit Forstarbeiten kaum oder gar nicht vertraut ist, sollte diese risikoreiche Arbeit lieber den gut geschulten Profis überlassen“, appelliert Stefan Zwettler, Leiter der LK-Forstabteilung. Erschütternd ist die Jahresbilanz der tödlichen Forstunfälle im abgelaufenen Jahr. 43 Todesfälle – so viele wie noch nie – waren zu beklagen, allein 14 in der Steiermark, gefolgt von zehn in Niederösterreich. Vor allem der verheerende September-Windwurf in der Oststeiermark hat diese traurige Bilanz leider mitverursacht. Grundvoraussetzung für die Waldarbeit ist für Zwettler die persönliche Schutzausrüstung mit Schnittschutzhose, Arbeitshandschuhen, Schuhwerk mit Stahlkappe sowie einem Helm, der jedoch nach vier Jahren ersetzt werden soll. Zur goldenen Regel zählt „niemals allein Forstarbeiten durchführen, sondern immer mit einer zweiten kundigen Person in den Wald gehen“, damit im schlimmsten Fall die Rettungskette ausgelöst werden kann. „Die Gefahrenquellen zu identifizieren, dabei unterstützen die Forstberater und Förster in den Bezirkskammern“, rät Zwettler diese auch zu beanspruchen.
Auffrischungskurse
Zudem empfiehlt er Auffrischungskurse, die Experten der Forstlichen Ausbildungsstätte Pichl auch in den Regionen durchführen. Dabei kommt ein Spannungssimulator zum Einsatz, der das hohe Risiko verkeilter Stämme, Äste und Wurzelteller vor Augen führt. Agrarlandesrätin Simone Schmiedtbauer unterstützt den Kauf der persönlichen Schutzausrüstung.
Auffrischungskurse
Zudem empfiehlt er Auffrischungskurse, die Experten der Forstlichen Ausbildungsstätte Pichl auch in den Regionen durchführen. Dabei kommt ein Spannungssimulator zum Einsatz, der das hohe Risiko verkeilter Stämme, Äste und Wurzelteller vor Augen führt. Agrarlandesrätin Simone Schmiedtbauer unterstützt den Kauf der persönlichen Schutzausrüstung.
Zitat: Stefan Zwettler, Leiter LK-Forstabteilung
Forstberater helfen, Gefahren im Wald zu indentifizeiren!
Gefahren ausschalten
Unkontrolliert umstürzende und verkeilte Bäume, verspannte Hölzer und kippende Wurzelteller. Zur Seite stürzende Traktoren auf steilen Hängen sowie Stürze im unwegsamen, rutschigen und vereisten Gelände. Immer wieder ist auch schlechte Sicht mit im Spiel. Fast alle der im Vorjahr so tragischen Forstunfälle sind neben den unterschätzten körperlichen Kräften, die auch von schwerem Gerät ausgehen, auf solche Gefahren zurückzuführen. Einen lebensentscheidenden Lichtblick gibt es dennoch – der überwiegende Teil dieser lebensbedrohlichen Risiken lässt sich tatsächlich ausschalten, wenn entsprechende Vorsorge getroffen wird. Doch das heißt: Forstarbeit erfordert spezielle Kenntnisse, ist Partnerarbeit und im Vorfeld sind alle nur erdenklichen Gefahrenquellen herauszufinden – das Auge muss wie ein Radar arbeiten. Auch Mut, alles selbst und alleine hinzukriegen, ist der allerschlechteste Ratgeber. Mutig hingegen ist vielmehr einzusehen, dass man eine derart risikoreiche Arbeit besser erfahrenen Profis wie dem Waldverband oder einem Forstunternehmen überlassen sollte. Jeder Windbruch ist eine Katastrophe mit vielfach enormen wirtschaftlichen Schäden. Das stellt natürlich niemand in Abrede. Aber bei dieser gefährlichen Arbeit geht es um Menschenleben und diese sind niemals in Euros aufzuwiegen.
Kommentar, Chefredakteurin Rosemarie Wilhelm
Kommentar, Chefredakteurin Rosemarie Wilhelm